Seasonstart: «Gotham»-Debüt wird nicht zum Überflieger

Gegen die neuen Folgen der Nerd-Sitcom «The Big Bang Theory» hat niemand eine Chance. «The Voice» legte mit seiner neuen Staffel bei NBC derweil einen ordentlichen Start hin.

«Gotham»

  • Worum geht es in der Serie? In der D.C. Comicadaption von Batman geht es um den jungen Polizisten James Gordon, der in der namensgebenden Stadt ermittelt. Er und der junge Bruce Wayne, der später zu Batman wird, bekommen es dabei mit den zukünftigen Gegenspielern des dunklen Ritters zu tun.
  • Wer macht mit? Ben McKenzie («O.C. California»), Jada Pinkett Smith («Collateral»), Donal Logue («Keine Gnade für Dad»), David Mazouz («Touch»)
  • Überlebenschance? 60%. «Gotham» ist ein Prestigeprojekt für FOX, das schon gewaltig abschmieren müsste, dass der Sender es schnell wieder beendet. Ohne Frage haben die Debütwerte sicherlich keinen Freudensturm in der Senderzentrale ausgelöst. Gegen die etablierte Konkurrenz sah James Gordon doch etwas alt aus.
Offiziell eröffnet wurde die neue US-Fernsehsaison am Montag: Nachdem in der Vorwoche schon einige Frühstarter auf das Publikum losgelassen wurden (u.a. «Red Band Society» oder «Dancing with the Stars») debütierte nun um 20.00 Uhr der vielleicht spannendste Serienneustart des verbleibenden Jahres, die Comic-Adaption «Gotham» beim Broadcaster FOX. Dort, wo der Sender zuletzt mit «Bones» ein treues Stammpublikum hatte, generierte die Serie im Schnitt exakt acht Millionen Zuschauer. Wie zu erwarten war, war das Debüt vor allem bei den 18- bis 49-Jährigen gefragt: Hier holte die Produktion im Schnitt zehn Prozent Marktanteil. Den Abend dominierte derweil klar der einstündige Season-Start der CBS-Sitcom «The Big Bang Theory».

Einige Wochen lang wird die Chuck-Lorre-Sitcom montags um 20.00 Uhr laufen, weil der Donnerstagabend bei CBS mit Football belegt ist. Mit 16 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen war der Montagabend diesmal fest in der Hand von Sheldon und Co. – auch insgesamt gab es kein Vorbeikommen an den Spaßvögeln: 17,90 Millionen Menschen schalteten ein. NBCs «The Voice», das ebenfalls um 20.00 Uhr in eine neue Runde startete, ließ sich von der harten Konkurrenz nicht beeindrucken und generierte gewohnt gute 12,70 Millionen Zuseher ab zwei Jahren. Mit elf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe setzte sich die Gesangsshow sogar noch vor die Comic-Adaption.

«The Voice» schlug auch die zweite Folge der neuen «Dancing with the Stars»-Staffel, die mit noch zwölf Millionen Zusehern durchaus gut performte, weiterhin aber etwas Luft nach oben beim jungen Publikum hat. Im Sendezeitraum belegte das Format nur Platz vier – gemessen wurden im Schnitt sechs Prozent. Während die Musik- und Tanzshow ohnehin erst um 22.00 Uhr endete, duellierten sich bei CBS und FOX weitere Formate. Der CBS-Neustart «Scorpion» machte im Schlepptau der WG-Nerds eine sehr gute Figur und holte 14 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Vor allem beim jungen Volk aber krachten die Marktanteile bedenklich nach unten.

Angesichts der enorm hohen Werte, die «The Big Bang Theory» holte, hätten eigentlich mehr als die erreichten neun Prozent Marktanteil drin sein müssen. FOX‘ «Sleepy Hollow» erreichte noch rund fünfeinhalb Millionen US-Bürger und holte damit fünf Prozent Marktanteil. Fazit: Mit dem neuen Montagabend ist FOX der große Befreiungsschlag erst einmal nicht geglückt.

Quotenübersicht

  1. CBS: 13,15 Mio. gesamt, 10% ZG
  2. NBC: 12,64 Mio. gesamt, 11% ZG
  3. ABC: 10,73 Mio. gesamt, 5% ZG
  4. FOX: 6,76 Mio. gesamt, 7% ZG
  5. CW: 1,08 Mio. gesamt, 1% ZG
Zuschauer ab zwei Jahren, ZG 18 bis 49 Jahre
In der Stunde nach 22.00 Uhr ist NBC der Gewinner: Hier sind die Fans der Serie «The Blacklist», die nun in ihrer zweiten Staffel läuft, treu geblieben. Das Format generierte starke zehn Prozent bei den Umworbenen und eine Gesamt-Reichweite in Höhe von 12,50 Millionen. Dahinter lag das Staffelfinale der CBS-Sommerserie «Under the Dome», das mit fünf Prozent unter den Erwartungen lag und zudem weitere Anteile vom Quotenkuchen einbüßte. 7,60 Millionen schalteten ein. ABCs «Forever» beendete die Primetime mit 8,30 Millionen Zuschauern (ein toller Wert) und ausbaufähigen vier Prozent bei den Werberelevanten.

Erwartungsgemäß wenig zu hupen hatte das kleine The CW, das seinen Saisonstart erst im Oktober vollzieht. Auf je ein Prozent Marktanteil kamen zunächst zwei Wiederholungen der Impro-Comedy «Whose Line is it Anyway?» (0,92 und 1,07 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren), ehe sich «America’s Next Topmodel» mit einer neuen Episode bei gleicher Quote auf 1,17 Millionen Zusehende steigerte.
23.09.2014 17:53 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/73318