Der Vater des Erfolgs: Sullivan verlässt Sky Deutschland

Ihm nachfolgen soll ein Urgestein des deutschen Pay-TV: Carsten Schmidt, bislang für den Sport im Unternehmen verantwortlich.

Zur Person: Carsten Schmidt

Carsten Schmidt (geboren 1963) ist Chief Officer Sports, Advertising Sales & Internet bei Sky Deutschland. Zu seinen Aufgabengebieten zählen die Redaktion und Produktion des Sportprogramms und des Nachrichtensenders Sky Sport News HD, der Sportrechteeinkauf, der gesamte Onlinebereich, die Programmgeschäftsführung von Sky Österreich sowie die Geschäftsführung der Sky Vermarktungstochter Sky Media Network. Vor seiner Berufung in den Vorstand im März 2006 war Schmidt bereits mehrere Jahre als Sportchef für den Münchner Abo-TV-Sender tätig. Zuvor verantwortete Schmidt als Geschäftsführer vier Jahre den Bereich Marketing und Television von WIGE Media, einem der führenden Sportmedien-Dienstleister in Deutschland und Europa.
Quelle: Pressetext Sky
Überraschendes Führungsbeben beim deutschen Bezahl-Fernsehen-Unternehmen Sky Deutschland: Brian Sullivan, den nicht wenige als Vater des Erfolgs sehen, wird sein Amt als Vorsitzender des Vorstands zurückgeben. Sullivan arbeitete fünf Jahre lang für das deutsche Sky – unter seiner Leitung wurden erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben. „In den letzten Jahren hat sich Sky Deutschland exzellent entwickelt. Unser Produktangebot zählt heute zum Besten, was es auf der Welt gibt – seien es unsere herausragenden Inhalte, unsere beeindruckenden Innovationen oder unser preisgekrönter Kundenservice. Damit konnten wir Millionen von Kunden begeistern“, sagte Sullivan am Donnerstag in einer Erklärung.

Einige Monate werde er noch für Sky Deutschland arbeiten und dann in die USA zurückkehren. Sein Nachfolger geht schon seit vielen Jahren Tag für Tag in Unterföhring zur Arbeit. Es ist Carsten Schmidt, zuletzt auf Vorstandsebene für die Bereiche Sport, Internet und Werbezeitenvermarktung verantwortlich. Jeremy Darroch, CEO der europäischen Sky-Gruppe und Aufsichtsratsboss von Sky Deutschland, erklärte mit Carsten Schmidt einen sehr erfahrenen und fähigen Nachfolger in den eigenen Reihen gefunden haben. „Er spielte beim Turnaround von Sky in Deutschland eine wesentliche Rolle, indem er ein erfolgreiches Premium-Sportsegment mit hoher Reputation in Bezug auf seine außerordentliche Qualität und Innovation entwickelte. Mit der Unterstützung des Managementteams wird er die nächste Wachstumsphase von Sky Deutschland einleiten und dabei die bisherige erfolgreiche Strategie fortführen.“

Schmidt selbst lässt sich zitieren mit: „Dies sind spannende Zeiten für Sky in Deutschland und Österreich. Unser Geschäft entwickelt sich sehr gut und mit der Unterstützung durch die erweiterte Sky Gruppe sind wir jetzt noch besser aufgestellt, um das enorme Wachstumspotenzial in unserem Bereich auszuschöpfen.“ Und trotz der harmoisch klingenden Aussagen, gibt es einige Fragezeichen hinter den Personalien. In den nächsten Monaten beginnt die für Sky elementar wichtige Bieterrunde der nächsten Bundesliga-Rechteperiode. Wohl möglich hat man in London sich vor allem deshalb für den Sport-Mann Schmidt als Sky Deutschland-CEO entschieden. Schmidt hat beste Kontakte zur Ligaspitze und steht wie kein anderer für vertrauensvolle und qualitativ hochwertige Berichterstattung. Das wird in Unterföhring in den kommenden Monaten vor allem wichtig sein.

Wie viel sonst überhaupt noch aus Unterföhring gesteuert wird, darüber gibt es derzeit so manche Gerüchte. Sky Deutschland selbst betont stets seine Unabhängigkeit. Fakt dürfte aber sein, dass seit den sich seit Ende 2014 geänderten Mehrheitsstrukturen der Wind etwas gedreht hat. Das einstige BSkyB hat das Sagen übernommen und spricht deutlich mehr mit, als das früher seitens der News Corp. der Fall war. Das ist per se nichts Schlechtes, hat man so doch einen Partner gefunden, der seit Jahren Vorreiter im europäischen Abo-Geschäft ist.

Darroch verabschiedete Brian Sullivan mit herzlichen Worten: „Brian Sullivan hat in den letzten fünf Jahren Außerordentliches für Sky Deutschland geleistet. Er hat ein hervorragendes Team aufgebaut, mit dem er einen Quantensprung beim Unternehmenswachstum erzielte. Zudem legte er die Grundlage sowie vielversprechende Perspektiven für das zukünftige Wachstum von Sky in Deutschland und Österreich.“
26.03.2015 08:27 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/77174