Kurzfristig änderten Das Erste und das ZDF anlässlich des Todes des Liedermachers ihr Programm - und wurden dafür aus Quotensicht belohnt.
Zur Person
Der als Udo Jürgen Bockelmann geborene Österreicher wuchs im elterlichen Schloss in Ottmanach in Kärnten auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Musik in Salzburg, ehe er 1950 den Komponisten-Wettbewerb des Österreichischen Rundfunks gewann. 1959 schaffte er mit dem Lied "Jenny" erste Erfolge, 1964, 1965 sowie 1966 startete er für Österreich beim Eurovision Song Contest. Schließlich feierte er in den 70ern unter anderem mit dem Titel "Buenos dias, Argentina" riesige Erfolge. Der Schauspieler, Sänger und Autor Udo Jürgens ist am Sonntagnachmittag im Alter von 80 Jahren gestorben (
wir berichteten). Anlässlich dessen warfen Das Erste und das ZDF ihre Programmpläne für den Montagabend um und überließen dem Liedermacher noch einmal die große Bühne. Wie sich beim Blick auf die Einschaltquoten herausstellt, stieß vor allem die vom ZDF wiederholte Geburtstagsgala
«Udo Jürgens – Mitten im Leben» auf großes Interesse.
Die auf 90 Minuten zusammengeschnittene Version verfolgten ab 20.15 Uhr 4,51 Millionen Menschen ab drei Jahren, was zu 14,3 Prozent Marktanteil führte. In Anbetracht dessen, dass die Erstausstrahlung der Gala erst im Oktober von 5,32 Millionen gesehen wurde, ein toller Wert. Von dem starken Vorlauf profitierte das
«heute-journal» im Anschluss, das sogar auf 4,71 Millionen Interessierte sowie 20,8 Prozent Marktanteil gekommen war. Trotz dieser guten Zuschauerzahlen blieb dem ZDF der Tagessieg verwehrt, denn der ging an RTLs «Bauer sucht Frau»-Special, das weit über fünf Millionen zum Einschalten bewegte.
Doch zurück zum Zweiten: Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren kam für Udo Jürgens ab 20.15 Uhr ein Marktanteil von 9,3 Prozent zustande, 1,05 Millionen Junge sahen zu. Bereits am Vorabend punktete das ZDF mit der 15-minütigen Reportage
«Merci Udo Jürgens». 3,21 Millionen wollten diese sehen, womit ordentliche 12,5 Prozent Marktanteil einhergingen. Das Magazin
«WISO» konnte damit nicht mithalten und fiel danach auf eine Gesamtreichweite von 2,95 Millionen, der damit verbundene Marktanteil sank auf 10,5 Prozent.
Im Ersten stand der Abend ebenfalls im Zeichen von Udo Jürgens. Dort lief um 20.15 Uhr die Dokumentation
«Der Mann, der Udo Jürgen ist». 4,18 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wurden damit erreicht, 0,88 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die Marktanteile beliefen sich auf 12,7 Prozent respektive 7,6 Prozent. Im Tagesvergleich schnitt das ZDF deshalb erfolgreicher ab als Das Erste. 13,1 Prozent standen 9,8 Prozent beim Gesamtpublikum gegenüber.