Egal, ob das Gruselfest thematisiert wird oder sich eine sonst nicht so schaurige Serie für eine ganz besondere Folge in die Welt des Horrors stürzt: Diese Episoden sollte sich an Halloween kein Serienfan entgehen lassen!
Offizielle und inoffizielle Feiertage haben Serienautoren schon zu zahlreichen herausragenden Folgen inspiriert – aber kaum ein Fest hinterließ in der Serienwelt derart denkwürdige Spuren wie Halloween. Ganz gleich ob in Sitcoms, Dramaserien oder gar Actionformaten: Das Fest des Spuks und der Toten bescherte dem Fernsehpublikum bereits allerhand vergnügliche sowie auch schaurige Stunden. Und manchmal braucht es auch gar nicht den 31. Oktober, um eine gute Halloween-Episode zu ermöglichen: Einige Serien tauchen einfach so einmalig ins Horrorgenre ab – und diese Folgen lassen sich ebenfalls sehr gut an Halloween schauen. Quotenmeter.de hat zehn solcher Folgen rausgesucht und sich an einem Ranking versucht. Wir wünschen munteres Gruseln!
Platz 10: «ALF»: „Der Kammerjäger und die Kakerlake“
Die 80er-Kultsitcom «ALF» handelte üblicherweise entweder davon, dass der titelgebende Außerirdische das normale Leben seiner Gastfamilie Tanner mit seinem Halbwissen über die Erde durcheinanderbringt oder davon, dass die Tanners ALF mit ihrer irdischen Sicht der Dinge dabei stören, sich so zu verhalten wie einst gewohnt. Eine der Episoden, die dieses Schema aufbrechen, ist „Der Kammerjäger und die Kakerlake“: Aus ALFs galaktischem Hab und Gut entflieht eine Kakerlake, die fast schon stündlich größer wird und so der Familie Tanner – und den jüngeren Zuschauern der Serie – Angst und Schrecken einjagt. In klassischer Monsterhorrormanier lebt diese Folge davon, dass sie die Kakerlake nie komplett zeigt und den Schrecken in der Fantasie des Publikums abspielen lässt. Gepaart mit dem markanten Wortwitz dieser viel zitierten Serie stellt „Der Kammerjäger und die Kakerlake“ ein großartiges Beispiel für TV-Folgen dar, die zwar nicht als Halloweenspecial gedacht waren, aber wie geschaffen für den 31. Oktober sind.
Platz 9: «Frasier»: „Halloween“
Zwischen 1993 und 2004 gehörte Kelsey Grammer in seiner Rolle als Dr. Frasier Crane zum Inventar des US-Senders NBC und nahm eine tragende Rolle im damaligen Werbeclaim
Must see TV ein. Der avantgardistische Psychiater glänzte immer wieder mit seinem Charme und seinen Marotten. Wie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten üblich, sind Halloweenepisoden auch für diese Erfolgsserie Pflicht. Zur ersten Folge dieser Art kam es in Staffel fünf: Auf einer von Niles ausgerichteten Party vertraut Roz Daphne an, dass sie schwanger sei. Zahlreiche Missverständnisse führen dazu, dass Daphne glaubt, Roz habe einen Autounfall gehabt. Das Ganze spinnt sich so lange weiter, bis Niles davon überzeugt ist, Frasier habe seine angebetete Daphne geschwängert.
Platz 8: «Modern Family»: „Schreckgespenster zu Halloween“
Wo Halloween und die Großfamilie Pritchet-Dunphy-Tucker aufeinandertreffen, sind Chaos und Unterhaltung garantiert. Während Claire, als großer Halloween-Fan, eine besondere Party plant, drängt Stiefmutter Gloria sich einmal mehr in den Vordergrund. Parallel dazu wird Mitchell von zwei Kollegen übel reingelegt und der Rest der Familie benimmt sich auch überaus ungewöhnlich. Obendrauf kommt eine ordentliche Portion Streit, der aufgrund von Glorias Akzent losgetreten wird. Doch wie es sich für eine Großfamilie gehört, halten zum Schluss alle zusammen. Was zunächst nach einer alltäglichen «Modern Family»-Story klingt, gehört dank der famosen Umsetzung und Schauspielleistungen zu den Höhepunkten der Serie und wurde für vier Primetime-Emmys nominiert und gewann zudem einen in der Kategorie „Beste Regie einer Comedyserie“.
