Minimale Verluste: Die Castingshow von RTL blieb aus Quotensicht unterm Strich nahezu auf Vorjahres-Niveau.
Quotenverlauf «DSDS»
- Staffel 9 (2012): 5,19 Mio. (16,4%) / 3,09 Mio. (25,9%)
- Staffel 10 (2013): 4,17 Mio. (13,3%) / 2,46 Mio. (21,5%)
- Staffel 11 (2014): 4,21 Mio. (13,8%) / 2,38 Mio. (21,6%)
- Staffel 12 (2015): 4,03 (13,4%) / 2,18 Mio. (21,1%)
Werte Gesamt / 14-49 (jeweils samstags, 20.15 Uhr bei RTL)
Deutschland hat mal wieder einen neuen Superstar gefunden: Der 28-Jährige Severino Seeger entschied die zwölfte Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» für sich. Ein 13. Durchlauf der Castingshow von RTL wurde bereits bestätigt. Das hat gute Gründe: Zwar sind Spitzen-Marktanteile von teils weit über 30 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schon lange nicht mehr möglich, doch Werte oberhalb der 20-Prozent-Marke schaffte das Format – zumindest in der Casting-Phase – immer noch.
Inhaltlich hat sich so einiges getan: Zum einen wurde – fast schon traditionell – bis auf Dieter Bohlen die Jury die ausgetauscht. Über die Gesangskünste urteilen durften diesmal neben Bohlen Heino, DJ Antoine und Mandy Capristo. Zum anderen wurde drastisch an den Live-Shows gespart: Nur noch vier sogenannte Eventshows gab es, die teilweise voraufgezeichnet waren und bei den
Kritikern nicht sonderlich gut wegkamen. Vor einem Jahr wurden immerhin noch sechs Mottoshows in Echtzeit ausgestrahlt. Aus Zahlensicht war diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar, waren es doch in der Vergangenheit die Live-Sendungen, die Zuschauereinbußen hinnehmen mussten. Die Castings waren stets beliebter – so auch 2015.
Das dürfte erklären, weshalb RTL die Schlagzahl der Castings in diesem Jahr von sieben auf elf erhöhte. Gleich vorweg: Bis auf die elfte Casting-Ausgabe gelang es jeder, auf eine Zielgruppen-Quote von über 20 Prozent zu kommen. 27,5 Prozent der Jungen waren zum Auftakt am Mittwoch, den 7. Januar drin. 3,05 Millionen Werberelevante schalteten ein, womit bereits der Staffelrekord verbucht wurde. Alle am Samstag gezeigten Ausgaben unterhielten unter drei Millionen Umworbene. 4,92 Millionen aus dem Gesamtpublikum ab drei Jahren verfolgten die Rückkehr von «DSDS», was 15,4 Prozent Marktanteil entsprach. In beiden Zuschauergruppen waren das bessere Ergebnisse als 2014. Damals verfolgten 22,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen die Staffelpremiere, 4,39 Millionen waren insgesamt dabei.
Noch eine Bombendrohung
Medienberichten zufolge blieb auch das Finale von «Deutschland sucht den Superstar» nicht von einem üblen Scherz verschont. Wie schon zwei Tage zuvor beim «Topmodel»-Finale, wurde eine Bombendrohung gegen die Live-Show ausgesprochen. Das Landeskriminalamt stufte diese aber sehr schnell als Scherz ein.Leichte Verluste waren auf dem angestammten Sendetag, dem Samstag, zu verzeichnen. Die absolute Zuschauerzahl ging auf 4,67 Millionen zurück, der Marktanteil in der Zielgruppe auf 25,0 Prozent. In der Folgewoche wusste sich «DSDS» auf exakt fünf Millionen Zuseher zu steigern. 26,4 Prozent betrug die Quote bei den wichtigen Umworbenen am 17. Januar. Noch höher fiel die Sehbeteiligung sieben Tage später aus, wo 5,36 Millionen aller Fernsehenden zu Buche standen – Bestwert in der laufenden Runde. Selbiges galt für den dazugehörigen Marktanteil in Höhe von 17,0 Prozent. 2,97 Millionen Werberelevante sorgten für tolle 27,6 Prozent Marktanteil. Auch das waren Rekordwerte.
