Quotencheck: «Berlin Models»

Bei den 14- bis 49-Jährigen tat sich Daily-Soap in den vergangenen zwei Monaten sehr schwer. Die Hürde von zehn Prozent wurde alles in allem zu wenig genommen…

Mit «Berlin Models» wandelt RTL seit Mitte November 2014 auf den Spuren des RTL II-Megaerfolgs «Berlin – Tag & Nacht». Bei den ganz jungen Zuschauern, den 14- bis 19-Jährigen, schossen die Marktanteile mit bis zu 30 Prozent teilweise regelrecht in die Höhe für die werktäglich um 17 Uhr ausgestrahlte Soap; doch bei den für den Kölner Privatsender maßgeblichen 14- bis 49-Jährigen waren zweistellige Marktanteile in den vergangenen zwei Monaten Mangelware.

Dass RTL einen langen Atem beweisen werden muss, zeichnete sich daher bereits in der ersten Sendewoche ab, als nur zweimal über zehn Prozent Marktanteil ausgewiesen wurden. 11,1 Prozent am Mittwoch, den 19. November und 10,1 Prozent am Folgetag. Die Auftaktfolge vom 17. November verfolgten lediglich 9,3 Prozent der wichtigen Umworbenen. 0,75 Millionen saßen insgesamt vor den TV-Geräten, 0,40 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die erste Woche schloss man deswegen mit mauen 6,0 Prozent bei allen Fernsehenden sowie 9,6 Prozent bei den Jüngeren ab, was eindeutig zu wenig war für die Ansprüche von RTL. Die lagen jüngst bei 13,3 Prozent beim Ziel- und 10,4 Prozent beim Gesamtpublikum.

Mit durchschnittlich 8,6 Prozent in der Zielgruppe präsentierte sich die zweite Ausstrahlungswoche um exakt einen Prozentpunkt schlechter, beim Gesamtpublikum ab drei Jahren ging es auf 5,3 Prozent runter. Kein einziges Mal wurde die Zehn-Prozent-Marke geknackt; das Höchste der Gefühle bei den Werberelevanten waren 9,6 Prozent. Noch ein gutes Stück in die falsche Richtung ging es in Woche drei, wo bei den 14- bis 49-Jährigen bloß noch im Mittel 8,1 Prozent auf der Uhr standen.

In der vierten Woche wurden erstmals wieder zweistellige Zielgruppen-Quoten ermittelt. 11,2 Prozent von Mittwoch, den 10. Dezember stellten einen neuen Allzeit-Rekord dar. Schon am Montag kam die Produktion auf 10,7 Prozent. Am Dienstag folgte schließlich ein Absturz auf 7,3 Prozent, ehe es am Mittwoch den besagten Bestwert zu feiern gab - obgleich auch dieser streng genommen viel zu niedrig war. 10,0 Prozent wurden am Donnerstag verbucht und 6,9 Prozent am Freitag. Von hoffnungsvollen bis niederschmetternden Werten war in dieser Woche also alles vertreten. Mit im Schnitt 9,3 Prozent gehörte sie jedoch zu der bis dahin zweiterfolgreichsten.

9,1 Prozent wurden vom 15. bis 19. Dezember registriert. Zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel ließen offenbar viele «Berlin Models»-Interessierte die Mattscheibe aus. 6,3 beziehungsweise 6,4 Prozent verfolgten am 22. und 23. Dezember die Soap, gerade mal 5,5 und 5,7 Prozent waren es am 29. und 30. Dezember – alles neue Negativrekorde. Jeweils 0,28 Millionen 14- bis 49-Jährige waren in der letzten 2014er-Woche übrig geblieben. Bis zu 0,48 Millionen jüngere Fans zählte die Produktion noch an den Tagen davor.

Im Jahr 2015 beruhigte sich die Lage und «Berlin Models» generierte in den ersten beiden Januar-Wochen 9,1 sowie 9,3 Prozent. Auf diesem Niveau sollte es nun gelingen, die Quote Schritt für Schritt zu steigern; Ziel muss die Zweistelligkeit sein. Andernfalls droht der Daily-Soap das Quoten-Aus. Im Schnitt kamen alle bis dato gesendeten Ausgaben auf 0,79 Millionen Gesamtzuschauer ab drei Jahren, 0,38 Millionen von ihnen gehörten der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen an. Daraus ergaben sich deutlich ausbaufähige 5,4 respektive 8,7 Prozent Marktanteil.
19.01.2015 14:23 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/75780