10 Neustarts, die du gesehen haben musst

In den ersten Monaten des Jahres gibt es zehn besonders sehenswerte Sendungen.

In den nächsten Wochen kommen «Um Himmels Willen», «The Big Bang Theory», Das Dschungel-Camp & Co. zurück. Neben all den neuen Staffeln starten allerdings auch einige neue Formate, die es so in dieser Form noch nicht gab. Das Medienmagazin Quotenmeter stellt die zehn interessantesten Neustarts der kommenden Wochen vor.

«Crossbones»
Um eine erfolgreiche Piraten-Serie zu produzieren, heuerte NBC nur die Besten an: «Hook»-Mastermind James V. Hart und der britische Autor Neil Cross, der Episoden zu «Luther», «Spooks» und «Doctor Who» beisteuerte. Zusammen mit Amanda Welles wurde das Buch «The Republic of Pirates» verfilmt, das schließlich bei den TV-Kritikern durchfiel. Mit einem Rating von 56 auf dem Metascore-Index überzeugt die Serie nicht. Das wusste auch NBC, das neunteilige Piratenabenteuer wurde im Sommer vor durchschnittlich zwei Millionen Zuschauern versendet.

Der Flop handelt von der Karibikinsel Santa Compana, die wie ein Mekka für Verbrecher und alle anderen ist, die sich den Regeln des Britischen Königreichs widersetzen. Hier hat Blackbeard seine Vorstellung einer Staatsform verwirklicht, die er als uneingeschränkter Herrscher anführt. Sein Ziel ist es, das gerade entwickelte Chronometer in seinen Besitz zu bringen, um dadurch auf hoher See allen anderen Schiffen überlegen zu sein.

Seit 1. Januar 2015, 20.15 Uhr, RTL Crime. Wiederholungen hier


«Houdini»
Er konnte sich aus Handschellen, Zwangsjacken und sogar unter Wasser von Ketten befreien: Harry Houdini war Anfang des 20. Jahrhunderts der berühmteste Entfesselungskünstler der Welt. Doch der waghalsige Magier begeisterte nicht nur durch sensationelle Kunststücke. Er kämpfte gegen den zu seiner Zeit populären Spiritismus und setzte seine Fähigkeiten als Spion ein.

Die vierstündige Miniserie wurde von History beauftragt und erreichte im Durchschnitt etwa drei Millionen Amerikaner. Vor der Kamera standen unter anderem Oscar-Preisträger Adrien Brody, Regie führte der in Deutschland bekannte Fernseh- und Kino-Mann Uli Edel. «Houdini» bekam mäßige Kritiken, wurde aber von den Zuschauern positiv bewertet (7,1 Metascore).

Seit 3. Januar 2015, 21.00 Uhr, bei Sky Atlantic HD


«Secret Dancer»
Eine Frauen-Football-Mannschaft, Feuerwehrmänner oder ein Kantinen-Team - um ihre Liebsten mit einem ganz besonderen Auftritt zu überraschen, tanzen sie bei VOX aus der Reihe: In der neuen, fünfteiligen Doku-Soap «Secret Dancer» versuchen sie ihren Freunden, Arbeitskollegen oder ihrer Familie eine spektakuläre Street-Dance-Performance zu präsentieren. Doch dazu brauchen die Gruppen die Hilfe von Star-Choreograf Dennis Jauch.

Allzu spektakulär hört sich das Format am Reißbrett zwar nicht an, aber mit «Sing meinen Song» und «Die Höhle der Löwen» hat VOX-Chef Bernd Reichart zwei erfolgreiche Shows gestartet. Die Medienbranche fragt sich also zu Recht, ob «Secret Dancer» das nächste Erfolgsformat wird.

Ab 13. Januar 2015, 21.15 Uhr, bei VOX


«Paris»
Quer durch alle Schichten und Generationen zeigt «Paris» in sechs Folgen ein vielseitiges und einfühlsames Porträt der Metropole an der Seine und der Menschen, die dort leben. Ein Busfahrer-Paar kurz vor dem Streik, eine schwangere Friseuse, eine verliebte transsexuelle Sängerin, ein loyaler Staatsanwalt und der Premierminister mit seinen ehrgeizigen Mitarbeitern und seinem jugendlichen Sohn verbringen einen Tag, der ihr Leben verändern wird.

