Offenbar ist es keine gute Strategie, dass die rote Sieben mittwochs auf Spielfilme setzt – in dieser Woche holte man damit nicht einmal fünf Prozent. Deutlich besser lief es dagegen für RTL.
Das Pricing
Die Werbevermarkter "schätzen" im Vorfeld einer (Film)-Ausstrahlung die zu erwartenden Quoten. Danach richten sich dann die Werbepreise. Wenn ein Film, wie jetzt «Restless», so enorm floppt, dann war das Pricing im Vorfeld viel zu hoch - und die Werbekunden sind zurecht enttäuscht. Was passiert? Der Werbevermarkter wird jetzt darum bemüht sein, Wiedergutmachung zu betreiben. Im Normalfall bekommen die Kunden dann Gratisspots in einem anderen Programmumfeld gewährt. Bereits seit Anfang des Jahres vertraut ProSieben am Mittwoch auf Spielfilme – offenbar, um seine Serienware («Grey’s Anatomy») vor der quotenstarken Champions League zu schützen. Ein heilbringendes Mittel war diese Strategie bislang aber nicht, vielmehr blieb ProSieben in den letzten vier Wochen mit Quoten zwischen 7,5 und 8,5 Prozent relativ blass. Die Ausstrahlung des Dramas
«Restless – Nur mit Dir» unterbot nun noch einmal alles: Der 2011 produzierte Film holte lediglich 0,79 Millionen Gesamtzuschauer, was schwachen 2,7 Prozent bei allen entsprach. Wahrlich desaströs sah es in der Zielgruppe aus, in der lediglich 4,8 Prozent gemessen wurden – für ein Primetime-Programm bei ProSieben ein absolut inakzeptabler Wert.
Im Anschluss blieb auch das vermeintliche Allheilmittel
«The Big Bang Theory» unter Senderschnitt. So erreichte die erste Folge des Abends fünf Prozent, die zweite zeigte sich angesichts von 9,4 Prozent immerhin ein wenig erholt. Erheblich mehr Erfolg als ProSieben hatte am Mittwochabend RTL, wo eine neue Folge von
«Die 25» auf Quotenfang ging. Ohne König Fußball im Gegenprogramm erreichte die Rankingshow 3,20 Millionen Zuschauer und ordentliche 15,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.
Für die Rankingshow bedeutete das gar die beste Quote seit Ende 2013 – in den Vorwochen waren zuletzt nur knapp 13 Prozent möglich gewesen. Mit 1,64 Millionen Jüngeren wurde das Format überdies zum Tagessieger an einem schwach umkämpften Mittwochabend.
«stern TV» schloss die Primetime schließlich mit 2,05 Millionen Zuschauern und ordentlichen 13,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ab.