Die Jubiläumsstaffel bescherte RTL erneut herausragende Einschaltquoten und konnte zumindest beim Gesamtpublikum auch das Vorjahresniveau beinahe halten.
«Bauer sucht Frau»-Quoten
- S6: 7,96 Mio. (24,2% / 24,6%)
- S7: 7,65 Mio. (23,9% / 24,4%)
- S8: 6,84 Mio. (21,7% / 22,5%)
- S9: 6,25 Mio. (19,6% / 21,2%)
Durchschnittliche Werte jeder Staffel seit 2010.
Dass sich RTL nicht in seiner leichtesten Zeit befindet und inzwischen auch vermehrt langjährige Erfolgsformate unter der Quotenkrise leiden, ist längst bekannt. Auch
«Bauer sucht Frau» hat seine erfolgreichsten Zeiten gewiss schon hinter sich, vermag allerdings auch in seiner zehnten Staffel noch immer voll und ganz zu überzeugen. Regelmäßig sahen in den vergangenen zehn Wochen wieder mehr als sechs Millionen Menschen zu, der Senderschnitt wurde zu jedem Zeitpunkt klar überboten. Und während sich der Abwärtstrend beim werberelevanten Publikum fortsetzte, war Inka Bause in der Lage, ihre Gesamt-Reichweiten im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant zu halten.
Erheblichen Anteil an diesem Erfolg hatte die Mitte Oktober gezeigte Staffelpremiere, die am Montagabend ausnahmsweise nicht einstündig um 21:15 Uhr auf Sendung ging, sondern im doppelten Umfang bereits eine Stunde früher. Dafür zeigten sich 6,54 Millionen dankbar, was der höchsten Zuschauerzahl der gesamten Staffel entsprach. Auch der Marktanteil konnte sich mit 20,5 Prozent absolut sehen lassen. Noch einen Tick stärker lief es beim besonders stark umworbenen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo sogar 22,4 Prozent bei 2,68 Millionen zu Buche standen. Hier war der Abstand zu den anschließenden neun Folgen noch deutlich größer.
Eine Woche später kehrten die paarungswilligen Landwirte auf ihren gewohnten Sendeplatz zurück, von jetzt an bildete man mit «Wer wird Millionär?» ein kongeniales Erfolgsduo am RTL-Montag. Während Günther Jauchs Quizshow von dieser Programmierung erheblich profitierte, schwächte sie die anschließende Dokusoap sogar leicht. Über eine halbe Million Zuschauer gingen verloren, die nun verzeichneten 19,0 Prozent entsprachen allerdings immer noch einem weit überdurchschnittlichen Marktanteil. In der Zielgruppe war der Aderlass noch beträchtlicher, mit 18,7 Prozent bei 2,31 Millionen musste man fast vier Prozentpunkte abgeben.
Zwischen Oktober und November steigerte man sich aber wieder auf sehr starke 6,39 und 6,40 Millionen, die Marktanteile lagen mit 20,4 Prozent fast wieder auf dem Niveau der Auftaktepisode. Nach dezenten Verlusten in der zweiten November-Woche wurde am 17. November kurioserweise ein drittes Mal exakt dieser Marktanteil verbucht, diesmal sahen sogar 6,44 Millionen Bundesbürger zu. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam Folge vier auf tolle 20,6 Prozent bei 2,48 Millionen, die restlichen Ausgaben mussten sich mit etwas schwächeren Werten zwischen 18,8 und 19,8 Prozent bei 2,37 bis 2,39 Millionen jüngeren Fernsehenden zufrieden geben.
Der Schlusspunkt im November entpuppte sich jedoch als Enttäuschung für die Programmplaner, denn mit 5,59 Millionen Fernsehenden und gerade einmal 17,6 Prozent wurden die mit Abstand schlechtesten Werte der gesamten Ausstrahlungsperiode eingefahren. Eine ungewohnt starke Konkurrenz oder ein schwächeres Vorprogramm dienen hierbei nicht als Erklärung - im Gegenteil: Mit 6,48 Millionen erreichte «Wer wird Millionär?» im Vorfeld eine außergewöhnlich hohe Reichweite. Auch bei den Werberelevanten lief es angesichts von 16,8 Prozent bei 2,05 Millionen bemerkenswert schlecht. Allerdings müssen Begriffe wie "schlecht" in Anführungszeichen gesetzt werden, immerhin lag sogar diese Folge noch immer weit über dem Niveau, das der Kölner Privatsender mittlerweile durchschnittlich erzielt.
Im Dezember ging es dann auch wieder deutlich bergauf mit dem Interesse an der Sendung: Folge acht verzeichnete 6,13 Millionen Fernsehende und 19,3 Prozent Marktanteil, Folge neun steigerte sich gar noch leicht auf 6,23 Millionen und 19,6 Prozent. Bei den Jüngeren waren 19,0 und 19,6 Prozent möglich, die Reichweiten lagen auf dem gewohnten Niveau von 2,35 und 2,38 Millionen. Das Staffelfinale kam schließlich am 15. Dezember auf 6,41 Millionen Zuschauer, womit noch einmal tolle 20,1 Prozent Marktanteil einhergingen. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen 2,45 Millionen zu, mit 20,2 Prozent wurde erstmals seit Anfang November die 20-Prozent-Hürde genommen.
Durchschnittlich verfolgten die zehn Folgen der zehnten «Bauer sucht Frau»-Staffel 6,22 Millionen Menschen, was einem Marktanteil von 19,6 Prozent entsprach. Vergleicht man diesen Wert mit den 10,7 Prozent, die RTL im aktuellen Fernsehjahr bislang im Normalfall generiert, ist die Dokusoap noch immer ein beachtlicher Quoten-Hit für den Sender. Auch dem Vergleich mit der vergangenen Staffel hält man durchaus stand, nachdem die Staffeln acht und neun zuletzt kräftige Abschläge hinzunehmen hatten (siehe Infobox oben). Die Rekordwerte von durchschnittlich 7,98 Millionen und 25,1 Prozent datieren aus der fünften Staffel und sind mittlerweile als eher illusorisch zu bezeichnen.
Beim werberelevanten Publikum fällt der direkte Vergleich mit dem Vorjahr etwas negativer aus: Sahen 2013 noch im Schnitt 2,63 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren zu, waren es diesmal nur noch 2,38 Millionen. Auch der Marktanteil ging recht klar zurück, statt 21,2 Prozent wurden nur noch 19,6 Prozent verbucht. Anlass zur Sorge hinsichtlich einer potenziellen Überalterung gibt es allerdings wahrlich nicht: Durchschnittlich generierte RTL zwischen September und November gerade einmal 13,6 Prozent - und somit sechs Prozentpunkte weniger als «Bauer sucht Frau». Insofern dürfte einer Fortsetzung der Kuppelshow nicht allzu viel im Wege stehen.