Quotencheck: «Bülent und seine Freunde»

Erst mit «Das Supertalent» im Rücken konnten «Bülent und seine Freunde» richtig hohe Marktanteile einfahren. Zum Start lief es im Doppelpack mit «Rising Star» noch ziemlich dürftig.

Was einst «Cindy und die jungen Wilden» machten, macht nun Bülent Ceylan mit seinen Freunden. Der Comedian hat sich an den zurückliegenden Samstagen nämlich Kollegen wie Sascha Grammel, Carolin Kebekus, Atze Schröder, Kaya Yanar und Eckart von Hirschhausen eingeladen, die allesamt Einlagen aus ihren Programmen präsentierten. Dazu gab es Einspielfilmchen mit versteckter Kamera sowie etwas Platz für Newcomer aus dem Comedy-Bereich und fertig war «Bülent und seine Freunde». Sechs Folgen flimmerten zuletzt über die Bildschirme und das Interesse war gerade zu Beginn sehr verhalten. Doch mit dem richtigen Vorprogramm kamen dann auch die richtig guten Quoten.

«Bülent und seine Freunde» gingen am 6. September erstmals auf Sendung und damit eine Woche früher als eigentlich vorgesehen. Ursprünglich sollte nämlich ein Boxkampf von Wladimir Klitschko übertragen werden, doch da der sich im Trainingslager verletzte, durfte Bülent Ceylan früher ran. Der Auftakt verlief mit 1,73 Millionen Zuschauern allerdings wenig erfreulich. Auch in der Zielgruppe sah es mit 0,85 Millionen Fans und daraus resultierenden 11,7 Prozent mehr schlecht als recht aus. Aber immerhin präsentierte man sich stärker als das viel umworbene Vorprogramm. Die Castingshow «Rising Star» verbuchte zur besten Sendezeit nämlich nur 1,57 Millionen Zuschauer sowie 11,6 Prozent in der Zielgruppe.

Eine weitere Woche später bekam man dann mit «Schlag den Raab» im Gegenprogramm einen totalen Tiefschlag serviert. 1,42 Millionen Menschen wollten die zweite Ausgabe von «Bülent und seine Freunde» sehen. Bei den 14- bis 49-Jährigen krachte man auf gerade mal 8,8 Prozent – viel zu wenig für die Ansprüche von RTL. Kleiner Wermutstropfen: erneut präsentierte man sich besser als das im Vorfeld gezeigte «Rising Star». Die Castingshow bekam an dem Samstag mit 5,9 Prozent in der Zielgruppe nämlich ihren Todesstoß versetzt und wurde kurz darauf zu einem schnellen Ende geführt.

Glück für Bülent Ceylan, denn anstatt «Rising Star» hatte man am 20. September einen Spielfilm im Vorprogramm, der mit 14 Prozent in der Zielgruppe deutlich besser lief als die Castingshow. Davon profitierte auch die neue Comedyshow, denn die dritte Folge steigerte sich auf ein Staffelhoch. 1,85 Millionen Menschen schalteten ein und auch bei den Werberelevanten stieg der Marktanteil auf 12,8 Prozent. Damit lag man zwar immer noch nicht im grünen Bereich, bewegte sich aber wieder in die richtige Richtung.

Eine weitere Woche später kehrte dann endlich «Das Supertalent» auf die Bildschirme zurück und verhalf Bülent Ceylan zu neuen Bestwerten. 2,88 Millionen Zuschauer verfolgten die vierte Ausgabe, womit ein Staffelrekord zu Buche stand. In der Zielgruppe schoss der Marktanteil auf richtig starke 20,4 Prozent. Damit lag man meilenweit über dem aktuellen Senderschnitt von RTL. Auch Anfang Oktober erwies sich die Paarung mit Dieter Bohlens Supertalenten als äußerst erfolgreich. Im Anschluss an die Castingshow verbuchten «Bülent und seine Freunde» 2,87 Millionen Zuschauer. Bei den Werberelevanten steigerte man sich erneut und kam nun auf 20,8 Prozent. Die finale Ausgabe musste am vergangenen Samstag dann allerdings wieder kleinere Brötchen backen, dennoch lag man erneut im grünen Bereich. Die sechste Folge sahen 2,61 Millionen Menschen. 1,49 Millionen Zuschauer waren im Alter zwischen 14 und 49 Jahren, woraus ein Zielgruppenmarktanteil von 16,8 Prozent resultierte.

Die starken Werte, die die Sendung im Anschluss an «Das Supertalent» erzielte, retten das Format in der Endabrechnung auf ein positives Level. Die insgesamt sechs gezeigten Ausgaben verbuchten im Schnitt 2,23 Millionen Zuschauer, woraus ein Marktanteil von 10,8 Prozent beim Gesamtpublikum resultiert. Im September lag der RTL-Schnitt bei zehn Prozent. In der Zielgruppe sieht es für «Bülent und seine Freunde» mit durchschnittlich 15,2 Prozent noch erfreulicher aus. Damit liegt man nämlich gute zwei Prozentpunkte über dem Senderschnitt. Ob es allerdings neue Ausgaben geben wird, ist bislang nicht bekannt. Am nächsten Samstag zeigt RTL im Anschluss an «Das Supertalent» die Verleihung des Deutschen Comedy Preises 2014.
21.10.2014 14:00 Uhr  •  Marcel Roßmann Kurz-URL: qmde.de/73932