Der Doctor kehrt zurück – neue Abenteuer mit Peter Capaldi als 13. Inkarnation

Die kultigste aller BBC Serien startet in Deutschland auf FOX und in weltweit zirka 1.500 Kinos in ihre achte Staffel. Nach einem fulminanten Abschied von Matt Smith, wird nun Peter Capaldi als zwölfter Doctor in Erscheinung treten.

Heute ist es wieder soweit, ein neuer Doctor tritt in die Fußstapfen seiner elf Vorgänger. Damit wäre das die 12. Regeneration des letzten lebenden Time Lords vom Planeten Gallifrey. Die BBC-Serie erfreut sich international größter Beliebtheit und existiert nicht erst seit gestern. Der 23. November 1963 markiert die Geburtsstunde der Erfolgsserie, die mit einer längeren Unterbrechung auf eine Laufzeit von 34 Jahren zurückblicken kann. Deswegen wird die Serie ganz zu Recht „die längste und erfolgreichste Science-Fiction-Serie“ genannt. Anfang 2008 versuchte ProSieben die Serie in seinem Programm zu etablieren, scheiterte jedoch an geringem Zuschauerinteresse. Der Reboot mit Christopher Eccleston wurde bereits nach zwei Staffeln beendet. Die Serie war mit etwas mehr als acht Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zu schwach. Seit 2011 zeigte FOX die neuen Staffeln fünf, sechs und sieben sowie die nicht gesendeten Runden drei und vier.

Was hat es mit diesem Doctor auf sich, der immer nur „The Doctor“ genannt wird, aber nie „Doctor Who“, wie die Serie ja eigentlich heißt? In Wirklichkeit ist er gar kein Arzt und trägt auch keinen akademisch erworbenen Doktortitel. Die Hauptfigur der Science-Fiction Serie ist ein Außerirdischer der Spezies Time Lord und reist in einer blauen Polizeibox, genannt TARDIS, durch Zeit und Raum. In den neuen Staffeln ab 2005 stellt sich sehr schnell heraus, dass er der letzte existierende Time Lord ist. Sein richtiger Name ist ein gut gehütetes Geheimnis, er selbst stellt sich immer als „The Doctor“ vor, woraufhin ihn die Angesprochenen fragen: „Doctor who?“. Auf seinen Abenteuern durch die Galaxie, in der Zeit keine Rolle spielt, hat der Titelheld so gut wie immer eine Begleitung dabei. Meist sind es Frauen, die ihm zur Seite stehen, aber auch Männer haben den Doctor schon beigestanden. Die weiblichen Companions entwickeln oft Gefühle für ihn, die er mit Ausnahme von Rose Tyler nicht erwidert.

Was der «Doctor Who»-Zuschauer wohl am häufigsten in Verbindung mit der Serie sieht, ist die blaue Polizeibox: die TARDIS, die den Namen „Time And Relative Dimensions In Space“ trägt. Eine Eigenschaft, die sie trägt, ist, dass sie innen größer ist als außen, was in der Serie oft genug betont wird. Diese Ikone der Briten fungiert als Kultobjekt in jeglicher Ausführung. Als Tasse oder Teekanne, als Keksdose oder Schlüsselanhänger. Was sie so besonders macht, ist neben ihrem Aussehen die Tatsache, dass sie den letzten lebenden Time Lord schon seit 1963 begleitet. Sie ist damit die, neben dem Sonic Schallschraubenzieher, einem hilfreichen Werkzeug, die einzige Konstante der Serie. In den 60ern erschien es den Machern plausibel einen Gegenstand zu verwenden, der in den Straßen Großbritanniens nicht sonderlich auffällt und wodurch es dem Doctor möglich war, unbemerkt zu reisen. Dass das heute nicht mehr der Fall ist, kann sich der Seriengucker bereits denken. Aber auch das wird von den Serienmachern nicht ignoriert und ironisch in die Serienhandlung mit eingebaut. Die TARDIS ist jedoch nicht nur Mittel zum Zweck, sie hat zudem auch noch ein Bewusstsein.

Neben der TARDIS, dem Doctor und der Companion gibt es wie in der jeder Abenteuer Sci-Fi-Serie auch noch die Bösewichte, die nicht minder kultig sind. Da wären zum Beispiel die Weinende Engel, Statuen aus Stein in Engelsform, die nur dann angreifen, wenn man sie nicht ansieht. Am prominentesten und populärsten sind die Daleks, die mit ihrem Schlachtruf „Exterminate“ die anderen Außerirdischen in Angst und Schrecken versetzen. Sie sind die größten und gefährlichsten Feinde des Doctors. An der Zerstörung seines Heimatplaneten waren diese Kreaturen maßgeblich beteiligt. Trotz ihrer Gefährlichkeit ist ihr Aussehen an die Nazis im Dritten Reich angelehnt.

Für diejenigen, die sich von der Masse an Folgen und Staffeln abschrecken lassen, sei eines gesagt: Mit einem regenerierten Doctor ist es am Einfachsten in die Serie einzusteigen. Der neue Doctor sieht nicht nur anders aus, er besitzt auch eine neue Persönlichkeit. Peter Capaldi spielt ab der achten Staffel den neuen Doctor und reist dann wieder mit Begleiterin Clara Oswin Oswald in der TARDIS durch Raum und Zeit.

Mit einem großen Kampf gegen die Daleks verabschiedete sich Matt Smith von der Rolle des elften Doctors aus der siebten Staffel. In den 15 Folgen der vergangenen Season erlebten der Doctor und seine Begleiter, die zu Beginn noch Amy Pond und Rory Williams waren und dann durch Clara ersetzt wurden, einige Abenteuer. Im Finale der regulären Staffel, das den vielversprechenden Titel „The Name of the Doctor“ trug, begegnete der Doctor einer unbekannten Regeneration seiner selbst. Quotentechnisch war das Finale von Matt Smith nicht ganz so erfolgreich wie das von David Tennant zum Ende der vierten Staffel. Insgesamt 11,14 Millionen Zuschauer erreichte die BBC am 25. Dezember 2013 damit, beim zehnten Doctor waren es insgesamt 12,27 Millionen und damit die Höchstzahl der Zuschauer für ein Staffelende. Die Quotendurchschnitte von den Runden fünf, sechs und sieben waren mit den David Tennant-Seasons zwei, drei und vier auf Augenhöhe. Viel bedeutender für die BBC ist die Besetzung des Head-Autors Steven Moffat, der vor allem durch «Sherlock» bekannt ist. Durch die Abkehr von kindlichen Geschichten und die Entwicklung zu einer komplexen Science-Fiction-Serie hat das Format nun auch international an Bedeutung gewonnen. Die BBC hat über ihre Tochterfirma die Lizenzen in vielen Ländern vertreiben können.

Die Besonderheit der Serie ist die stetige Wiederbesetzung der Hauptrolle. Zudem begegnete der Doctor sich schon mehrfach selbst, dies sind meist besondere TV-Specials, die im Vorfeld viel PR bekommen. Durch einen storytechnischen Kniff, der erzählerisch eher schwach ist, verdoppelte sich die Anzahl an möglichen Regenerationen von zwölf auf 24 Stück.

Am Samstag, den 23. August 2014, um 21.00 Uhr starten die neuen Abenteuer des neuen Doctors beim FOX Channel in Originalsprache. Die deutsche Synchronisation wird mit Sky Go+ und Sky Anytime kurzfristig nachgereicht.
23.08.2014 10:17 Uhr  •  Anh Phi Phuong Kurz-URL: qmde.de/72631