US-Saison 15/16: Diese Network-Neustarts schlagen sicher ein

Schon im Vorfeld der Saison dürfen sich die Networks einiger Volltreffer sicher sein. Wir verraten, welche Neustarts für die Sender am aussichtsreichsten sind.

ABC
Sie existieren bereits seit 1955, jeder kennt sie - und trotzdem braucht man sich im Rahmen von «The Muppets» keine Sorgen machen, dass die Figuren mittlerweile eingestaubt sind. Zeitgemäß, persönlich und im Doku-Stil? Das klingt wie ein «Modern Family» mit Puppen. Die neue Serie spielt hinter den Kulissen einer Late-Night-Talkshow, worin auch das Privatleben und die Beziehungen der Muppets beleuchtet werden. Vorschusslorbeeren braucht dieser Neustart gar nicht, denn allein das Wort «Muppets» lässt die Augen etlicher Beobachter leuchten.

«The Muppets» zeigt, wie man heutzutage einer bewährten Marke eine vielversprechende Runderneuerung verpasst. Der gewitzte Mockumentary-Stil der neuen Show macht das Format um die noch immer großartigen Charaktere zu einem Spaß für Jung und Alt. Nachdem Kermit und Co. ihre Fans bereits im Rahmen des Spielfilms von 2011 daran erinnerten, wie sehr die Figuren vermisst wurden, scheint die Zeit nun mehr als reif für eine Fernseh-Rückkehr des Franchises.

Start: Dienstag, 22. September 2015– 20 Uhr



CBS

Greg Berlanti hat ein gutes Händchen für Comicbuch-Adaptionen. Nach «Arrow» und «The Flash» wagt sich der Produzent nun zusammen mit Andrew Kreisberg an «Supergirl» und damit an einen Ableger um den wohl bekanntesten Superhelden aller Zeiten, Superman. Nun ist es an der Zeit, dass auch mal eine Frau, die Welt rettet. Die Cousine des weltbekannten Superhelden, Kara Zor-El, die gemeinsam mit ihrem Cousin vor der Zerstörung ihres Heimatplaneten fliehen konnte, arbeitet auf der Erde bei einem Medienimperium und entschließt sich, mit ihren Superkräften der Menschheit zu helfen, ganz nach dem Vorbild ihres berühmten Vetters.

Melissa Benoist strahlt bereits in den Teasern und Trailern als frühreife junge Frau mit einem großen Herz und einer gehörigen Portion Abenteuerlust. Zweifellos haben Zuschauer eine Menge Spaß, wenn Kara im Begriff ist, ihre Superkräfte zu entdecken. Nicht zuletzt deshalb ähnelt «Supergirl» am ehesten «The Flash», das wissen Interessierte spätestens seit dem verfrühten Leak der Pilot-Episode, die dem Zuschauerinteresse keinen Abbruch tun sollte. Das sehr viel familienfreundlichere «Supergirl» wird das zeitgleich laufende «Gotham» von FOX im DC-Duell problemlos schlagen und hat sogar die Chance, ein paar «The Voice»-Fans im Time-Slot für sich zu gewinnen.

Start: Montag, 26. Oktober 2015 – 20 Uhr


FOX

Nur wenige Formate haben bereits im Vorfeld ihrer Premiere einen so großen Hype verursacht wie «Scream Queens». Beim Horror-Format handelt es sich um eine Anthology-Serie, wo die Parallelen zum Genre-Kollegen «American Horror Story» sofort offensichtlich werden. Während die FX-Serie unheimlich bis düster daherkommt, geht «Scream Queens» mit einem «Glee»-artigen Humor ans Werk – kein Wunder, schließlich war Showrunner Ryan Murphy bereits sowohl an der FX-Horrorserie als auch an FOX‘ Musical-Comedy beteiligt. In der ersten Staffel geht es um eine Mordserie auf einem College-Campus. Dekanin Cathy Munsch (Jamie Lee Curtis) schreibt den Vorsitzenden der Studentenverbindung Kappa House vor, dass sie jeden aufnehmen müssen, der in die Verbindung eintreten möchte. Daraufhin bricht das absolute Chaos aus und zu allem Überfluss treibt auch noch ein teuflischer Killer am Campus sein Unwesen.

«Scream Queens» wartet mit einer langen Liste von Stars auf. Mit Emma Roberts, Lea Michele, Nick Jonas oder Ariana Grande sind etliche Teenie-Idole vertreten, darüber hinaus bringt Jamie Lee Curtis ein ansprechendes Meta-Element mit ins Format. Ein höchst unkonventioneller und doch sehr ansprechender Genre-Mix aus schwarzem Humor, Mystery und Horror, der die klassischen Regeln eines College-Campus‘ unbarmherzig und bitterböse ins Absurde verkehrt.

Start: Dienstag, 22. September 2015 – 21 Uhr


NBC

Mit «Chicago Med» und «Heroes Reborn» baut NBC gleich auf zwei vielversprechende Serien, die die Geschichten nur allzu bekannter Formate weiterführen. Als dritter Teil des boomenden Chicago-Franchises beleuchtet «Chicago Med» nun auch die Arbeitswelt von Ärzten und Krankenschwestern in der US-Großstadt, im Falle von «Heroes Reborn» wird der Durst nach neuen Geschichten um die übernatürlichen Menschen jedoch noch größer sein. Die Geschichte von «Heroes Reborn» handelt von einem tragischen Ereignis, nachdem ein terroristischer Akt in Odessa, Texas, die Bevölkerung dezimierte. Für dieses Vergehen werden wieder einmal Menschen mit besonderen Fähigkeiten zur Verantwortung gezogen, diese befinden sich nun auf der Flucht. Diejenigen, die ihre Kräfte gerade erst entdecken, versuchen dies so gut wie möglich zu verstecken und ein normales Leben zu führen. Die neue Generation der «Heroes» erzählt die Geschichte von Menschen auf der ganzen Welt, die über diese besonderen Fähigkeiten verfügen. Diese ‚Über-Menschen‘ haben eine spezielle Verbindung miteinander…

«Heroes Reborn» wird Fans von düsteren Superhelden-Filmen gefallen. Zwar geht der Trend ohnehin in diese Richtung, doch speziell NBCs neue Mini-Serie scheint in die gleiche Kerbe zu schlagen wie ein Christopher Nolan mit seiner «Batman»-Trilogie. Die Weiterführung des einstigen NBC-Hits wirkt wie eine deutlich geerdetere Variante des Serien-Vorbilds und zugleich wie die zweite Chance der Idee, nachdem «Heroes» nach seiner ersten Staffel sichtlich unter dem damaligen Autorenstreik litt. «Heroes Reborn» wurde sogar auf dem Toronto International Film Festival aufgeführt- zweifellos ein Qualitätsmerkmal. Schwer zu glauben, dass es bei bloß einer Staffel bleiben soll.

Start: Donnerstag, 24. September 2015 – 20 Uhr


Lesen Sie auch unseren Bericht über die möglichen Überraschungshits im US-Herbst. Zudem veröffentlichen wir am Samstagabend unsere Einschätzungen darüber, welche neuen Serien Rohrkrepierer für die US-Networks darstellen.

18.09.2015 18:59 Uhr  •  Timo Nöthling & Mario Grüninger Kurz-URL: qmde.de/80801