Das Drama, das sich aktuell vor allem im Osten und Südosten Europas abspielt, bestimmt die Nachrichten – offenbar so sehr, dass das Publikum in der Primetime eher leichte Unterhaltung bevorzugt.
Am 11. September floppte Johannes B. Kerners «Menschen auf der Flucht – Deutschland hilft!», das als Versuch des ZDF kritisiert wurde, die aktuelle Krise mit Unterhaltungselementen zu verknüpfen und so auf das Niveau üblicher Primetime-Unterhaltung herunterzubrechen. Das Erste hält das nicht davon ab, sich ebenfalls zur besten Sendezeit mit dem wichtigsten politischen Thema der Gegenwart zu beschäftigen. Mit
«Fluchtziel Deutschland» eröffnete am Donnerstagabend ein neunzigminütiger Schwerpunkt die Primetime des Senders. Wie schon bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz lagen die gemessenen Werte weit unter dem Senderschnitt.
Ab 20.15 Uhr interessierten sich 2,21 Millionen und 7,6 Prozent aller Fernsehenden für das von Sigmund Gottlieb verantwortete Programm. Aus den Reihen der Jungen sahen 0,51 Millionen zu, die einem Marktanteil von 5,1 Prozent entsprachen.
«Monitor» kam im direkten Anschluss auf 2,13 Millionen und 8,2 Prozent aus dem Gesamtpublikum sowie 0,43 Millionen und 4,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Die Interviewreihe
«farbe bekennen», die ab 22.50 Uhr im Programm ausgestrahlt wurde, lockte 1,42 Millionen und 8,1 Prozent insgesamt zum Ersten. Bei den Jungen wurden 0,35 Millionen und 5,5 Prozent gemessen.
«extra 3» gelang eine kleine Steigerung, zumindest in letzter Zuschauergruppe, in der für die Satiresendung 0,32 Millionen und 6,2 Prozent ausgewiesen wurden. Aus dem Gesamtpublikum wurden 1,13 Millionen und 8,3 Prozent erreicht.