Beim Finale 2012 in München hatte Sky noch diese Ehre. Welche Vorteile ein Sender dadurch hat.
„
Die Rechnung ist aufgegangen. Die Champions League im ZDF ist eine Erfolgsgeschichte - sowohl von den Quoten als auch vom programmlichen Angebot. Wir haben herausragende Quoten gehabt - vor allem im ersten Jahr mit einem deutschen Finale. Aber auch jetzt sind wir sehr zufrieden. Die Strahlkraft der Champions League ist deutlich spürbar. Das betrifft die Programme in der Halbzeit-Pause, aber auch die Sendungen, die danach kommen. Damit kommen jüngere Zuschauer zu Programmangeboten des ZDF, die sie sonst so nicht wahrgenommen haben.
”
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz
Die UEFA hat sich entschieden: Wenn in diesem Jahr das Champions League Finale am 6. Juni (und somit ungewöhnlich spät) im Berliner Olympiastadion ausgetragen wird, versorgt das Zweite Deutsche Fernsehen die komplette Welt mit den Live-Bildern aus dem Stadion. 2012, als zuletzt ein Finale der Königsklasse in Deutschland stattfand (damals in München), hatte Sky den Auftrag bekommen, das Weltbild zu liefern.
Das ZDF will das Finale aus der Hauptstadt mit 30 Kameras übertragen. Allgemein lassen die Hostbroadcaster bei einem solchen Event gerne mal die Muskeln spielen. Sky orientierte sich 2012 an großen US-Sportübertragungen, begleitete den Weg der Mannschaftsbusse vom Hotel ins Stadion mit Bildern aus einem Helikopter und setzte in der Allianz Arena Segways, also kleine zweirädrige Fahrzeuge an, mit denen Kameramänner durch die Katakomben flitzten.
„Das ist eine große logistische Herausforderung“, erklärte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. „Wir sind Gastgeber für alle Fernsehstationen dieser Welt, die nach Berlin kommen werden. Es gibt uns als ZDF die Chance, uns weltweit zu präsentieren.“ Dass die Erstellung des Weltbilds aber natürlich auch eine finanzielle Dimension habe, verschwieg der TV-Journalist nicht. Das ZDF darf sein Logo dafür auf sämtlichen Fanfesten in Berlin zeigen – alle offiziellen Public Viewings der UEFA zeigen das Spiel im ZDF.
Schon an den Tagen zuvor will das ZDF Vorberichte aus dem Berliner Stadion senden. Für den Finaltag verspricht Gruschwitz schon am Nachmittag stattfindende Sondersendungen. Laut ersten Ankündigungen soll die direkte Pre-Show vor dem Spiel um 19.25 Uhr beginnen. Sat.1 hatte das „Finale dahoam“ 2012, in dem die Münchner Bayern im eigenen Stadion den Henkelpott gewinnen hätten können, mit einer 18-stündigen Dauer-Fußball-Programmierung begleitet.