Primetime-Check: Samstag, 4. Oktober 2014

Geballte Show-Power mit «Wetten, dass..?» und «Das Supertalent», gleich vier Spielfilme, das ewige «Navy CIS» und eine VOX-Dokumentation zur Wende gab es zu sehen. Wie waren die Machtverhältnisse?

Oft wurde Markus Lanz für seine Moderation von «Wetten, dass..?» in der Vergangenheit kritisiert, doch eines muss er sich zumindest mit der drittletzten Ausgabe der Show nicht vorhalten lassen: Die Marktführung beim Gesamtpublikum verloren zu haben. Mit 5,48 Millionen war man klar die meistgesehene Sendung der Primetime, im direkten Show-Wettbewerb erreichte «Das Supertalent» auf RTL allerdings eine äußerst respektable Reichweite von 4,86 Millionen. Während das ZDF somit auf 19,8 Prozent Marktanteil zu verweisen hatte, durfte sich der private Mitbewerber immerhin über 17,3 Prozent freuen. Zudem gelang es dem Casting-Format, bei den 14- bis 49-Jährigen die Oberhand zu behalten: Mit 2,60 Millionen und 25,4 Prozent positionierte man sich hier klar vor den Mainzern, die nur auf 1,47 Millionen und 14,5 Prozent gelangten.

Auch der dritte große Fernsehsender versuchte sich an einer Erstausstrahlung, hier lief das TV-Abenteuer «Die Legende der Maske». Während der Streifen mit Claudia Michelsen beim Gesamtpublikum sehr respektable 4,02 Millionen Menschen vor die Geräte lockte, fiel der Anteil der jüngeren Zuschauer mit nur 0,57 Millionen relativ dürftig aus. Die Folge waren überzeugende 13,8 Prozent insgesamt, aber nur maue 5,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Doch hier ist in der Regel ohnehin mehr von ProSieben zu erwarten, weshalb die Münchener wohl auch mit deutlich stärkeren 8,4 Prozent aller Fernsehenden für das Drama «Der seltsame Fall des Benjamin Button» nur in Maßen zufrieden sein dürften. Insgesamt sahen ohnehin nur 1,12 Millionen den Film von David Fincher, was einem Marktanteil von 4,2 Prozent entsprach.

Auch bei Sat.1 hoffte man, mit dem Science-Fiction-Blockbuster «Star Trek» gegen die Shows von ZDF und RTL standhalten zu können. Die US-Produktion aus dem Jahr 2009 kam auf eine Sehbeteiligung von 1,43 Millionen, was einem wenig berauschenden Marktanteil von 5,1 Prozent entsprach. Immerhin lief es für den von J. J. Abrams verantworteten Film in der werberelevanten Zielgruppe etwas besser, wo 8,8 Prozent aus 0,91 Millionen resultierten. Wenig Gegenliebe brachte das Publikum der deutschen Actionkomödie «Abgefahren - Mit Vollgas in die Liebe» entgegen, die sich mit einer Zuschauerzahl von 0,49 Millionen sowie mickrigen 1,7 Prozent Marktanteil zufrieden geben musste. Bei den besonders stark Umworbenen kamen 3,1 Prozent bei 0,32 Millionen für den zehn Jahre alten Streifen mit Felicitas Woll und Sebastian Ströbel zustande.

Für etwas Abwechslung im Show- und Spielfilm-Einerlei der restlichen Programmstationen sorgte VOX, das sich mit «Broiler oder Burger - Deutscher Alltag vor der Wende» an einer weiteren Samstags-Dokumentation versuchte. Diesen Schritt der Programmverantwortlichen wussten 1,19 Millionen Menschen zu schätzen, was äußerst respektablen 4,9 Prozent aller Fernsehenden entsprach. Bei den Jüngeren kamen 6,6 Prozent bei 0,62 Millionen zustande. Sehr pragmatisch geht man schon seit längeren bei kabel eins den Samstagabend an, wo wie gewohnt zwei alte «Navy CIS»-Folgen versendet wurden. Diesmal sahen 1,13 und 1,41 Millionen Menschen zu, was 3,9 und 4,8 Prozent aller sowie 5,2 und 6,3 Prozent der umworbenen Konsumenten waren.
05.10.2014 09:48 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/73569