In der jüngeren Zielgruppe hatte die Ranking-Show der besten Disney-Klassiker keinerlei Probleme gegen die - allerdings auch sehr spärliche - Konkurrenz. Gottschalks Musikvideo-Doku legte noch einen drauf.
Mit seiner «Ultimative[n] Chart Show» hatte Oliver Geissen in der jüngeren Vergangenheit kaum mehr Glück, das Label schien sich zunehmend abzunutzen. Dass Ranking-Formate aber nach wie vor in der Lage sind, ein breites Publikum anzulocken, stellt nicht nur Sonja Zietlow regelmäßig unter Beweis - auch Geissen selbst gelang eine derartige Demonstration am Freitagabend, als
«Die schönsten Disney-Songs aller Zeiten» zur besten Sendezeit auf RTL ausgestrahlt wurden. Der Erfolg der zweistündigen Sendung, die sich den 15 liebsten Disney-Hits widmete, war vor allem in der werberelevanten Zielgruppe beträchtlich.
Hier kam nämlich ein weit überdurchschnittlicher Marktanteil von 17,1 Prozent bei 1,58 Millionen Zuschauern zustande, womit der Primetime-Sieg problemlos eingefahren wurde. Das spärliche und quasi ausschließlich aus Wiederholungen bekannter Spielfilme und Serien bestehende Konkurrenz-Angebot der übrigen großen Sender machte es dem stärksten Privatsender des Landes allerdings auch relativ leicht. Am ehesten noch konkurrenzfähig war der ProSieben-Streifen «Thor», der auf 1,13 Millionen junge Zuschauer und 12,2 Prozent Marktanteil gelangte.
Insgesamt sahen im Durchschnitt genau 3,00 Millionen Menschen das Ranking, was einem zumindest ordentlichen Marktanteil von 10,9 Prozent entsprach. Hier allerdings musste man sich den öffentlich-rechtlichen Sendern geschlagen geben, denn «Der Alte» verbuchte im Zweiten Deutschen Fernsehen noch weitaus stärkere 5,10 Millionen Zuschauer, Das TV-Drama «Immer wieder anders» lockte minimal stärkere 3,05 Millionen zum Ersten. Zufrieden dürfen die Verantwortlichen des Privatsenders allerdings zweifellos trotzdem sein.
Zumal das Disney-Ranking eine hervorragende Basis für den Erfolg der von Thomas Gottschalk präsentierten Dokumentationsreihe
«40 Jahre Musikvideos» legte, die ab 22.15 Uhr auf Sendung ging. Immerhin 2,58 Millionen Menschen kamen zusammen, um sich die Geschichte der Musikvideos zwischen 1984 und 2000 zu Gemüte zu führen. Dies entsprach einem starken Marktanteil von 12,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen steigerte Gottschalk die Zuschauerzahl trotz der weitaus weniger prominenten Sendezeit sogar minimal auf 1,60, was einem herausragenden Marktanteil von 20,2 Prozent entsprach. Zum Vergleich: In der Vorwoche standen für den ersten Teil der Reihe nur enttäuschende 8,2 und 11,9 Prozent auf dem Papier.