In einer mehrstündigen Dokumentation zeichnet 99pro media für VOX ein Porträt des Armutsviertels von Kaiserslautern.
Inspiration aus Großbritannien
In jüngster Vergangenheit machte das britische Fernsehen mit diversen Dokus über Brennpunkte auf dieses Thema aufmerksam. Diese Produktionen erfreuten sich nicht nur großen Zuschauerinteresses, sondern feuerten auch neue politische Debatten an.Kürzlich klagte der Fernsehproduzent Bernd Schumacher, dass seine Formatschmiede 99pro media schwindende Aufträge erhält. Vielleicht gelingt aber mit der mehrstündigen Dokumentation
«Asternweg - Eine Straße ohne Ausweg» die Kehrtwende, schließlich kann das Produktionshaus damit vorführen, was es abseits seiner Komfortzone zu leisten vermag. Zumeist macht 99pro media mit eher leichtgängigen Dokusoaps auf sich aufmerksam, wie etwa den diversen Daniela-Katzenberger-Formaten. Die am 11. April ab 20.15 Uhr auf dem Plan stehende VOX-Dokumentation schlägt thematisch aber in eine ganz andere Kerbe.
Das ehemalige Kalkofen in Kaiserslautern, mittlerweile in Astern-, Geranien- und Veilchenweg umbenannt, zählt zu den ältesten Problemvierteln der Bundesrepublik. In der rund 100.000 Einwohner zählenden Universitätsstadt ist diese Gegend so etwas wie eine Enklave der Armen und gesellschaftlich Abgestempelten. Diese Doku, gedreht vom Juli 2014 bis Januar 2015, nimmt sich vor, ein stellvertretendes Porträt der in diesem Brennpunkt lebenden Menschen zu zeichnen – wiederkehrendes Element bei den Kalköflern: Der feste Glaube, dass sie nie wieder aus diesem stigmatisierten Wohnort herauskommen werden. Manche willentlich, andere widerwillig.
VOX verspricht im Vierstünder „echte und ungeschönte Geschichten“ über sechs Menschen, die in diesem Brennpunkt gestrandet sind. Diese reichen von einer jungen Familie, die von Hartz IV lebt, über einen Rentner, der mit Alkohol seine Erinnerungen an eine schlimme Vergangenheit betäuben will, bis hin zu einer gutmütigen Wirtin.