Hinter dem Projekt steht die in Algier geborene Virginie Brac, die zunächst Bücher schrieb, sich aber ab 2005 auf Drehbücher konzentrierte. Mit ihrem früheren Projekt «Engrenages» waren sie und andere für den internationalen Emmy nominiert. Bekommt man hier das nächste «Downton Abbey» zu sehen? arte strahlte in den vergangenen Jahren sehr interessante Serien wie «Top of the Lake» oder «The Slap» aus.

Ab 15. Januar 2015, 20.15 Uhr, bei arte.

«Männer! - Alles auf Anfang»
In den Vereinigten Staaten von Amerika fallen in etwa zwei Drittel der neuen Serien durch. Die Networks ABC, CBS, NBC und FOX hatten zuletzt große Probleme, neue Zuschauer dauerhaft zu binden. Wenn Sat.1 oder RTL ein neues Format auf Sendung schicken, dann bedroht ein Flop das Genre auf Jahre.

Die Serie nach einer Idee von Linda de Mol handelt von den Irrungen und Wirrungen bei Beziehungstrennungen aus der Sicht dreier Männer. Joris, David und Ben ziehen gemeinsam in eine gemeinsame Wohnung, um sich neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Autorin ist Claudia Kratochvil («Rote Rosen», «Katie Forde»), Regie führten Edzard Onneken und Sebastian Sorger.

Ab 15. Januar 2015, 21.15 Uhr, bei RTL.


«Unter Gaunern»
"«Unter Gaunern» ist ein guter, sehr moderner Ansatz. Wenn Sie sich die ersten Folgen ansehen, dann wissen Sie, wovon ich spreche", kündigt ARD-Vorabendkoordinator Frank Beckmann an. "Die Ermittlung des Täters rückt in den Hintergrund, es ist mehr eine komödiantische Familienserie. Es geht um die junge Polizistin Betty Schulz – übrigens von Christina do Rego grandios gespielt – und ihrer Familie, die aus lauter liebenswerten Ganoven besteht."

Die neue Serie soll also sich deutlich von den «Heiter bis tödlich»-Formaten unterscheiden und gleichzeitig ein junges Publikum ansprechen. Ob dieser Plan aufgeht, wird Das Erste Ende Januar 2015 erfahren. Sowohl «Hubert und Staller» als auch «Mord mit Aussicht» sorgten für blühende Quotenwiesen im Hauptprogramm, während am Vorabend keine Blume gedeiht.

Ab 27. Januar 2015, 18.50 Uhr, Das Erste


«Gotham»
«The Mentalist»-Chefautor Bruno Heller erreichte mit seinem neuen Werk sehr große Aufmerksamkeit. Die Entstehungsgeschichte von Batman, die weit ausführlicher erzählt als «Batman Begins», ist seit Herbst 2014 bei FOX zu sehen. Davon handelt die Serie: Jim Gordon tritt seinen Dienst bei der Polizei von Gotham City an. Das oberste Ziel des ambitionierten Detectives ist es, die Kriminalität in der Stadt zu bekämpfen. Mit seinem Partner Harvey Bullock ermittelt er im Fall des Ehepaars Wayne, das Opfer eines grausamen Verbrechens wurde. Er verspricht deren Sohn Bruce, den Mörder seiner Eltern zu finden. Jim ahnt nicht, dass dieser Bruce Wayne später als dunkler Ritter Batman in Gotham City für Recht und Ordnung sorgen wird.

Quotenmeter-Redakteur Jan Schlüter fasste die ersten Folgen zusammen: "Die Serie könnte also ein unkonventioneller Crime-Stoff sein, wüsste man nicht um den Hintergrund des Batman-Universums. Positiv daran ist, dass auch jene einschalten können, die die Comicvorlage nicht kennen. Negativ ist, dass Zuschauer damit zurechtkommen müssen, den vielleicht wichtigsten Charakter des Franchises nie zu sehen: Batman selbst."

