Die dramatische Situation der Flüchtlinge, die vor allem aus dem kriegsgeplagten Syrien schutzsuchend nach Europa strömen, veranlasste den Sender zu einer etwas merkwürdigen Unterhaltungssendung.
Am Donnerstagabend bewies das ZDF, dass der Sender wirklich aus allem eine Unterhaltungssendung machen kann – selbst, wenn sie sich thematisch am Flüchtlingsstrom abarbeitet.
«Menschen auf der Flucht – Deutschland hilft!», moderiert von Johannes B. Kerner, widmete sich mit dem Start der Primetime der aktuellen Situation und setzte dabei auf die Unterstützung zahlreicher Prominenter – „Die Sendung machte aus der Realität eine Reality-Show“, so der „Tagesspiegel“. „Der Spiegel“ urteilte, Moderator und Sender hätten „dem hilfsbereiten Deutschland so stark auf die Schulter (geklopft), dass es schmerzt“ – so kann es nicht verwundern, dass kaum ein Zuschauer dem ZDF treu blieb.
Ab 20.15 Uhr schalteten 2,17 Millionen aus dem Gesamtpublikum ein, die einem äußerst mageren Marktanteil von 7,7 Prozent entsprachen. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es für den generell überalterten Sender bescheiden: 0,40 Millionen generierten eine Einschaltquote von 4,1 Prozent, die nur unwesentlich näher am Senderschnitt lag, als das Ergebnis bei den Fernsehenden ab drei Jahren.
Später am Abend gelang
«Maybrit Illner» eine deutlich erfolgreichere Sendung. Der Talk lockte ab 22.30 Uhr 2,27 Millionen und 13,4 Prozent zum ZDF, bei den Jungen wurden 0,31 Millionen gemessen. Sie generierten im Bereich der 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 4,7 Prozent.