Kritikerliebling «Young Adult» geht baden

Die Free-TV-Premiere der hervorragend besprochenen Dramödie «Young Adult» mit Charlize Theron gewann bei ProSieben keinen Blumentopf.

Mit «Juno» feierten Regisseur Jason Reitman und Drehbuchautorin Diablo Cody einen gigantischen Überraschungserfolg. Wenige Jahre später kollaborierten Reitman und Cody erneut – und lieferten mit «Young Adult» eine weitere den Zeitgeist kommentierende Dramödie ab. Anders als die Teenagerschwangerschaftsgeschichte mit Ellen Page ist die Coming-of-Age-Dekonstruktion mit Charllize Theron jedoch von rabenschwarzem Humor geprägt. Bei den Kritikern kam das Werk trotzdem (oder gerade deshalb) hervorragend an. Beim zahlenden Publikum hingegen fiel es im Kino durch. So generierte der Film in den USA weniger als 16,5 Millionen Dollar, während in Deutschland keine 100.000 Tickets gelöst wurden.

Anders als so mancher von Kritikern geschätzter Kino-Flop konnte sich «Young Adult» auch nicht auf DVD und Blu-ray eine nennenswerte Fanbase verschaffen, die der Reitman-Regiearbeit eine gute, spürbare Mundpropaganda ermöglichte. Und so musste der Film bei ProSieben am Mittwochabend eine ernüchternde Free-TV-Premiere feiern: Ab 20.15 Uhr wurden nur 1,34 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 0,92 Millionen Umworbene gezählt.

Somit holte die US-Produktion gerade einmal magere 4,3 Prozent Marktanteil bei allen Fernsehnutzern, während bei den Umworbenen ähnlich schwache 8,5 Prozent auf dem Konto standen. Und auch direkt im Anschluss waren die Münchner nicht all zu gefragt: Ab 22.05 Uhr kamen zwei Episoden «The Big Bang Theory» nicht über den Senderschnitt hinaus – ab 23.05 Uhr aber erreichten zwei weitere Folgen dafür sehr gute 6,6 und 7,2 Prozent bei allen respektive 13,1 und 13,6 Prozent in der Zielgruppe.
02.04.2015 09:50 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/77334