In den USA steuert «Gotham» auf das Staffelfinale zu und hat auf den letzten Metern an Zugkraft verloren. Nach einem starken Start und grundsoliden Mittelteil zeigt die Quotenkurve derzeit nach unten. Quotenmeter.de blickt auf die Zahlen.
«Gotham» bei ProSieben
Deutsche Fans bekamen bisher die ersten zwölf Folgen der ersten Staffel zu Gesicht. ProSieben zeigte diese zwischen Februar und April am Dienstagabend. Nach einem hervorragenden Start mit einem Zielgruppenmarktanteil von 19,6 Prozent verlor die Serie schnell an Zuspruch. Zuletzt erreichte man nur selten den Senderschnitt. In der Endabrechnung zählten die zwölf Folgen durchschnittlich 1,37 Millionen Zuschauer. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen 11,7 Prozent zu Buche. Das ist für sich genommen ein zufriedenstellender Wert. Der Verlauf der Quotenkurve lässt für die Ausstrahlung der zweiten Staffelhälfte allerdings nichts Gutes erahnen. Im September 2013 wurde bekannt, dass der US-Sender FOX an einer Serie arbeitet, die die Geschehnisse in Batmans Heimatstadt Gotham beleuchtet - lange bevor es überhaupt einen Batman gab. Die Serie setzt bei der Ermordung von Bruce Waynes Eltern ein und stellt Batmans späteren Unterstützer James Gordon in den Mittelpunkt des Geschehens. Der Zuschauer bekommt Gordons Anfänge bei der Polizei zu Gesicht, lernt bereits spätere Widersacher von Batman kennen und bekommt einen jungen Bruce Wayne präsentiert, der noch lange nicht bereit ist für die Maske des schwarzen Ritters.
Am 22. September des vergangenen Jahres flimmerte die erste Folge von «Gotham» über den Sender. In direkter Konkurrenz zu «The Voice», «Dancing With the Stars» und «The Big Bang Theory» musste sich die neue Serie gleich zu Beginn gegen etablierte Zuschauermagneten durchsetzen. Und das gelang mit Bravour. Zum Start sahen 8,21 Millionen Menschen zu. Vor allem beim Zielgruppenpublikum der 18- bis 49-Jährigen konnte «Gotham» mit starken zehn Prozent punkten.
Der Auftakt war geglückt. Nun hieß es abwarten, was die zweite Folge bringen würde. Wie es zu erwarten war, musste die zweite Ausgabe auf den Neugier-Bonus verzichten und verlor rund 700.000 Zuschauer. 7,45 Millionen US-Bürger schalteten ein. Beim jungen Publikum rutschte man auf acht Prozent. Auch die dritte Ausgabe ließ Federn und verlor noch einmal eine Million Zuschauer, sodass noch 6,36 Millionen Fans übrig blieben. Die vierte Episode pendelte sich dann aber ein und holte 6,39 Millionen Menschen vor den Fernseher. Auch Folge fünf hielt sich mit 6,09 Millionen Zuschauern sowie sieben Prozent in der Zielgruppe auf einem weitestgehend konstanten Niveau.
Diese Zahlen reichten aus: Noch im Oktober bestellte der Sender eine volle Staffel. Anstatt der geplanten 16 Folgen bekam man grünes Licht für eine insgesamt 22 Ausgaben umfassende Staffel. Im TV war unterdessen die sechste Episode zu sehen, die mit 5,89 Millionen Zuschauern erstmals unter die Sechs-Millionenmarke fiel. Binnen Wochenfrist steigerte sich «Gotham» aber wieder auf 6,63 Millionen Zuseher. Dieses Niveau hielt die Serie bis zur Winterpause, die man am 24. November vor 6,05 Millionen Fans einläutete.
Sechs Wochen später ging es weiter. Am 5. Januar setzte FOX die Ausstrahlung auf dem altbekannten Sendeplatz fort. Zum Start ins neue Jahr holte «Gotham» dann prompt die beste Reichweite seit dem Serienstart. 7,06 Millionen US-Bürger schalteten ein. In der Zielgruppe sorgten sehr gute acht Prozent für eine Rückkehr nach Maß. Die zweite Episode in 2015 hielt das Niveau zwar nicht, fuhr mit sieben Prozent und insgesamt 6,50 Millionen Zuschauern aber ebenfalls gute Werte ein. Kein Wunder also, dass im Januar 2015 das Okay für eine zweite Staffel kam. Doch zuvor standen noch zehn Folgen der ersten Staffel aus und nach einem guten Start ins neue Jahr rutschte man ab Februar wieder unter die Marke von sechs Millionen Zuschauern. Nur 5,76 Millionen Fans verfolgten die Ausgabe am 2. Februar. Eine weitere Woche später sah es mit 5,63 Millionen Menschen noch etwas schlechter aus. Wobei das Wort „schlecht“ relativ ist, denn auch mit diesen Werten war «Gotham» für FOX noch immer einer der erfolgreichsten Neustarts der Saison.
Mit der 16. Episode erreichte man dann auch wieder ein altbekanntes Niveau. 6,19 Millionen Amerikaner schauten zu. Sieben Tage später sah es mit 6,50 Millionen Zuschauern noch etwas erfreulicher aus und auch die 18. Folge lag mit 6,10 Millionen Fans auf einem soliden Niveau. Nach dieser Ausgabe machte «Gotham» erneut eine längere Pause. Diese dauerte von Anfang März bis Mitte April. Am 13. April startete dann der Countdown zum großen Finale, doch offenbar war die Pause etwas zu lang. Nur 4,50 Millionen US-Bürger kehrten zur Serie zurück. Damit verlor man überraschend viele Zuschauer. Auch bei den 18- bis 49-Jährigen platzierte man sich mit fünf Prozent nur im Mittelfeld. Die zuletzt ausgestrahlte Folge kam am 20. April ebenfalls nicht zurück auf Kurs. Mit 4,44 Millionen Fans verharrte «Gotham» auf einem ungewohnt schwachen Niveau.
Zwei Episoden stehen nun noch aus, ehe sich James Gordon und Co mit der ersten Staffel von den Bildschirmen verabschieden. Ob die Zahlen zum Finale noch einmal anziehen, wird sich zeigen. Trotz schwächelnder Abschlussphase zählt «Gotham» derzeit aber auf jeden Fall zu den wenigen Formaten, die der Sender FOX in dieser Saison erfolgreich etablieren konnte. Abgesehen vom Überflieger «Empire» verbuchte das Network eine Reihe von Flops. «Backstorm», «Red Band Society», «Gracepoint», «Weird Loners» und «Mulaney» sind nur einige Beispiele. Aber auch bewährte FOX-Formate hatten in dieser Saison Probleme. Die Frage ist nur, ob «Gotham» sich über kurz oder lang in die Reihe dieser Problemkinder einreihen wird oder zu anfänglicher Stärke zurückfindet.