«ESC»-Vorentscheid büßt einige Zuschauer ein

Es konnte ja keiner ahnen, dass die von Barbara Schöneberger moderierte Show für derartige Schlagzeilen sorgt. Das Teilnehmerfeld war nur mäßig prominent – und das spiegelten auch die Quoten wieder.

Am 23. Mai 2015 findet nicht nur der letzte Spieltag der Fußball-Bundesliga statt, sondern auch der «Eurovision Song Contest» in Wien. Deutschland hat am Donnerstagabend wieder in einer einzigen Show im Ersten über den Teilnehmer für die Bundesrepublik abgestimmt. Seit dem Ausstieg von ProSieben aus der Sänger-Suche ist dies das neue Konzept des innerhalb der ARD verantwortlichen NDR. Das Teilnehmer war heuer mäßig prominent besetzt – und doch sprechen am Freitag alle über die von Barbara Schöneberger moderierte Sendung. Die Zuschauer wollten nämlich Andreas Kümmert in Wien singen sehen, der nahm aber nicht an – und so wird nun Ann Sophie die deutschen Farben im Nachbarland vertreten.
Der Rückzieher von Andreas Kümmert aus persönlichen Gründen. In Ordnung?
Natürlich. Man muss akzeptieren, dass er sich nicht dazu in der Lage sieht.
23,0%
Nein! Dann hätte Kümmert gar nicht erst beim Vorentscheid mitmachen sollen.
77,0%

Den Zuschauerzahlen konnte der Eklat am Ende der Show freilich nicht helfen. Die sanken auf 3,20 Millionen und somit in etwa auf das Niveau des Jahres 2013. Im Vorjahr hatte Das Erste mit der Musikshow 3,95 Millionen Menschen erreicht. Entsprechend bewegten sich auch die Marktanteile im Gesamtmarkt deutlich nach unten. Mit 10,3 Prozent lief es so schlecht wie seit 2011 nicht mehr, als man Lena erneut für Deutschland antreten ließ. Damals wurden nur 10,1 Prozent ermittelt. Die gemessene Reichweite an diesem Donnerstag nun lag bei 3,20 Millionen – 0,75 Millionen Menschen weniger als noch vor einem Jahr.

Bei den 14- bis 49-Jährigen war die Live-Produktion unterdessen erneut ein großer Erfolg. Elf Prozent wurden ermittelt. Doch auch hier sind Verluste zu verzeichnen. Die Reichweite sank um zirka 250.000 auf noch 1,25 Millionen «ESC»-Fans, der Marktanteil gab um 2,5 Punkte nach.

Um 22.30 Uhr war der Spuk pünktlich vorbei – und nach den «Tagesthemen» stand der Kabarett-Block des Ersten an. Weder das ab 23.00 Uhr gezeigte «3. Stock links» noch «Vereinsheim Schwabing» aber punkteten wirklich. Ersteres landete bei 7,8 Prozent (1,13 Millionen), Zweiteres bei exakt sechs Prozent. Immerhin: Gegenüber der Premiere verbesserte sich «3. Stock links» um exakt einen Prozentpunkt, «Vereinsheim Schwabing» steigerte sich mit Ausgabe 2 um 0,8 Prozentpunkte.
06.03.2015 09:24 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/76770