Weil der mutmaßliche Vergewaltiger eine Frau in Dortmund dunkelhäutig gewesen ist, wollte man beim ZDF vorerst auf die Ausstrahlung eines Beitrags verzichten.
„
Ich bin sehr froh, dass wir mit dieser Sendung etwas bewirken können. Wir zeigen nichts wegen des Grusels, sondern es geht darum, Hinweise zu bekommen. Diese Sendung dient dazu Kriminalität zu bekämpfen, ganz im Sinne des Erfinders Eduard Zimmermann.
”
Rudi Cerne im Quotenmeter.de-Interview zu «Aktenzeichen XY»
Wenn das ZDF
«Aktenzeichen XY… ungelöst» zeigt, schalten oftmals mehr als fünf Millionen Zuschauer ein. Oberstes Ziel des Formats ist dabei seit Jahrzehnten die Verbrecherbekämpfung. Doch für die September-Ausgabe stellte man dieses Ziel nun zurück – zu Gunsten vieler Migranten, die zuletzt vermehrt nach Deutschland flüchteten und gegen die derzeit von vielen Seiten aus Stimmung gemacht wird. Konkret geht es in dem Film um die Vergewaltigung einer Frau, die sich im März 2014 in Huckarde in Dortmund ereignet hat. Das Pikante am Fall: Der mutmaßliche Vergewaltiger war einen dunkelhäutiger Mann. Inzwischen hat man die Entscheidung revidiert, wie das ZDF bekannt gab.
Für «Aktenzeichen XY»-Chefredakteurin Ina-Maria Reize-Wildemann war dieser Umstand Grund genug, den Film vorerst nicht zu zeigen: "Wir wollen kein Öl ins Feuer gießen und keine schlechte Stimmung befördern. Das haben diese Menschen nicht verdient", zitieren sie die
"Ruhr Nachrichten". Deswegen wurde die Ausstrahlung zunächst verschoben – im Idealfall auf Ende 2015/ Anfang 2016. Wenn es sein muss, will man aber auch noch länger warten. "Der Zeitpunkt muss richtig sein", so Reize-Wildemann weiter.
Die Dortmunder Polizei zeigte sich von der Entscheidung des ZDFs entäuscht. "Erst wenn alle klassischen Ermittlungsmethoden ausgeschöpft sind, greifen wir zum Mittel der Öffentlichkeitsfahndung. Daher finden wir es sehr bedauerlich, dass die weitere Aufklärung des Falles nicht möglich erscheint." Allerdings habe man in der Hinsicht weder die Absicht noch die Befugnis, einen derartigen Entscheidungsprozess einer Redaktion zu beeinflussen.
Das Zweite Deutsche Fernsehen reagierte inzwischen auf die Kritik und zeigt den Film doch in der September-Ausgabe.