Auf diesem hohen Quotenniveau ging es für die Castingshow nicht weiter. Fortan wurde die Fünf-Millionenmarke nicht mehr durchbrochen. Angesichts Reichweiten von 4,19 bis 4,97 Millionen konnten sich die Kölner in den darauffolgenden fünf Wochen aber immer noch glücklich schätzen. Der Marktanteil in der Zielgruppe schwankte in diesem Zeitraum zwischen 20,5 und 26,8 Prozent. Ab dem 7. März waren jedoch – mit Ausnahme des Finales und der Sendung vom 21. März – ebenfalls vier Millionen Zuschauer ab drei Jahren nicht mehr möglich.
3,94 beziehungsweise 3,65 Millionen verfolgten die letzten beiden Castings. 20,5 sowie 19,3 Prozent wurden beim jungen Publikum gemessen. Der erste Recall vom 21. März berappelte sich auf 4,16 Millionen (21,0% 14-49), doch bis zum Ende der Recall-Phase sackte die absolute Zuschauerzahl auf bis zu 3,24 Millionen ab. Die Marktanteile in der Zielgruppe bewegten sich bei bestenfalls 19,3 (11. April) und schlechtestenfalls 15,8 Prozent (18. April) – letzterer Wert kam nicht nur einem Staffel-, sondern auch einem Allzeit-Tief gleich.
Die erste Eventshow, die sieben Tage darauf von RTL gezeigt wurde, konnte die Quote bei den 14- bis 49-Jährigen auf erfreulichere 18,4 Prozent ausbauen. Die Reichweite bei allen dagegen blieb fast unverändert bei 3,22 Millionen, nachdem die vorausgegangene Ausgabe 3,24 Millionen aller Fernsehenden vor den TV-Geräten versammeln konnte. Stabil blieben ebenso die nächsten beiden Shows, die 3,31 sowie 3,36 Millionen des Gesamtpublikums anlockten. Jeweils 17,6 Prozent der Umworbenen sahen zu.
Das große Finale vom 16. Mai legte kräftig zu und hatte eine Gesamtreichweite von 4,43 Millionen vorzuweisen. Somit kletterte der Marktanteil binnen Wochenfrist von 12,4 auf 16,3 Prozent. 2,22 Millionen kamen aus der werberelevanten Zielgruppe, womit 24,2 Prozent einhergingen. Das bedeutete ein Plus von stolzen 6,6 Prozentpunkten. Und nicht nur das: Das 2015er-Finale überbot quotentechnisch deutlich das vom Vorjahr. Am 3. Mai 2014 wollten nämlich bloß 3,80 Millionen Menschen ab drei Jahren sowie 18,1 Prozent der Jüngeren sehen, wer als neuer Superstar gekürt wird.
Unterm Strich bleibt also zu sagen, dass sich «DSDS» gut gehalten hat. Verkraften musste man dennoch ein neues Allzeit-Tief von 15,8 Prozent bei den Jüngeren. Ein neuer Minusrekord bei der Gesamtreichweite blieb dafür aus; dieser datiert weiterhin vom 19. April 2014, als lediglich 2,86 Millionen die Produktion einschalteten. Im Schnitt erzielten die 20 Ausgaben 4,03 Millionen Zuseher ab drei Jahren, 2,18 Millionen von ihnen kamen aus der werberelevanten Zielgruppe. Das führte zu zufriedenstellenden 13,4 respektive 21,1 Prozent Marktanteil. Im Vergleich zum Vorjahr verlor «DSDS» demzufolge 0,18 Millionen Zuschauer insgesamt, 0,20 Millionen von den 14- bis 49-Jährigen. Die Marktanteilsverluste gegenüber 2014 hielten sich dementsprechend arg in Grenzen (siehe auch Infobox oben).