Platz 7: «Hör mal, wer da hämmert»: „In Angst und Schrecken“
Nahezu Jahr für Jahr feierte Heimwerkerkönig Tim Taylor (alias Tim Allen) Halloween: Sieben der acht «Hör mal, wer da hämmert»-Staffeln zeigen Familie Taylor bei ihren Festivitäten, die selten ohne elaborierte Streiche auskamen. Manche der Episoden nehmen Halloween-Partys als Grundlage für kreative Scherze, in anderen Fällen aber fürchten manche der Taylors um ihr Leben. So auch in Staffel sieben, wo die Halloween-Folge dank eines „Film-im-Film“-Kniffs allerlei amüsante Szenerien bietet und eine augenzwinkernd düstere Grundstimmung: Mark, das stille mittlere von drei Kindern, verwirklicht sich selbst, indem es einen verstörenden, surreal angehauchten Horrorfilm dreht. Als Marks Eltern Tim und Jill das Video heimlich begutachten, entdecken sie autobiografische Elemente in der Handlung – sowie eine scheinbar unstillbare Blutlust. Will der Teenager etwa den Dreh nutzen, um seine Eltern bei einem „Unfall“ tödlich zu verletzen?
Platz 6: «Die Dinos»: „Pangea Werwolf“
Walt Disney Television, die legendäre Kreativschmiede Jim Henson Productions und Michael Jacobs Productions brachten Anfang der 90er eine der besten und am meisten unterschätzten Serien aller Zeiten auf die Mattscheiben: Die Puppen-Sitcom «Die Dinos» wurde ihrerzeit von manchen Kritikern als «Simpsons»-Abklatsch bezeichnet, in Wahrheit handelte es sich beim aufwändig produzierten Format jedoch um eine überaus clevere Satire, die sowohl Comedyserien-Klischees angriff wie diverse politische und soziale Themen. In Season drei dieser einmaligen Produktion gönnten sich die Autoren aber eine kurze Verschnaufpause vom gesellschaftsrelevanten Kommentar und tobten sich stattdessen in einer verrückten, für junge Zuschauer aber auch beängstigenden Halloween-Episode aus: Teenager Robbie wird von einem verfluchten Wilden gebissen und verwandelt sich daher bei Vollmond (unter Verwendung von Trickfotografie, die für ihre Zeit sehr beeindruckend war) in einen blutrünstigen Höhlenmenschen …
Platz 5: «Alias – Die Agentin»: „Nocturne“
In der vierten Staffel des Actiondramas «Alias» versuchten die Autoren, einen ungewöhnlichen Spagat zu bewältigen. Um die Serie einem breiteren Publikum schmackhaft zu machen, sollten die einzelnen Folgen ganz konventionell stärker für sich allein stehen. Auf der anderen Seite wollten sie vermehrt besondere Episoden mit einer ganz eigenen Stimmung oder einem ungewöhnlichen Gimmick verwirklichen. Darunter „Nocturne“, die Spitzenagentin Sydney Bristow in eine Story stürzt, die aus einem Horrorfilm stammen könnte: Nachdem sie von einem wahnsinnigen Ex-CIA-Agenten gebissen wurde, leidet sie unter Verfolgungswahn und gruseligen Halluzinationen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen daraufhin für sie – und dank des düsteren Szenenbilds und der atmosphärischen Inszenierung ergibt diese aus unerklärlichem Grund erstmals im Februar gezeigte Folge ein großartiges Halloween-Schmankerl für Serienfans ab!
Platz 4: «Community»: „Zombie-Alarm!“
Eine weitere NBC-Serie die in diesem Countdown nicht fehlen darf, ist «Community». Die Serie, die wie kaum eine andere durch popkulturelle Anspielungen glänzt, schafft es immer wieder mit extravaganten Episoden, wie etwa regelmäßigen Paintballturnieren, auf sich aufmerksam zu machen. Die wohl beste der bislang vier Halloweenepisoden stammt dabei aus der zweiten Staffel. Auf der Party im Community College von Greendale essen einige Studenten Tacofleisch und infizieren sich daraufhin mit einem Virus, der sich rasend schnell unter den Studenten ausbreitet. Hilfe scheint es keine zu geben, denn während die gesunden Studenten ihre Flucht vorbereiteten, riegelte Dean Pelton das Gebäude ab. Die Episode schafft es auf Basis dieser Ausgangslage, das spannende Thema der Zombieapokalypse humoristisch einzufangen, zu verarbeiten und natürlich mit allerlei Klischees zu spielen. Und irgendwie haben es auch massenhaft ABBA-Songs in dieses Halloweenspecial geschafft. Das gibt Bonuspunkte für Originalität!
