Am Donnerstag startet bei sixx die The CW-Serie «Reign». Das Format über die Schottenkönigin Mary Stuart nimmt sich einige historische Freiheiten, aus denen viele interessante Fakten entspringen.
Die History-Drama-Serie
«Reign» befindet sich in den USA aktuell in seiner zweiten Staffel, eine dritte Season wurde bereits angekündigt. Beim kleinen Network The CW hält sich «Reign» in seiner zweiten Staffel bei knapp über einer Million Zuschauer, deutlich mehr waren es noch zur Debütstaffel. Nun soll die Serie auch in Deutschland Fuß fassen: sixx zeigt «Reign» ab dem 26. Februar, wo das US-Format, das von den CBS Television Studios und Warner Bros. produziert wird, jeweils donnerstags um 21.10 Uhr an den Start geht. The CW-Serien haben sich bereits mehrmals als attraktive Produkte für sixx herausgestellt. Beide Sender zielen auf eine junge Altersgruppe ab.
Seit dem 17. Oktober 2013 erzählt «Reign» in den USA die stark abgeänderte Geschichte von Mary Stuart, der Königin von Schottland, während ihrer Zeit in Frankreich. Season eins spielt im Jahr 1557, als Mary die Hochzeit mit dem französischen Prinz Francis erwartet, mit dem sie bereits im Alter von sechs Jahren verlobt wurde. Doch die Situation ist nicht so rosig, wie es scheint. So muss sich Mary auch mit Politik und Machtspielen auseinandersetzen, die ihr Leben zusätzlich verkomplizieren. Sie hat nämlich schon genug Probleme, die aus ihrem Liebesleben resultieren. Langsam keimen Gefühle für Francis auf, da macht auch sein unehelicher Halbbruder Bash ihr Avancen. Francis‘ Mutter, Catherine de Medici, versucht unterdessen die Ehe zu verhindern, denn Nostradamus prophezeite ihr den Tod ihres Sohnes, sollte es zur Eheschließung kommen.
Zehn interessante Fakten zur Produktion:
1. Adelaide Kane, die Schauspielerin Königin Marys, ist tatsächlich mütterlicherseits eine Nachfahrin der echten Königin Mary und dem „House of Stuart“. Als Kane für «Reign» gecastet wurde, war sie noch offiziell Teil der Darstellerriege bei MTVs «Teen Wolf». Die Verantwortlichen von «Teen Wolf» hörten von der Verpflichtung Kanes für «Reign» und schrieben später ihren Abgang aus der Serie ins Skript.
2. Die Serie sorgt sprachlich und geografisch gesehen für einige Verwirrungen. Adelaide Kane und Caitlin Stasey, die die Kammerdienerin Kenna spielt, stammen aus Australien, während Toby Regbo in der Rolle des französischen Francis und Celina Sinden als Greer Briten sind. Auch Darsteller aus Neuseeland agieren in der Serie. Die Serie wird jedoch in Kanada gedreht, wo auch einige Cast-Mitglieder ihre Heimat haben. Trotzdem haben alle Figuren einen englischen Akzent, obwohl die Charaktere vorwiegend Schotten und Franzosen sind.
3. Alle Szenen werden in Toronto in Kanada gedreht, mit einer Ausnahme. Der Pilot entstand in Irland. Dort dienten das Ashford Castle in County Mayo sowie die Cathedral of the Holy Trinity und die Christ Church Cathedral in Dublin als Schauplatz.
4. Das Format markiert das zweite Mal, dass Torrance Coombs und Alan van Sprang zusammen in einer Serie auftreten. Hinzu kommt, dass es in beiden Fällen historische Serien waren. Bereits im Rahmen von «Die Tudors» gehörten sie zum Cast. Coombs verkörpert Sebastian "Bash" de Poitiers, van Sprang König Henry II. von Frankreich. Da Coombs Charakter Sebastian nicht auf einer wahren Person basiert und er sich dementsprechend nicht auf eine historischen Persönlichkeit hinlenken konnte, beschloss er die Rolle, die er in «Die Tudors» spielt, etwas abzuwandeln. Van Sprang orientierte sich in seiner Rolle unterdessen an Bill Clinton.
5. Zwei Preise darf «Reign» mittlerweile sein Eigen nennen. David Cole und Modern VideoFilm gewannen den Hollywood Post Alliance Award 2014 für „Outstanding Color Grading – Television“, also einen technischen Preis. Das ganze Format wurde im Rahmen der People’s Choice Awards 2014 ausgezeichnet und zwar als „Favorite New TV Drama“. Nominierungen erhielt «Reign» im Zuge der Canadian Screen Awards 2015 gleich zwei Mal, weitere Auszeichnungen verpasste «Reign» beim Monte-Carlo TV Festival 2014 und bei den Joey Awards 2014 in Vancouver.
