Deutschland wird für RTL Group immer wichtiger

Das deutsche Tochterunternehmen fährt rund zwei der sechs Milliarden Euro Umsatz ein.

Am Donnerstag veröffentlichte die luxemburgische RTL Group die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014. Mit einem Umsatz von 5,81 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert gehalten, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen belief sich auf 1,35 Milliarden Euro. Das EBITDA stieg somit um 1,5 Prozent auf ein Allzeithoch.

Das Tochterunternehmen Mediengruppe RTL Deutschland wird für den Gesamtkonzern immer wichtiger, denn die Umsätze und Gewinne kommen vor allem aus Deutschland. Der Umsatz lag bei 2,05 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg von erfreulichen 4,7 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg von 619 auf 650 Millionen Euro, was einem Plus von fünf Prozent entspricht. Allerdings sank der Nettogewinn von 870 auf 653 Millionen Euro, was vor allem an einer Wertberichtigung liegt.

Besonders freuen können sich die Anleger, denn die RTL Group schüttet verhältnismäßig eine sehr hohe Dividende aus. Vor zwei Jahren wurde zwar noch 10,50 Euro gezahlt, mit 5,50 Euro liegt man allerdings immer noch weit über dem DAX-Niveau.

„Trotz eines von Herausforderungen geprägten Umfeldes in Frankreich und Ungarn konnte die RTL Group erneut starke Ergebnisse vorlegen. Unser EBITA haben wir auf dem Rekordniveau des Vorjahres gehalten, die EBITA-Marge belief sich erneut auf fast 20 Prozent. Wir haben beachtliche Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie in den Bereichen Sendergeschäft, Inhalteproduktion und Digitalaktivitäten erzielt“, teilten die Geschäftsführer Anke Schäferkordt (Bild) und Guillaume de Posch mit.

Der Umsatz im Digitalbereich verbesserte sich von 233 auf 295 Millionen Euro, dies zeigt sich auch bei den Online-Videos. 16,8 Millionen Views wurden noch 2013 ausgespielt, ein Jahr später wurden 36,4 Millionen Streaminginhalte abgerufen. Weniger gut schnitt Groupe M6 in Frankreich ab. Der Umsatz sank um 5,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen verbesserte sich hingegen von 319 auf 327 Millionen Euro. RTL Nederland hielt den Gewinn stabil, der Umsatz stieg allerdings von 448 auf 457 Millionen Euro. In Belgien sank der Gewinn um eine Million Euro, der Umsatz sank um fast fünf Prozent auf 199 Millionen Euro.

Das Produktions- und Vertriebsunternehmen Frementlemedia verbuchte Einbußen. Der Umsatz verschlechterte sich zwar nur um 2,6 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro, allerdings sank das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Im Vorjahr wurden 156 Millionen Euro erwirtschaftet, nun muss man sich mit 149 Millionen Euro zufrieden geben. In den übrigen Segmenten wie Ungarn, Kroatien oder Spanien schwankten sich die Umsätze leicht, allerdings blieben die Veränderungen im mittleren einstelligen Millionen-Bereich.
05.03.2015 09:57 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/76740