Bahnstreik: «Brennpunkt» stärker als «Tagesschau»

Dass der Stillstand auf deutschen Schienen viele Menschen bewegt (oder eben nicht), zeigte sich am Donnerstagabend am großen Interesse an den entsprechenden Sondersendungen.

Am Donnerstagabend war mit Verspätungen zu rechnen – nicht nur bei der Deutschen Bahn, sondern auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dessen geplantes Programm für die Primetime Sondersendungen zum deutschlandweiten Streik der Lokführer vorrang lassen musste. Ärgern sich Bahnkunden generell eher über verspätete Fernzüge, die dem eigenen Regionalzug zwecks Überholmanöver einen ungewollten Stillstand bescheren, waren die kurzfristig geplanten Programme des Ersten und des ZDF offensichtlich sehr willkommen. Der «Brennpunkt» übertraf damit sogar die Einschaltquoten der zuvor gezeigten Hauptausgabe der «Tagesschau», während das ZDF sich entschied, seine Sondersendung schon ab 19.20 Uhr auszustrahlen.

Zwischen «heute» und «Notruf Hafenkante» schalteten 3,94 Millionen und 15,9 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren ein «ZDF spezial» mit dem Titel «Festgefahren! Aufstand der Lokführer» ein. Aus den Reihen der Jungen sahen 0,41 Millionen zu. Das entsprach einem Marktanteil von 5,1 Prozent.

Die ARD gab ihrem «Brennpunkt» den semantisch nicht unähnlichen Titel «Stillgestanden! Machtkampf bei der Bahn». Ab 20.15 Uhr informierten sich 4,82 Millionen und 15,5 Prozent der Fernsehenden ab drei Jahren über die Umstände des Bahnstreiks. Bei den Jungen wurden 1,22 Millionen gemessen, die 10,8 Prozent ausmachten.
07.11.2014 09:31 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/74309