6. Die Serie wurde von zwei Frauen entwickelt. Laurie McCarthy und Stephanie Sengupta sind in der Branche zwar keine unbeschriebenen Blätter, ein Historiendrama haben die beiden jedoch noch nie entwickelt. Ihre erste große Show hatte McCarthy mit «Beverly Hills, 90210», von der sie 22 Episoden schrieb und bis 1998 15 produzierte. Bis 2000 war sie außerdem als Co-Executive Producer bei der TV-Serie dabei. Letzteren Job übte McCarthy 2002/2003 auch für «CSI: Miami» aus. Als Executive Producer und Autorin war sie 2007 bis 2010 bei «Ghost Whisperer an Bord». Über das Myster-Drama kennen sich Sengupta und McCarthy auch. 2009/2010 war Sengupta für die Produktion um Jennifer Love Hewitt als Consulting Producer tätig, später beteiligte sie sich beispielsweise auch an der Produktion zu «Hawaii Five-0». Sengupta verließ die Produktion jedoch im Mai 2013.
7. Vielen Historikern ist die Serie ein Dorn im Auge. Zwar basiert sie, wie so oft, auf wahren Begebenheiten. Etliche Details wurden jedoch abgewandelt. Die Beteiligten nehmen die historische Genauigkeit von «Reign» selbst nicht besonders ernst. Showrunnerin Laurie McCarthy erklärt, dass die Show sich absichtlich historische Freiheiten nimmt und mehr auf Unterhaltung als geschichtliche Bildung abzielt. Die historischen Ungenauigkeiten sieht McCarthy außerdem der Tatsache geschuldet, dass die Show dem heutigen Publikum gefallen müsse. Sie will Zuschauern, die sich mit Geschichte weniger gut auskennen, damit erleichtern, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Anna Popplewell, die Kammerdienerin Lola verkörpert, wählte die Formulierung „Fantasy-History“ und führte aus, dass die Serie die Charaktere in hypothetischen Situationen erkundet. Darstellerin Megan Follows sieht Ähnlichkeiten zu einem anderen Format und beschreibt «Reign» als „«24» der Vor-Renaissance“, da das Format historische Ereignisse über einen längeren Zeitraum betrachtet.
8. Ein Historiendrama braucht natürlich auch Kostüme, die der Zeit entsprechen, in der die Serie spielt. Hier nahm sich die Produktion ebenfalls kreative Freiheiten, denn neben einer modernen Komposition im Soundtrack, sind auch die Kostüme eher ein Anachronismus. Die Kostümbildnerin stammt jedoch zumindest aus der „Familie“. Meredith Markworth-Pollack arbeitete auch für andere The CW-Shows wie «Hart of Dixie» und «Gossip Girl». Markworth-Pollacks Ziel war es, die Kostüme den Charakteren ihrer Figuren anzupassen.
9. Basierend auf der Serie wurden bereits drei Romane veröffentlicht, ein vierter wurde angekündigt. Alle stammen aus der Feder von Lily Blake, die im Mai 2015 und damit ein Jahr nach der Veröffentlichung des ersten Romans, den vierten Teil in die Läden bringen will. Die Bücher tragen die Titel „Darkness Rises“, „The Prophecy“, „The Haunting“ und „Hysteria“.
10. Der Pilot der Serie wurde am 20. Mai 2013 an Werber und Kritiker verbreitet, um Aufmerksamkeit zu schaffen. Vor der Fernsehpremiere musste der Pilot jedoch umgeschnitten werden – viele sexuelle Inhalte, insbesondere eine Masturbationsszene, fielen der Schere zum Opfer. Die 13. Episode der ersten Staffel hat darüber hinaus zwei Versionen: Eine jugendfreie, die im Fernsehen gezeigt wurde und eine Erwachsenen-Version die über das Internet gestreamt werden konnte. Hierfür erhielt die Serie auch Kritik des Parents Television Council, denn eine Alterskontrolle war im Internet nicht vorhanden. Von vornherein wählte Showrunnerin McCarthy Mary Stuart als Protagonistin, da sie sich dadurch versprach, dass die Geschichte „sexier“ wird. Mary Stuart fiel in der Geschichte durch ein turbulentes Liebesleben auf.