Das Genre Scripted Reality scheint sich neu erfunden zu haben – Blaulicht dominiert inzwischen den Nachmittag. Die Quoten stimmen; und das, obwohl die Schleusen für neue Formate erst kürzlich geöffnet wurden.
Geschichten aus dem Alltag von Menschen wie Du und Ich haben über einige Zeit den Nachmittag der großen Sender dominiert; «Familien im Brennpunkt», «Verdachtsfälle», «Verklag mich doch!» oder die Sat.1-«Familien-Fälle» waren allesamt ein Erfolg – mal mehr und mal weniger lang. Offenbar ist es Sat.1 aber vor einiger Zeit gelungen, das Format der Scripted Reality zu erweitern und auf neue Bereiche auszudehnen. Dort startete mit «Auf Streife» eine Art «Toto & Harry» nur mit Drehbüchern und Laiendarstellern. Vor einigen Wochen zog RTL nach und startete mit
«Der Blaulicht Report» ein Format ähnlicher Coleur.
Beide Sendung können derzeit problemlos nebeneinander existieren.
«Auf Streife» kam am Mittwochnachmittag um 14 Uhr auf tolle 16 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe bei rund 1,39 Millionen Zuschauern, die das einstündige Format im Schnitt anschauten. Parallel dazu stellte «Der Blaulicht Report» bei RTL einen neuen Allzeit-Bestwert auf; und schnitt zudem besser ab als es «Auf Streife» je tat. Bei den Werberelevanten kamen die gezeigten Einsätze auf 20,4 Prozent Marktanteil. Das Publikum der RTL-Sendung ist zudem jünger. Insgesamt sahen 1,05 Millionen Zuschauer – demnach also etwa 340.000 weniger als in Sat.1. Dennoch hatte «Der Blaulicht Report» bei den Umworbenen über 100.000 Zuschauer mehr.
Zusammen also kamen beide 14-Uhr-Sendungen auf fast 2,5 Millionen Zusehende und fast 40 Prozent Marktanteil. Nach 15 Uhr übrigens gingen bei beiden Kanälen die Quoten nach unten. In Sat.1 liefen
«Die Spezialisten» (ein «Auf Streife»-Ableger) mit 14,3 Prozent, RTL zeigte ein Special von «Verdachtsfälle», das in einer Berliner Polizeiwache spielt und sicherte sich damit 14,8 Prozent.