Auch ohne deutsche Beteiligung war das Endspiel der europäischen Königsklasse ein Quotengigant, der im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegte. Auch die Frauen-WM startete respektabel.
Erfolgreichste CL-Spiele 2014/15 (ZDF)
- Barca-Bayern (Hin): 13,46 Mio. (43,3% / 39,7%)
- Bayern-Barca (Rück): 12,56 Mio. (40,6% / 34,8%)
- Bayern-Porto (Rück): 11,23 Mio. (36,4% / 30,2%)
- Porto-Bayern (Hin): 9,55 Mio. (31,9% / 25,5%)
Aufgelistet sind die reichweitenstärksten Champions-League-Übertragungen des ZDFs in der aktuellen Saison.
Keine Frage: Mit durchschnittlich 9,72 Millionen Zuschauern und 36,6 Prozent Marktanteil war das
Finale der Champions League am Samstagabend auf einem herausragenden Niveau unterwegs, gleichwohl hätte das Zweite Deutsche Fernsehen wohl spielend leicht die Zehn-Millionenmarke überboten, wäre eine deutsche Mannschaft bis ins Endspiel vorgedrungen. Beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren verfolgten ab 20:45 Uhr durchschnittlich 2,98 Millionen, wie der FC Barcelona im Berliner Olympiastadion seinen Gegner Juventus Turin mit 3:1 schlug. Damit gingen standesgemäß meilenweit überdurchschnittliche 34,0 Prozent Marktanteil einher.
Schon im vergangenen Jahr hatte der Mainzer Sender die bittere Pille schlucken müssen, im Finale der Königsklasse ohne deutsche Beteiligung auszukommen. Das Madrider Stadtderby zwischen Real und Atletico ging zwar immerhin in die Verlängerung, dennoch fiel die Begeisterung ob der Tatsache, zwei Vereinen aus derselben Stadt beim Ringen um die europäische Vereinskrone zusehen zu dürfen, deutlich überschaubarer aus: Eine durchschnittliche Reichweite von 7,44 Millionen ging mit 28,4 Prozent des Gesamtpublikums sowie 25,9 Prozent der jüngeren Zuschauergruppe einher. Gestartet war das ZDF in seine erste Champions-League-Saison noch mit dem absoluten Traumfinale Bayern gegen Dortmund, das die Quoten in astronomische Höhen getrieben hatte. Unglaubliche 21,61 Millionen führten damals zu über 60 Prozent Marktanteil in beiden Konsumentengruppen.
Wie das Finalspiel der Champions League derweil beim Pay-TV-Sender Sky abschnitt, können Sie hier nachlesen.
Das ZDF war darüber hinaus bemüht, bereits im Vorfeld einen großen Final-Hype zu kreieren. Bereits ab 17:05 Uhr zeigte man die Live-Show
«hallo Finale: Berlin vor dem großen Endspiel», die jedoch nur wenige Menschen begrüßten. Eine Zuschauerzahl von 0,76 Millionen ging mit sehr überschaubaren 7,0 Prozent Marktanteil einher, bei den jüngeren standen ebenfalls nur maue 2,9 Prozent bei 0,10 Millionen auf dem Papier. Auch der anschließende Dokufilm
«Finale!: Sternstunden der Champions League» kam nicht über schlechte Marktanteile von 7,7 und 5,0 Prozent bei 0,96 Millionen Sportbegeisterten hinaus. Gut möglich, dass weniger Final-Hype hier mehr gewesen wäre.
Selbst die unmittelbare
Vor- und Nachberichterstattung aus dem Olympiastadion ging bereits ab 19:25 Uhr live auf Sendung, traf dann allerdings auch schon den Nerv eines deutlich breiteren Publikums. Immerhin 4,68 Millionen ließen sich von Oliver Kahn und Oliver Welke auf die anstehende Partie einstimmen bzw. wollten diese dann nach der Partie kritisch eingeordnet wissen, dies entsprach einem starken durchschnittlichen Marktanteil für die Studio-Parts von 22,1 Prozent. In der jüngeren Zuschauergruppe kam die rund zweistündige Gesamt-Ausstrahlung auf bereits sehr überzeugende 20,7 Prozent bei 1,38 Millionen. So überladen die ZDF-Vorberichterstattung diesmal gewesen sein mag, so zurückhaltend fiel sie übrigens im vergangenen Jahr aus: Erst ab 20:20 Uhr ging man damals auf Sendung.
Diesmal hatte man allerdings auch nicht "nur" das Champions-League-Finale in petto, sondern durfte sogar nach Mitternacht noch Live-Bilder eines anderen großen Wettbewerbs zeigen. Die
Frauenfußball-WM ging an den Start - und machte gleich zum Auftakt durchaus Lust auf mehr. Immerhin 1,09 Millionen blieben ab 0 Uhr für das Auftaktspiel zwischen Kanada und China wach, was einem noch immer guten Marktanteil von 13,3 Prozent entsprach. Die Rahmenberichte verfolgten ab 23:20 Uhr noch 2,17 Millionen Menschen, hier standen sogar noch etwas bessere 16,6 Prozent auf dem Papier. In wenigen Stunden geht dann auch erstmals die deutsche Elf an den Start, um 22 Uhr spielt sie gegen die Auswahl der Elfenbeinküste.