Dieser Weg könnte bald schwerer werden. Die neue Staffel kommt nicht mehr von ITV Studios. Dafür erwarten den Zuschauer nun Bilder aus der Sonnenregion um Kalifornien.
Um das Herz des schönen «Bachelors» buhlen ab sofort wieder 22 Mädels – und sie buhlen natürlich auch um öffentliche Aufmerksamkeit. Längst stehen Shows wie «Der Bachelor» für manche am Anfang einer Karriere als D-Promi, sind sie doch Sprungbrett in TV-Shows wie «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!», «Das perfekte Promi Dinner» oder Promi-Box-Veranstaltungen von ProSiebenSat.1. Der Rosenverteiler, also der Mann, um den sich in den nächsten zwei Monaten mittwochs zur besten Sendezeit bei RTL alles dreht, ist schon bekannt. Es ist Oliver Sanne, Mr. Germany des Jahres 2014, der somit die Nachfolge von Paul Jahnke, Jan Kralitschka und Christian Tews antritt.
RTL dürfte sich von „Mr. Germany“ nicht weniger erhoffen als dass der Abwärtstrend bei den Quoten gestoppt wird. Zwar lief die dritte „neue“ Staffel (Anfang der 2000er gab es schon einmal eine «Bachelor»-Staffel) klar oberhalb des Senderschnitts, dennoch verlor die Produktion Jahr für Jahr einige Marktanteile. Kam Paul Jahnke 2012 noch auf mehr als 4,8 Millionen Zuschauer und mehr als 21 Prozent in der klassischen Zielgruppe, war Bachelor Jan im Jahr darauf nur noch für rund 4,5 Millionen Menschen und 21 Prozent der Zielgrüpplinge interessant. Die bis dato letzte Runde der Kuppelshow holte dann gar nur noch etwas mehr als 18 Prozent. «Der Bachelor» passte sich also dem allgemeinen RTL-Trend an und verlor an Beliebtheit.
Hinter dem Format steht seit Jahren Nina Klink – die zurückliegenden Staffeln setzte sie für die Firma ITV Studios Germany um. Das Kölner Unternehmen, damals geführt von Jan Kromschröder, produziert für VOX unter anderem auch jenes «perfekte Dinner» in vielen Variationen, für RTL das Dschungel-Camp und für Das Erste das «Quizduell». Mit dem Weggang von Chef Kromschröder verließ auch Klink das Unternehmen und mit ihr ging der Rosenverteiler. Die neue Runde wurde somit von Klink bei ihrem neuen Arbeitgeber umgesetzt. Bei Seapoint ist die 37-Jährige Geschäftsführerin. Die Seapoint Productions GmbH & Co. KG ist eine 100%ige Tochterfirma der Rosebank AG, an der die Münchener Beta Film und Stefan Oelze beteiligt sind. Die Rosebank AG ist eine Holdingfirma, die zukünftig auch anderen kreativen Unternehmen einen Heimathafen oder eine Andockstation bieten will.
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Für die RTL-Kameras in den Bikini geworfen hat sich Hina-Jasmin. Sie will das Herz von "Bachelor" Oliver erobern. In Sachen Männer hat sie eine klare Vorstellung: "Er sollte eine besondere Ausstrahlung haben und ein kultivierter Mann sein, der mehr erwartet vom Leben“.
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Mit 21 Jahren ist Liesa-Marie das Küken der Staffel. Eigentlich wollte ich mit 21 verheiratet sein und Kinder haben. Ich möchte, dass meine Kinder ihre Mutter gerne zeigen!“ Liesa-Marie ist seit einem Jahr Single und erwartet von ihrem Traummann, „dass er mich auf Händen trägt, Humor hat und ehrlich ist.“
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22 Mädels kämpfen unter der Sonne Kaliforniens um das Herz eines Mannes. Am Ende jeder Sendung verteilt er Rosen. Wer eine Blume bekommt, ist weiter.
«Bachelor» Babes 2015
Und mit dem Wechsel der zuständigen Firma haben sich auch andere Dinge verändert. Produziert wurde die neunteilige Show nicht mehr wie bisher in Südafrika, sondern in Kalifornien. Ein Hauch von «Germany’s Next Topmodel», das zu großen Teilen auch in den Staaten stattfindet, könnte somit durch das RTL-Programm wehen und dem «Bachelor» zu einem anderen Look verhelfen. RTL wirbt schon jetzt mit der Sonne Kaliforniens und Dates an den schönsten Plätzen der ganzen Welt.
Die 22 Mädels, um die es geht, sind zwischen 21 und 34 Jahren alt – und geben natürlich an, die große Liebe finden zu wollen. Weil hinter dem «Bachelor» nun aber nicht mehr ITV und somit der Produzent steht, der in Deutschland die meisten Sendestunden 2014 beigesteuert hat, dürfte eine Querverwertung der Kandidaten etwas schwieriger werden. Zumindest ein Einsatz beim «perfekten Dinner» scheint ausgeschlossen und auch der Weg ins Dschungel-Camp könnte bald schwieriger werden.