20 Jahre 3sat

3sat hat Geburtstag: Am 1. Dezember 2004 vollendet der Sender seine ersten 20 Jahre on Air. Gegründet am 8. Juli 1984, haben sich drei europäische Länder überlegt, einen Sender zu starten, der allein für Kultur steht. Das österreichische ORF, die Schweizer Rundfunkanstalt SRG und das deutsche ZDF ebneten den Weg zum ersten werbefreien, satellitengesendeten Kulturprogramm. Seit 1993 ist auch die ARD mit an Bord.



Aller Anfang ist schwer: Mit täglich sechs Stunden Sendezeit und einem Empfangsgebiet von 8000 Haushalten war 3sat sehr "exklusiv". Die Nachrichten wurden damals noch in den ZDF-Studios aufgezeichnet und auf Schreibmaschine getippt.

Etabliert haben sich die Magazine wie «kulturzeit» (seit 1995) und «nano» (seit 1999). Seit Februar 2004 ist auch «delta» dabei, an den Erfolg der vorangegangenen Sendung anzuknüpfen. «nano» bietet nicht nur den Zuschauern am Bildschirm — seit drei Jahren lädt das "nanoCAMP" 16 Jugendliche zu Fortbildungen im Bereich Wissenschaft und Forschung ein.



Die zahlreichen Dokumentarfilme, die jeden Sonntag um 21.15 Uhr zu sehen sind, haben einen hohen Stellenwert bei 3sat: Sie unterstützen Nachwuchsfilme, Filmklassiker und Neuvorstellungen. Seit sechs Jahren vergibt der Sender auch den "Dokumentarfilmpreis" — ein Preis, der zurzeit mit 6.000 Euro dotiert ist. Der Preis honoriert die Arbeit des besten deutschsprachigen Dokumentarfilms im Rahmen der Festivals.



Aber auch frühere Shows waren hoch im Kurs: Ende der achtziger Jahre schickte 3sat «Knack die Nuss» ins Rennen — ein Quiz mit Prominenten. Darauf folgten die Formate wie «Zick Zack», eine Talkshow für Schüler und «pep», eine Ereignisshow.



Was die meisten Zuschauer nicht wissen: Arabella Kiesbauer startete ihre Fernsehkarriere bei 3sat mit der Städteserie «Inter-City». Petra Gerster und Nina Ruge wurden durch den «Frauenstammtisch» bekannt — ebenfalls bei 3sat. Mittlerweile erfreuen sich Millionen von Zuschauern bei den Öffentlich-rechtlichen und auf ProSieben an den Gesichtern.



3sat ist nicht nur in der Schweiz, in Österreich und Deutschland ein Erfolg: In osteuropäischen Ländern wie Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei ist 3sat auch bekannt. Diese Kontakte ergaben sich, als Deutschland noch geteilt war.



Inzwischen besitzt der Mainzer Sender stabile ein Prozent Marktanteil. Ein Erfolg, der im Vergleich zu den dutzenden Konkurrenzsendern zu erklären ist. Momentan sind bei 3sat 18 Eigenproduktionen im Programm. Der Sender hat sich entwickelt: Zur heutigen Zeit können 86 Millionen Haushalte europaweit 3sat empfangen. Der Kultursender macht seinem Namen alle Ehre: Zu den besten Sendezeiten werden Ballett-, Oper-, Theater- oder Schauspielaufführungen gesendet.



Das Theatermagazin «FOYER» berichtet als einziges deutsches Magazin dieser Art über die aktuelle Theaterszene. Esther Schweins und Minh-Khai Phan-Thi präsentieren die Sendung jeden ersten und dritten Samstag im Monat um 19.20 Uhr.



Kabarett, Kleinkunst und Satire werden bei 3sat auch großgeschrieben: Seit 1986 treten u.a. im wöchentlichen Programm Stars und Nachwuchskünstler auf.



Informationssendungen fehlen im 3sat-Programm auch nicht: Magazine und Nachrichtensendungen wie «Zeit im Bild», «Tagesschau» und «10 vor 10» berichten täglich über die Geschehnisse aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aller Welt. Das «Auslandsjournal extra» hat den Schwerpunkt der internationalen Themen und Problemen.



Für das hochgelobte 3sat-Programm wird es bestimmt noch 20 weitere Jahre geben.

01.12.2004 18:24 Uhr  •  Fabian Böhme Kurz-URL: qmde.de/7974