Ab 29. Januar 2015, 20.15 Uhr, ProSieben Fun. Ab 10. Februar 2015, 22.00 Uhr, bei ProSieben.


«The Flash»
Nach «Arrow» bediente sich The CW erneut aus dem DC-Universum: Barry Allen wird Opfer eines eigenartigen Unfalls, der ihm die Fähigkeit verleiht, sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit fortzubewegen. Der gewiefte CSI-Ermittler wird vom Blitz eines Partikelbeschleunigers getroffen und fällt zunächst in ein Koma. Monate später erwacht er mit seiner Superkraft wieder, die es ihm ermöglicht, sich ungesehen durch Central City zu bewegen. Zu Allens Entsetzen war er jedoch nicht die einzige Person, die vom Unfall betroffen war – und nicht jeder nutzt seine Superkraft, um Gutes zu tun.

Die neue Superhelden-Serie startete mit 4,9 Millionen Fernsehzuschauern beim kleinen Network CW. Die fantastischen Quoten hielt man bis zur Winterpause, es schalteten zuletzt noch 4,66 Millionen Amerikaner ein. Klar - bei einem solchen Erfolgsformat möchte auch ProSieben punkten. Aus diesem Grund wird «The Flash» auch im deutschen Free-TV ausgestrahlt. Die Superhelden-Serie bekam in den USA 24 positive Kritiken, drei mittelmäßige und keine schlechte Rezension. Könnte wohl der nächste ProSieben-Hit werden.

Ab 29. Januar 2015, 22.15 Uhr, ProSieben Fun. Ab 10. Februar 2015, 20.15 Uhr, bei ProSieben.

«ULTRA! - Aus Liebe zum Fußball»
Das Budget von Tele 5 ist im Verhältnis zu anderen Programmen nicht besonders hoch. Mit Wiederholungen fährt der Sender gute Quoten ein, mit seinen Marken wie «Hans Sarpei - Das T steht für Coach» (inzwischen bei Sport1) und «Die schlechtesten Filme aller Zeiten» schafft man es, zum Gesprächsthema zu werden.

Jetzt schnappt man sich «Doppelpass»-Legende Rudi Brückner und plant mit ihm einen neuen Sporttalk. «Ultra - Aus Liebe zum Fußball» läuft teilweise gegen die Europa League-Übertragungen bei kabel eins und möchte kontroverse Themen angehen. Man "denkt und talk populistisch" und arbeitet gegen "den allgemein glattgebügelten Fußball-Talk-Trend", heißt es in der Ankündigung.

Ab 29. Januar 2015, 21.15 Uhr, bei Tele 5.


«Schuld»
"Man kann «Verbrechen» nicht loben, ohne die anderen Auswüchse des Genres zu kritisieren, weil «Verbrechen» zeigt, was möglich ist: eine psychologisch so vielschichtige und ästhetisch so anspruchsvolle und ausgereifte Serie, wie kaum eine andere deutsche Fernsehproduktion in diesem Jahrtausend", lobte Julian Miller über den «Schuld»-Vorgänger. Aufgrund der exzellenten TV-Kritiken wird ein weiteres Buch von Anwalt Ferdinand von Schirach verfilmt.

Die Serie befasst sich damit, wie schwer es ist, die Schuld eines Menschen zu bestimmen. Die eigentlich in Genrevertretern gewohnte Trennschärfe zwischen Recht und Unrecht soll bewusst außer Kraft gesetzt werden, und die Zuschauer werden direkt in die Beurteilung von moralischen Fragen mit einbezogen. Neben Moritz Bleibtreu, der einen in Berlin lebenden Anwalt spielt, haben auch Lisa Maria Potthoff, Jörg Hartmann, Misel Maticevic und Teresa Harder wichtige Rollen. Die Serie wurde von Oliver Berben produziert.

Ab 6. Februar 2015 in der ZDF-Mediathek und ab 20. Februar 2015 um 21.15 Uhr im ZDF.
04.01.2015 11:08 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/75440