Sicherheitslücke in Westeros: «Game of Thrones» geleakt

Die HBO-Fantasyserie schreibt Sensationszahlen, die sie lieber nicht schreiben würde.

Die Lieblingssendung der Serienpiraten

«Game of Thrones» hat eine traurige 'Erfolgsbilanz' in Sachen illegaler Downloads aufzuweisen: Von 2012 bis 2014 eroberte die HBO-Produktion den ersten Rang in der jährlichen Hitliste der am häufigsten durch Internetpiraterie verfolgten Serien. 2014 wurde das Format laut 'TorrentFreak' 8,1 Millionen Mal illegal runtergeladen, gefolgt von «The Walking Dead» mit 'nur' 4,8 Millionen Downloads.
Fans der hoch gelobten Fantasyserie «Game of Thrones» haben noch nie vor illegalen Wegen zurückgeschreckt, die neusten Dramen und Skandale mitzuerleben, die sich auf dem fiktionalen Kontinent Westeros abspielen (siehe Infobox). Bislang waren Serienfreunde, die sich ans Gesetz halten, jedoch klar im Vorteil und bekamen die Big-Budget-Produktion zuerst zu sehen. Am Morgen des 12. Aprils gerieten jedoch erstmals ungesendete Episoden von «Game of Thrones» ins Internet, wovon auf Anhieb zahllose Menschen Gebrauch machten.

Wie der Branchendienst 'Variety' berichtet, wurden am Sonntagvormittag die ersten vier Folgen der fünften «Game of Thrones»-Season auf einschlägigen Portalen zum Download angeboten. Innerhalb von etwas mehr als zehn Stunden wurden diese Folgen rund 1,7 Millionen Mal heruntergeladen. Informationen des Branchenportals zufolge handelt es sich bei den Dateien um Vorabkopien für Pressemitglieder - diese kennzeichnet HBO mit digitalen Wasserzeichen, um im Falle eines Leaks den Täter ausfindig machen zu können. Jedoch fand nun jemand eine Methode, sie zu entfernen – und machte davon Gebrauch ehe er die unveröffentlichten Episoden leakte.

Senderverantwortliche fühlen sich von diesem Vorfall doppelt getroffen. Erstens, weil HBO kürzlich aufgrund hoher Nachfrage ein neues Video-on-Demand-Portal ins Leben rief, das es ermöglicht, Formate des Bezahlsenders auch ohne Abschluss teurer Kabel-Abonnements zu sehen. Der HBO Now getaufte Service kostet nur 15 Dollar monatlich - dass trotzdem millionenfach auf Piraterie zurückgegriffen wird, schockiert HBO ebenso wie diverse Branchenbeobachter. Außerdem gibt sich HBO in einem Pressestatement aufgrund der vermutlichen Quelle des Leaks enttäuscht: "Traurigerweise scheinen die vier Folgen der anlaufenden Staffel von «Game of Thrones» von einer Gruppe zu stammen, die von HBO vorab geprüft wurde, sie erhalten zu dürfen. Wir arbeiten aktiv daran, herauszufinden, wie es zu diesem Verstoß gekommen ist."
13.04.2015 13:30 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/77547