Langjähriger «Doppelpass»-Experte gestorben

Udo Lattek wurde 80 Jahre alt. Er prägte über Jahre hinweg den Sporttalk am Sonntagmittag.

Er war fast bis zuletzt Bestandteil des Bundesliga-Geschäfts: Erfolgstrainer Udo Lattek (im Bild links). Nach seiner aktiven Karriere auf den Trainerbänken der Nation wurde er zu einem der gefragtesten TV-Experten. 16 Jahre lang, beginnend 1995 war der Fußballehrer Stammgast beim DSF/Sport1-Fußballtalk «Doppelpass», hatte also ein festes Date am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr auf dem Gelände des Münchner Flughafens. Bis 2011 war er in ziemlich jeder Sendung dabei. Jetzt ist Udo Lattek im Alter von 80 Jahren gestorben.

Die Bild berichtet, Lattek starb schon am Sonntag und somit nur wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag. Anlässlich seines Ehrentags erklärte seine Ehefrau Hildegard in der Sport Bild: "Ich habe den Eindruck, dass er an vielem Freude hat. Gestern war meine jüngste Tochter mit der Enkelin hier. Da reagiert er schon, sagt ‚Hallo, Kleine.‘ Dass er sich das anders gewünscht hätte ist klar.“ Lattek war zuletzt auf einen Rollstuhl angewiesen. Er kämpfte sich nach zwei Schlaganfällen und einem gutartigen Tumor zurück ins Leben. Zudem bereitete ihm eine Parkinson-Erkrankung Probleme.

In seiner Trainerkarriere war er für Gladbach, Bayern München, Barcelona und auch Borussia Dortmund tätig. Letztere rettete er sogar einmal vor dem Abstieg. Insgesamt wurde er acht Mal Deutscher Meister, gewann drei Mal den DFB-Pokal und gewann mit Barcelona auch den Europapokal der Pokalsieger. In der gesamten Fußball-Welt ist die Trauer entsprechend groß.

Sport1-Nachrichtenchef Ivo Hrstic erklärte nach Bekanntwerden von Latteks Tod: „Ich hatte die große Ehre, mit ihm und Jörg Wontorra sieben Jahre lang den «Doppelpass» redaktionell zu begleiten. Udo war stolz auf seine zahlreichen Erfolge im Fußball, aber Überheblichkeit und Arroganz waren ihm immer fremd. Seine Bescheidenheit hat uns alle beeindruckt und geprägt. In Udo Lattek verlieren wir eine Fußball-Legende, einen wertvollen Menschen und ein Stück Sport1-Geschichte. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie."
04.02.2015 18:40 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/76148