Mit 17 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe ging das Debüt der Talpa-Sendung in Sat.1 quotentechnisch an die Decke. Quotenmeter.de hat die genauen Zahlen, weiß in welcher Zuschauergruppe die Pionier-Show besonders beliebt war.
Unsere Kritik zur ersten «Newtopia»-Folge
“Ich träume von einer besseren Welt!” - Passender, weil vielschichtiger hätte «Newtopia» in Deutschland nicht beginnen können. Dieser Satz trifft wohl auf jeden einzelnen der 15 ausgewählten Kandidaten, die hier Pioniere heißen, zu. Und genauso auch auf den Sender Sat.1, wo die Show von «Big Brother»-Erfinder John de Mol das größte Vorabendprojekt seit Jahren ist und die zuletzt brach liegende 19-Uhr-Sendefläche wieder salonfähig machen soll. Für de Mol selbst dürfte es in diesen Tagen zudem um nicht weniger gehen als die Zukunft seiner vielleicht besten Idee seit «The Voice». In Holland ist es gelungen mit dem Reality-Format den Vorabend des kleinen Senders SBS6 zu sanieren, in Amerika bei FOX aber floppte die Show, lief dort allerdings auch nicht täglich und nicht im Vorabend. Das Abschneiden in Sat.1 wird demnach entscheidend sein, wie sich das Format in den nächsten Monaten auf dem internationalen Markt schlägt.
Kein Wunder also, dass die Macher der Produktionsfirma Talpa sich hierzulande streng am niederländischen Vorbild orientierten. Die erste und vielleicht wichtigste Episode von «Newtopia» war an einigen Stellen gar eine 1:1-Kopie (....)
Lesen Sie hier weiterAutor: Manuel Weis
Bei Sat.1 in Unterföhring und im Container-Dorf nahe Königs Wusterhausen haben heute Morgen die Sektkorken geknallt: Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 17 Prozent in der klassischen Zielgruppe war das zunächst auf ein Jahr angelegte Reality-Format
«Newtopia» in Deutschland gestartet. Sofern eine Aussage schon nach der ersten Episode möglich ist, scheinen die Quoten hier also eher denen in Holland nachzueifern als denen in Amerika, wo «Utopia» bei FOX zum Schluss nur noch etwas mehr als eine Million Zuschauer hatte und nach wenigen Wochen in der Primetime komplett beendet wurde. 2,80 Millionen Menschen schauten am Montag in Sat.1 zwischen 19.00 und 19.55 Uhr zu – so verwies man «Galileo», «Alles was zählt», «Berlin – Tag & Nacht» und allen voran auch «Das perfekte Dinner» gewaltig in die Schranken.
Spannende Werte von «Newtopia» sind im Detail versteckt. So war die Pionier-Show bei Männern und Frauen in etwa gleich beliebt. 1,42 Millionen Zuseher waren weiblich und mindestens 14 Jahre alt, 1,29 Millionen gehörten dem männlichen Geschlecht an. Weil etwas weniger Männer dieses Alters zu dieser Zeit fernsahen, lag dort die Quote bei 10,5 Prozent, bei den Frauen wurden 9,9 Prozent ermittelt. Am erfolgreichsten war «Newtopia» sehr zur Freude von Sat.1 übrigens bei den 20- bis 29-Jährigen: Hier wurden 21,8 Prozent Marktanteil ermittelt. Weniger gefallen dürfte dies RTL II, das in dieser Gruppe bisher mit «BTN» unangefochtener Marktführer war.
Auch bei den 40- bis 49-Jährigen lief es rund: Das ist die Altersklasse, die zu Hochzeiten von «Big Brother» in den 30ern war und sich somit besonders für ein solches Format interessiert. Hier punkteten die 15 Pioniere mit 17,2 Prozent. Bei den 30- bis 39-Jährigen versammelte «Newtopia» im Schnitt 15,3 Prozent vor den Bildschirmen. Schwächer schnitt die Show nur bei den ganz Jungen oder etwas Älteren ab. Bei den 14- bis 19-Jährigen wurden gerade einmal 9,4 Prozent ermittelt – bis auf die Ausnahme einer 19-jährigen Schülerin finden sie sich aber auch nicht im «Newtopia»-Cast wieder.
Die zahlenmäßig größte Gruppe (0,79 Millionen) stellten die TV-Zuschauer zwischen 50 und 64 Jahren, die aus der klassischen werberelevanten Gruppe schon rausgefallen sind. Dort holte «Newtopia» 10,4 Prozent. Bei den Über-65-Jährigen waren lediglich 3,2 Prozent drin; verschmerzbar für Sat.1. Blickt man auf die Bildung der Zuschauer, die sich die erste Episode ansahen, sind nur wenige Unterschiede festzustellen. Menschen mit Studium sind mit 7,6 Prozent am schwächsten vertreten. Menschen, die jetzt oder früher eine weiterführende Schule besuch(t)en, aber kein Abitur vorweisen, waren mit 11,9 Prozent prozentual am Stärksten vertreten.
Schön auch für Sat.1: In den Haushalten, in denen monatlich mehr als 1750 Euro zur Verfügung stehen, kam die Sendung gut an: 1,52 Millionen Menschen sahen hier zu (9,8%). Denen gegenüber standen nur 0,46 Millionen «Newtopia»-Fans, die in einem Haushalt leben, dem monatlich maximal 1000 Euro zum Ausgeben zur Verfügung stehen.