Euronews wandert mehrheitlich in private Hände

Ein ägyptischer Milliardär übernimmt die absolute Mehrheit am europazentrischen Nachrichtensender.

EU-Auflagen

Die EU-Kommission hat den Deal ebenfalls bereits abgesegnet. Einzige Auflage: Der thematische Schwerpunkt auf europäische Geschehnisse soll nicht verändert werden.
23 öffentliche, zur Europäischen Rundfunkunion zählende Fernsehanstalten beteiligen sich derzeit am paneuroäischen Nachrichtenkanal Euronews – die deutschen Sender ARD und ZDF jedoch distanzieren sich von diesem Unternehmen. Dafür hat nun ein privater Investor sein Interesse für die 1993 gegründete, in Lyon sitzende Station entdeckt: Wie die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' vermeldet, übernimmt der ägyptische Telekommunikationsunternehmer Naguib Sawiris fortan die absolute Mehrheit an Euronews.

53 Prozent der Anteile liegen nunmehr in seiner Hand, der Aufsichtsrat hat diesem Geschäftsschritt bereits zugestimmt. Dass sich Euronews für private Investoren öffnet, wurde bereits Mitte 2014 bekannt gegeben, als der Sender aufgrund seiner finanziellen Notlage ein Bankhaus damit beauftragte, interessierte Käufer ausfindig zu machen. Mit dem 1954 geborenen Milliardär scheint man aus wirtschaftlicher Sicht einen idealen Investoren gefunden zu haben – das Kapital von Euronews sei im Zuge des Deals um 35 Millionen Eurovergrößtert worden.

Der Vorstandsvorsitzende Michael Peters kommentiert in der 'FAZ': „Wir müssen in die Inhalte unseres Senders, in unsere Programme und in die Marke Euronews investieren. Doch angesichts der finanziellen Situation der öffentlich-rechtlichen Sender in Europa war die Hypothese, dass andere Investoren Geld in den Sender investieren, die wahrscheinlichste.“
27.02.2015 10:25 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/76616