Der Westdeutsche Rundfunk durchleuchtet sein Publikum. Im Mai rückt der Sender die Überwachungsskandale in den Mittelpunkt. Unter anderem mit Live-Schalten zu Edward Snowden und Julian Assange.
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"Digitale Überwachung empfinden die meisten Menschen als etwas Abstraktes, wir wollen daraus eine emotionale Erfahrung machen".
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Produzent Christian Beetz im Spiegel
Die Überwachungsskandale sind eines der bestimmenden Themen der letzten Jahre. Vor allem die Enthüllungen des US-amerikanischen Whistleblowers Edward Snowden haben hierzulande hohe Wellen geschlagen. Der in Moskau lebende ehemalige Geheimdienst-Agent steht bis heute im Mittelpunkt des Interesses. Viele Talkshows, Dokumentationen oder Filme haben sich dieser Thematik bereits angenommen. Nun kommt eine Live-Show, in der die Überwachungs-Problematik im Zentrum des Interesses steht.
Wie der "Spiegel" berichtet, plant der WDR am 28. Mai ein TV-Event, in dem der Sender seine eigenen Zuschauer überwachen lassen will. Mithilfe von Hackern sollen diese komplett durchleuchtet werden - sofern sie hierfür ihr Einverständnis geben. Im Vorfeld der Sendung können die Zuschauer auf einer Website Handynummer und Geburtsdatum angeben und so Teil des Experiments werden. Darüber hinaus kann das Fernsehpublikum per Abstimmung in die Sendung eingreifen. Moderiert werden soll die Sendung von Bettina Böttinger, unter anderem bekannt aus den WDR-Talkshows «Kölner Treff» und «west.art Talk».
Grundlage des TV-Events ist das Theaterstück "Supernerds" der Kölner Regisseurin Angela Richter, das die Schicksale von Whistleblowern in den Mittelpunkt rückt. Die Uraufführung dieses Bühnenstücks wird parallel zur WDR-Sendung laufen. Das Theater wird dabei Teil der Sendung werden, wobei beide aufeinander reagieren und ineinander eingreifen werden. Die Regisseurin hat im Rahmen des Theaterstücks Interviews mit bekannten Whistleblowern, unter anderem Edward Snowden und Julian Assange, geführt. Der WDR möchte beide während der Sendung auch live zuschalten. Produziert wird die Sendung von Christian Beetz, gemeinsam mit dem WDR.