Bitte nicht!
Julian Miller stellt sieben Serien vor, die er 2015 bitte nicht im Fernsehen sehen möchte.
Kurz vorm Exitus
Eine Krankenhausserie über eine blonde Assistenzärztin/Schwester/Arzthelferin, die ihre vor kurzem in die Brüche gegangene Beziehung zu einem Handwerker/LKW-Fahrer/sexy Landwirt noch nicht verwunden hat, aber dem Stationsarzt/Oberarzt/Chefarzt ständig schöne Augen macht und in seiner Gegenwart in ein Fettnäpfchen nach dem anderen tappst.
SOKO Ratzekovel an der Schmutter
Wie «SOKO 5113», «SOKO Köln», «SOKO Wismar», «SOKO Stuttgart», «SOKO Leipzig», «SOKO Donau», «SOKO Kitzbühel» und «SOKO Rhein-Main». Is‘ gut jetzt.
Bill, der Badass von Revier 43
Ein Macho-Cop, der reihenweise mit Kolleginnen, Zeuginnen, Angeschuldigten und seinen Ex-Partnerinnen in der Kiste landet, Lederjacke trägt, einen coolen Spruch nach dem anderen raushaut, Filterlose raucht, Whiskey säuft, zu schnell Auto fährt, den mutmaßlichen Tätern im Verhörraum gerne die Fresse poliert – und aufgrund der völligen Abwesenheit von Charisma, Charme und Schauspieltalent nicht einmal halb so cool wirkt wie Bruce Willis bei vierzig Grad Fieber.
Servus, i bin der Hansi
Hansi, ein Bad Tölzer Hotelier, der Lüftlmalerei schön findet, lebt als geselliger Witwer mit seinen zwei Kindern (Maderl: Teenager, Bub: nicht älter als zehn) in Süddeutschland (wahlweise Österreich) auf dem Land, wo er, wenn er nicht gerade mehrere Dutzend Gäste aus dem verstockten Norden oder Ostasien bewirten muss, gerne in dörflichen Ehestreitigkeiten, Erbauseinandersetzungen und sonstigen Fehden vermittelt. Mit Herz, aber ziemlich wenig Verstand.
Voll schwul, Alta!
Eine Serie über Hauptschüler/junge Erwachsene/Twentysomethings, die zur überwiegenden Mehrheit der sozialen Unterschicht entstammen, in neun von zehn Fällen in prekären finanziellen Verhältnissen leben, ihre Bildungsferne zelebrieren, auf den sozialen Aufstieg scheißen und ihre Konflikte gerne laut schreiend bis randalierend lösen. Vorzugsweise als Scripted-Reality umgesetzt.
Muttis mit Menopause
Drei Tratschweiber in ihren späten Vierzigern verkraften es nur schwer, dass a) ihre Kinder aus dem Haus sind, b) ihre degenerierten Männer ihre Zeit lieber mit ihren Geliebten verbringen, c) sie nicht mehr in die hässlichen Fummel passen, in die sie sich vor ein paar Monaten noch mit aller Kraft reinzwängen konnten, d) ihr Amok laufender Hormonhaushalt ihnen das Resthirn zerschießt. Ihre Frustration bauen sie bei ausufernden Prosecco-Partys ab.
Männer! Alles auf Anfang
Zitat RTL-Pressetext: „Drei Männer zwischen Mitte 30 und Mitte 40 ziehen vorübergehend zusammen, weil jeder von ihnen mitten in einer Ehe- bzw. Beziehungskrise steckt. Von ihren Frauen vor die Tür gesetzt, richten sie sich vorübergehend in einer leicht heruntergekommenen Villa in Hamburg-Blankenese ein. Völlig unerwartet entwickelt sich aus der Männer-WG von Kumpeltyp Joris, Perfektionist David und Erfolgsmensch Ben eine tiefe Freundschaft und eine Art Familienersatz, der allen dreien ganz neue Lebensperspektiven eröffnet.“