Während die Verantwortlichen der ARD das Handeln der Moderatorin verteidigen, äußert diese Verständnis für Kümmert. Dieser hatte die finale Abstimmung deutlich für sich entschieden.
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Am Tag nach «Unser Song für Österreich» sind die Verantwortlichen von ARD und NDR darum bemüht, kein weiteres Öl ins ohnehin schon lodernde mediale Feuer zu gießen. Der Norddeutsche Rundfunk betont die "Entscheidungsgrundlage und -freiheit für Barbara Schöneberger", die nach dem überraschenden «ESC»-Verzicht von Andreas Kümmert umgehend der Zweitplatzierten Ann Sophie das Ticket nach Wien versprochen hatte. Laut einer NDR-Pressemitteilung habe es bereits im Vorfeld der Show eine Besprechung des Sendungsteams "für den abstrakten und unerwarteten Ausfall eines Kandidaten über das Prinzip des Nachrückens" gegeben. Ähnlich äußert sich auch ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber, der zudem betont, dass Schöneberger keineswegs eigenmächtig gehandelt habe.
Gleichzeitig gibt der NDR auch das Ergebnis des finalen Votings bekannt, das eine sehr deutliche Sprache spricht. Gerade einmal 21,3 Prozent der Anrufe gingen für Ann Sophies "Black Smoke" ein, während überwältigende 78,7 Prozent für Kümmerts "Heart of Stone" votierten. Dankbar ist dieses Ergebnis für die nachgerückte Zweitplatzierte gewiss nicht, stellt es doch unter Beweis, dass die große Mehrheit des Publikums nicht auf ihrer Seite war. Insgesamt gingen im Laufe des Abends 1,54 Millionen Anrufe und SMS ein.
Barbara Schöneberger selbst äußert Verständnis gegenüber der Entscheidung des Blues-Sängers und «The Voice»-Siegers, die Wahl nicht anzunehmen: "Ich nehme Andreas Kümmert ab, dass er nicht tiefer in die ESC-Maschine eintauchen möchte und kann. Ich finde, das ist authentisch, wenn man ihn sich anguckt, was er für ein Typ ist. Und dann finde ich es doof, da zu insistieren. Ich wollte ihm das Gefühl geben, er kann da jetzt raus, wenn er es gerne möchte."