Verschollener Disney-Film wiederentdeckt

Der allererste Weihnachtsfilm aus den Disney-Studios galt jahrzehntelang als verloren. Nun aber wurden Filmrollen mit dem Zeichentrickfilm gefunden.

Disney, Norwegen und Weihnachten

Es passt wie die Faust aufs Auge, dass der erste Disney-Weihnachtsfilm in Norwegen wiederentdeckt wurde. Denn dort, wie auch in Schweden, Finnland und Dänemark, ist ein Disney-Weihnachtsspecial fester Bestandteil des Festtagfernsehprogramms – ähnlich wie «Dinner for One» in Deutschland.
Der Weihnachtsmann macht Filmhistorikern dieses Jahr bereits mit etwas Vorlauf Geschenke. Nicht nur wurde ein zuvor unbekannter Heinz-Erhardt-Film entdeckt, auch der Fundus an Disney-Filmen ist größer geworden. Wie die Walt Disney Company bekannt machte, wurden in der Norwegischen Nationalbibliothek Filmrollen mit dem Cartoon «Empty Socks» entdeckt. Der 1927, also ein Jahr vor der Schöpfung von Micky Maus, produzierte Kurzfilm ist der erste Weihnachtsfilm, den Walt Disney jemals verwirklichte, und galt seit Jahrzehnten als verschollen.

Der Fund wurde während einer Inventur der in der Nationalbibliothek vorhandenen Filmbestände gemacht, als sämtliche Rollen digitalisiert wurden. Der Cartoon befand sich auf einer unbeschrifteten Kopie und wurde von Animationshistorikern als die einzig bekannte, nahezu komplette Version von «Empty Socks» identifiziert.

Im Mittelpunkt des Kurzfilms steht Oswald the Lucky Rabbit, ein Zeichentrickheld, mit dem sich Walt Disney, sein Chefzeichner Ub Iwerks und ihre Mitarbeiter erstes Ansehen in Hollywood erarbeiteten. Insgesamt entstanden 26 Kurzfilme, ehe Walt Disney die Rechte an seiner Schöpfung durch einen Lizenzstreit an seinen Verleiher Charles Mintz verlor. Im Jahr 2006 holte der Disney-Konzern den Vorläufer von Micky Maus zu sich zurück.
19.12.2014 10:38 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/75232