Fußball-Talks überzeugen am Sonntag

Den Status einer Institution hat der «Volkswagen Doppelpass» bei Sport1 inne. Wontis launige Talk-Runde weiß es noch immer Fußball-Fans anzuziehen, die am Sonntagvormittag Diskussionen über die Geschehnisse des bisherigen Bundesliga-Spieltags beiwohnen wollen. Ob der Fußball-Talk ab nächster Saison ähnlich erfolgreich bleibt, wird sich Sport1 sicher fragen. Ab dieser Zeit ersetzt nämlich Ex-Bundesligaprofi Thomas Helmer das Moderatoren-Urgestein Jörg Wontorra. Ein solcher Talk ist zumindest auch immer von den Themen abhängig, die der Fußball liefert. Bis zum Sonntag blieben größere Überraschungen am 13. Spieltag jedoch aus, für Gesprächsstoff sorgte immerhin die Personalie Huub Stevens. Der Niederländer übernahm den Posten von Armin Veh beim VfB Stuttgart und führte die Schwaben am Freitagabend nach einer Pechsträhne gleich zu einem Vier-zu-eins-Auswärtssieg, was natürlich besprochen werden musste.

Statt aus dem Stuttgarter Lager war jedoch ein Angestellter des 1. FC Köln zu Gast. Peter Stöger, Trainer des „Effzeh“, sprach mit Experte Thomas Helmer, Peter Ahrens von „Spiegel Online“, Florian Schulz von der „Sport Bild“ und Kabarettist Wolfgang Trepper über die 1:5-Niederlage von Köln gegen Leverkusen am Tag zuvor sowie die verbalen Attacken des Leverkusener Trainers Roger Schmidt. Brandaktuelle und diskussionswürdige andere Themen lieferte der Spieltag nicht, weshalb die Runde auf Diskussionen über Uli Hoeneß und Sticheleien seitens Karl-Heinz Rummenigge zurückgriff. Die dazugehörigen Zahlen zeigen jedoch, dass mit wenig neuen Themen auch niedrigere Quoten einhergehen. Insgesamt 750.000 Zuschauer schalteten ein. Beim Gesamtpublikum reichte es damit für 6,0 Prozent, während 5,1 Prozent bei den jungen Zuschauern feststanden. Noch immer ausgezeichnete Werte für Sport1, vor über einem Monat standen jedoch bereits über sieben Prozent in beiden Altersgruppen fest.

Auf ein Thema mehr und dazu noch exklusivere Gäste konnte «Sky 90» am Sonntagabend bauen. Zuvor verpasste Borussia Dortmund im 17.30 Uhr-Spiel erneut die Trendwende, diesmal in Frankfurt. Eine Vielzahl vergebener Chancen und Unkonzentriertheiten in der Defensive fügten dem BVB bereits die achte Saison-Niederlage zu. Damit rangiert der deutsche Meister von 2011 und 2012 sowie Vizemeister der vergangenen beiden Spielzeiten auf dem letzten Tabellenplatz. Zwar läuft es sportlich alles andere als gut für die Westfalen, dafür kann sich der Verein noch immer eines großen Interesses seitens der Fernsehzuschauer sicher sein. 0,98 Millionen Interessierte verfolgten die Partie aus der Commerzbank-Arena, was in einem Gesamtmarktanteil von 4,2 und einer Zielgruppenquote von 6,4 Prozent resultierte. So sprach Patrick Wasserziehr mit Ottmar Hitzfeld, Matthias Opdenhövel und dem Frankfurt-Anhänger Henrik Nachtsheim („Badesalz“) im Anschluss über die anhaltende Dortmunder Krise, unterfüttert mit Interviews mit Jürgen Klopp oder Heribert Bruchhagen, dem Vorstandsvorsitzenden von Eintracht Frankfurt. Darüber hinaus gastierte Armin Veh in der Talk-Runde, über den der «Volkswagen Doppelpass» einige Stunden zuvor nur aus der Ferne diskutierte. 0,20 Millionen Menschen sahen, wie er seinen Rückstritt beim VfB Stuttgart begründete. Für Sky sprangen damit 0,6 Prozent bei allen Zuschauern sowie 1,0 Prozent bei den umworbenen heraus – deutlich höhere Zahlen als sonst.

Mittlerweile ist der Dezember angebrochen. Was in der kalten Jahreszeit natürlich nicht fehlen darf, ist der Wintersport. Diesem widmete sich beispielsweise das ZDF am Sonntag. Ab kurz vor 14 Uhr war nach Riesenslalom, Langlauf und Rodeln beispielsweise auch der Weltcup der Nordischen Kombinierer über zwei Mal 7,5 Kilometer zu sehen. Die Veranstaltung aus Kusamo lockte zwei Millionen Zuschauer an und lag so mit 13,3 Prozent etwa auf Höhe des Senderschnitts. Damit nicht genug: Der Mainzer Sender übertrug am Sonntagnachmittag auch noch die Weltcups im Biathlon und der Abfahrt. Erstgennantes Event verbesserte sich gegen 14.45 Uhr auf 19,2 Prozent, als 3,22 Millionen Wintersport-Fans mit von der Partie waren. Die 19-minütige Berichterstattung zur Ski-Abfahrt interessierte hingegen 13,6 Prozent. Am Tag zuvor lief es weniger gut für das Zweite. Am Samstagnachmittag verzeichnete der Zweier-Rodel-Weltcup ab 13.38 Uhr 10,6 Prozent. 10 Kilometer Langlauf im Rahmen der Nordischen Kombination brachten im Anschluss 11,3 Prozent, ehe der Skispringen-Weltcup gegen 15.30 Uhr 12,1 Prozent der Fernsehenden ab Drei anlockte.