ZDF-Skandal: Aufklärung anfangs behindert?

Dem Programmausschuss teilte ZDF-Programmboss Norbert Himmler Details zur Ranking-Show-Affäre rund um «Deutschlands Beste!» mit.

Am Freitag befasste sich der Programmausschuss des ZDF noch einmal mit dem manipulierten Ranking-Plätzen in der von Johannes B. Kerner moderierten Primetime-Show «Deutschlands Beste!». Die Ergebnisse sollten eigentlich auf Umfragen von Forsa, der Hörzu und einem Online-Voting stammen, letztlich wurde aber nur das Ergebnis von Forsa – und selbst das nicht in der eigentlichen Reihenfolge – genommen. Himmler betonte am Freitag, die vorsätzliche Manipulation sei ein eklatanter Verstoß gegen die Programmrichtlinien, wie das Portal Newsroom.de erfahren haben will.

Der Fall habe die Glaubwürdigkeit und das Image des ZDF stark beschädigt und überschatte die ansonsten hervorragende und engagierte Arbeit aller übrigen ZDF-Mitarbeiter. Showchef Fuchs sowie verantwortliche Redakteure sind entweder schon zurückgetreten oder wurden abgemahnt. Am Donnerstag berichtete Bild, dass sogar eine komplette Redaktion innerhalb der Show-Unit des ZDF neu aufgeteilt wird.

Himmler erklärte am Freitag, ihm habe überhaupt nicht gefallen, dass Mitarbeiter die Aufklärung anfangs eher behindert hätten. „Ihre Aussagen haben zunächst nicht der Wahrheit entsprochen und die tatsächlichen Vorfälle wurden im weiteren Verlauf nur Schritt für Schritt offengelegt“, sagte der ZDF-Programmchef über zuständige Redakteure. Moderator Johannes B. Kerner und Ex-Showchef Fuchs hätten von den internen Vorgängen nichts gewusst, ergab die Untersuchung.
25.07.2014 15:15 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/72074