Das Erste wusste mit dem brisanten Thema gute Quoten zu holen, für «Maybrit Illner» im ZDF sah das anders aus. Der «Tatort» verabschiedete sich dafür allerdings ziemlich schwach in die Sommerpause.
Die Griechen haben mit einem Nein gestimmt und sich somit gegen die Bedingungen der EU für ein neues Hilfspaket aufgelehnt. Das überraschend deutliche Ergebnis der Wahl machte sich am Sonntag auch
«Günther Jauch» zum Thema. Ein letztes Mal leitete Jauch in dieser Woche seinen Sonntagstalk, kommende Woche vertritt den 58-Jährigen eine Krimiserie. Die aufgeheizte Sendung zu einem kontroversen Thema verfolgten ab 22 Uhr 4,62 Millionen Zuschauer und 19,6 Prozent des TV-Publikums. Das bedeutete ein sehr gutes Ergebnis, auch wenn die Fünf-Millionenmarke damit (nach drei sehr erfolgreichen Vorwochen) temperaturbedingt verfehlt wurde. Angesichts des sehr hohen Marktanteils dürfte Das Erste aber dennoch keinen Grund zum Klagen finden.
Bei den Jüngeren sahen unterdessen stark überdurchschnittliche 11,1 Prozent zu und bescherten Jauch ebenfalls einen versöhnlichen Abschluss. Zum Start in die Primetime hatte sich ein 15-minütiger
«Brennpunkt» zum Thema Griechenland unterdessen noch stärker geschlagen: Er erreichte ab 20.15 Uhr 7,53 Millionen Zuschauer und starke 27,2 Prozent. Selbst bei den 14- bis 49-Jährigen standen 19,2 Prozent zu Buche. Damit holte das Format die mit Abstand stärksten Zahlen am Sonntagabend sowie den Tagessieg. Selbst die Hauptausgabe der
«Tagesschau», die vorab auf 6,86 Millionen Zuschauer gelangt war, konnte da nicht mithalten.
Vom Thema Griechenland versuchte auch das ZDF zu profitieren, was allerdings eher mit mäßigem Erfolg einherging. Ein kurzes
«ZDF spezial» kam ab 19.15 Uhr zwar auf ansehnliche 4,19 Millionen Zuschauer und 19,1 Prozent – als dann aber ab 22.25 Uhr
«Maybrit Illner» mit einer Sondersendung an den Start ging, sahen nur noch 10,3 Prozent des TV-Publikums zu. Mit 2,25 Millionen Zuschauern hatte der Talk, der zu Teilen gegen Jauch lief, fast nur die Hälfte der Zuschauer, die sich zeitgleich im Ersten versammelten.
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,Schutzlos', so der bemüht vielsagende Titel dieser Folge, hat ein Problem, das man mit vielen anderen «Tatorten» teilt: Sie ist weniger ein Krimi, als ein suggestives Lehrstück, ein bemühter Beitrag zum politischen und gesellschaftlichen Diskurs, der – notgedrungen? – vereinfacht, ausklammert und stereotypisiert, damit auch noch der Krimi Platz hat.
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Unsere Kritik zum «Tatort» aus Luzern
Apropos Das Erste: Mit einem
«Tatort» aus Luzern verabschiedete sich die quotenstarke Krimi-Reihe gegen 20.30 Uhr vorerst in eine mehrwöchige Sommerpause. Besonders viele Fans motivierte dieser Umstand aber nicht zum Einschalten. Genau genommen waren es 6,12 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, die den Kommissaren Flückiger und Ritschard 21,1 Prozent Marktanteil einbrachten. Für «Tatort»-Verhältnisse sind dies recht maue Zuschauerzahlen. Dennoch: Da auch beim jungen Publikum 16 Prozent auf der Uhr standen, reichte es in allen wichtigen Gruppen für die Marktführung.