Deutschland noch nicht im ESC-Fieber

NDR und MDR zeigten am späten Samstagabend eine Aufzeichnung von «Eurovision’s Greatest Hits» – das Interesse der Zuschauer hielt sich aber in Grenzen.

Letzte zu werden wäre ziemlich blöd. Aber Platz 27 von Tausenden, die sich für den ESC beworben haben, ist schon ziemlich cool.
ESC-Kandidatin Ann Sophie in der FAZ
Kommende Woche Samstag ist es wieder soweit: In Wien steigt der 60. Eurovision Song Contest. Traditionell wird Das Erste ab 21 Uhr live übertragen und viele Millionen Zuschauer werden das Spektakel hierzulande und weltweit an ihren Fernsehern mitverfolgen. Am späten Samstagabend versuchten NDR und MDR das deutsche Publikum auf den Wettbewerb einzustimmen: Ab 23.15 Uhr zeigten die Sendeanstalten eine 90-minütige Aufzeichnung der im März produzierten BBC-Show «Eurovision’s Greatest Hits». In ihr traten anlässlich des Jubiläums viele ESC-Stars der letzten Jahr auf, darunter Nicole, Loreen und auch Conchita Wurst.

Noch scheint Deutschland aber nicht in ESC-Stimmung zu sein, denn die Einschaltquoten fielen reichlich unspektakulär aus. So sahen ab 23.15 Uhr 0,24 Millionen Zuschauer die Aufzeichnung im NDR, womit Marktanteile von 1,6 Prozent bei allen sowie genau ein Prozent der Umworbenen einhergingen. Zum Vergleich: Normalerweise holt der NDR knapp 2,5 Prozent Marktanteil. Im MDR verfolgten die Ausstrahlung unterdessen schwächere 0,14 Millionen Menschen, was einem Gesamtmarktanteil von wiederum ein Prozent entsprach.

0,05 Millionen 14- bis 49-Jährige waren mit von der Partie, die hier zu einem Marktanteil von 0,9 Prozent führten. Zusammengenommen sahen die Show also etwa 0,38 Millionen Menschen im Schnitt. Dafür, dass Das Erste kommenden Samstag wieder mit mehr als acht Millionen Zuschauern beim eigentlichen Contest rechnen darf, ist das ein eher enttäuschendes Ergebnis. Wer die Show verpasst hat: Einfestival zeigt die Produktion am Freitag noch einmal zur besten Sendezeit.
17.05.2015 08:37 Uhr  •  David Grzeschik Kurz-URL: qmde.de/78271