Berufliche und private Gründe haben Jauch veranlasst, seine ARD-Talkshow Ende des Jahres abzugeben. Die Quoten sind zwar weiterhin Top, aber…
Der Gast der Woche
Bekommt Bewerber Hamburg den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Spiele 2024, muss erst einmal kräftig investiert werden. Milliardenausgaben werden fällig, um die Stadt olympiatauglich zu machen. Ist das gut angelegtes Geld? Wie können sich derartige Großprojekte überhaupt wirtschaftlich auszahlen? Anna-Rebekka Helmy begrüßt dazu als Gast im Studio Dr. Michael Beckereit, Vorsitzender der Hamburger Zukunftskommission Sport. «Deutschland Akut» läuft am Mittwoch um 18.25 Uhr bei N24.Es war eine durchaus überraschend Meldung, die vor eineinhalb Wochen über den Ticker ging.
«Günther Jauch» wird im Dezember 2015 enden und ab 2016 von
«Anne Will» abgelöst. Der Moderator selbst sprach davon, dass seine Entscheidung berufliche und private Gründe habe. Und er antwortete allen Kritikern, die die Aufmachung seines Talks einmal mehr bemängelten, gleich mit richtig starken Quoten. Die Sonntagabend-Debatte rund um einen drohenden Grexit machte Schlagzeilen auf mehreren Ebenen. Zum einen deshalb, weil CDU-Mann Wolfang Bosbach andeutete, sein Amt niederzulegen, wenn Deutschland die Griechen ein weiteres Mal finanziell unterstützt.
Zum einen auch, weil das politisch doch recht komplexe Thema verdammt gute Marktanteile generierte. 18,8 Prozent standen insgesamt zu Buche. Das entsprach einer durchschnittlichen Reichweite von 5,02 Millionen. Ein Ausrufezeichen darf auch neben die Werte gesetzt werden, die «Günther Jauch» bei den 14- bis 49-Jährigen erzielte. Hier wurden neun Prozent gemessen und somit rund doppelt so viel wie vergleichbare Talks im öffentlich-rechtlichen Programm generieren.
Dennoch: Die nun wieder sehr hohen Zahlen täuschen aber ein wenig. Ohne Zweifel läuft «Günther Jauch» in seinen nunmehr rund vier Jahren besser als Vorgängerformate von Anne Will oder Sabine Christiansen. Den Zenit hat die Produktion von i&u vielleicht aber überschritten. Nach 15,5 Prozent Marktanteil für Staffel eins, stiegen die Quoten während des zweiten Jahres auf 16,2 Prozent und in der Saison 13/14 dann gar auf 16,9 Prozent. An diese Spitzen-Werte reicht die laufende Season nun nicht mehr heran.
Im Schnitt kommt der 21.45-Uhr-Talk im Ersten derzeit auf 15,7 Prozent und liegt somit in etwa wieder da, wo er begonnen hat. Bis zur Winterpause generierte Jauch noch 16,5 Prozent, was zu nicht geringem Teil auch zwei sehr gefragten Putin-Sendungen geschuldet war. Mit einem während «Günther Jauch» ausgestrahlten Exklusiv-Interview kam man teilweise auf 20 Prozent Marktanteil im Gesamtmarkt. Betrachtet man nun nur die Episoden, die seit Januar zu sehen waren, liegt der Schnitt bei 15,3 Prozent. Die schwächste Sendung übrigens lief im Februar, als Deutschland im Karnevals-Fieber war. „Merkels Mission – wie groß ist die Hoffnung auf Frieden?“ kam nicht über 11,3 Prozent Marktanteil hinaus.
Betrachtet man also das zurückgehende Interesse an «Günther Jauch», der sich trotz schwieriger Themenlage in Zeiten einer großen Koalition dennoch auf hohem Quotenniveau hält, so kann man sagen, dass es vielleicht auch aus dieser Sicht der richtige Zeitpunkt ist, seinen Abschied bekannt zu geben. Wer heute daran zweifelt, dass «Anne Will» ab 2016 ebenfalls 15 oder 16 Prozent Marktanteil mit ihrem Talk holt, der dürfte nämlich eine recht mutige Wette eingehen.