Platz 3: «Castle»: „Zu Tode erschreckt“
Zugegeben: So ganz vermag auch die hier besprochene Folge der ABC-Erfolgsserie «Castle» nicht in die Rubrik der Halloween-Serienfolgen zu passen. Denn mit dem spätherbstlichen Kürbisfest hat die Episode „Zu Tode erschreckt“ der fünften Staffel eigentlich gar nichts zu tun. Weshalb wir sie hier dennoch aufführen möchten, hat folgende Gründe: Die 98. Geschichte der mittlerweile sieben Seasons umfassenden Crime-Serie mit Nathan Fillion und Stana Katic ist ein wahres Sammelsurium gängiger Horrorfilmklischees und eine Verneigung vor denselbigen. Dazu gehört nicht bloß die Ausgangslage der Story: Ein vermeintlich todbringendes Videoband, nach dessen Anschauen jeder Betrachter nur noch sieben Tage zu leben hat, erinnert verdächtig an Samara und ihre VHS-Kassetten in Gore Verbinskis Horrorschocker «Ring». Sämtliche Beteiligten des Falles hören auf Namen wie Jason oder Freddy, ein für die Handlung wichtiges Setting befindet sich – selbstredend – in der Elm Street. Und zu allem Überfluss stattet Horrormeister Wes Craven der Episode einen Besuch ab. Nathan Fillion in der Rolle des überengagierten Schriftstellers Richard Castle hat diesen als A-Promi selbstverständlich auf der Handy-Kurzwahl. Krimi trifft Komödie trifft Horror – diese ganz besondere Mischung liefert in dieser kongenialen Form nur «Castle»!
Platz 2: «Buffy»: „Die Nacht der Verwandlungen“
Lange bevor Joss Whedon mit den «Avengers» die Kinogänger für sich gewann, verdiente er sich seine Lorbeeren mit der Erfolgsserie «Buffy – Im Bann der Dämonen». Gerade die Halloweenfolge stach Season für Season aus dem eh schon kreativen Alltag der Serie heraus, die inzwischen längst Kultstatus erreicht hat. Insbesondere die sechste Episode der zweiten Staffel sorgte unter anderem für einen Meilenstein der Serie: So kam es nämlich zum ersten Date zwischen der Protagonistin Buffy und Angel. Aber auch der eigentliche Plot der Folge weiß zu begeistern: In der Halloweennacht verwandeln sich sämtliche Gäste in das, was ihre Kostüme darstellen. So wird Willow (Alyson Hannigan) zu einem Geist, Xander zu einem Soldaten und Buffy verwandelt sich in ein Mädchen aus dem 18. Jahrhundert. Das Chaos ist vorprogrammiert – und die Vampire scheinen freie Bahn zu haben.
Platz 1: «Die Simpsons»: „Furcht und Grauen ohne Ende“
Die jährlichen Halloween-Episoden stellen ein unbestreitbares Highlight einer jeden Staffel der «Simpsons» dar. Die beliebteste Episode in Fankreisen ist sicherlich die fünfte Auflage aus dem Jahr 1994. In dieser «Treehouse of Horror»-Ausgabe erlangt Bart die Fähigkeit des Shinings und liefert somit eine geniale Parodie auf Stanley Kubricks «Shining»-Verfilmung ab. Homer versucht in einer weiteren Kurzgeschichte, einen defekten Toaster zu reparieren und baut dabei eine Zeitmaschine. Typisch Homer sorgt er in der Vergangenheit für mächtigen Trouble. Die enormen Auswirkungen, die seine Veränderungen im Raum-Zeit-Kontinuum auf die Gegenwart haben, erinnern dabei fern an Ray Bradburys „Ferner Donner“. Die dritte der gezeigten Kurzgeschichte handelt mit viel morbidem Humor von der neuen Spezialzutat in der Grundschul-Cafeteria Springfields: Wer hätte keine Lust auf gedämpfte Huscheln – zugegeben andere Folge – bestehend aus köstlichem Uter-Fleisch zu Halloween?