Nach heftiger Kritik an der angeblichen Weiterzahlung des Gottschalk-Hononars auch nach der Absetzung seiner Vorabend-Show äußert sich nun der verantwortliche Westdeutsche Rundfunk zu den Vorwürfen.
Wenn der Vorwurf aufkommt, der öffentlich-rechtliche Rundfunk könnte Gebührengelder verschwenden, stehen die Anstalten von ARD und ZDF unter einem gewissen Rechtfertigungsdruck - schließlich geht es um die sinnvolle Verwendung des Geldes vieler Millionen deutscher Haushalte. Wie sinnvoll die angebliche Weiterzahlung üppiger Honorare im Falle von «Gottschalk live» nach dessen Absetzung wäre, kann zumindest arg in Frage gestellt werden. Der Westdeutsche Rundfunk hat sich dem vor wenigen Tagen aufgekommenen Thema gestellt und "die Vorgänge zur Produktion des Formats aus den Jahren 2011 und 2012 sorgfältig überprüft".
Das damals mit Thomas Gottschalk vereinbarte Honorar habe aus Sicht der damals Beteiligten "seiner Bekanntheit und seinem Marktwert als einer der beliebtesten Moderatoren in Deutschland und der exklusiven Zusammenarbeit Rechnung getragen". Da «Gottschalk live» in der werbefinanzierten Vorabendschiene des Ersten Deutschen Fernsehens lief, sei kein Gebührengeld für die Finanzierung des Projekts ausgegeben worden. Die Finanzierung der Sendung habe über Werbeeinnahmen stattgefunden, weshalb die Gremien dem Kontrakt nicht hätten zustimmen müssen.
Bezüglich zweier offenbar geplanter Primetime-Formate fernab der werbefinanzierten Sendestrecke gibt der WDR an, dass diese zwar im Zuge der Vertragsverhandlungen mit dem Entertainer Gegenstand gemeinsamer Überlegungen im Jahr 2011 gewesen seien, allerdings sei es nie zu einem Vertragsabschluss in diesem Punkt gekommen. Im Falle eines vorzeitigen Endes von «Gottschalk live» habe der Produktionsvertrag vielmehr vorgesehen, dass Gottschalk bis Ende 2012 für die Moderation anderer Formate zur Verfügung hätte stehen sollen - wohlgemerkt ohne zusätzliche Vergütung. Zu derartigen Projekten kam es jedoch nie, stattdessen wechselte Gottschalk zu RTL.