Anke geht die Zeit aus

Nur noch einmal wird die Kultur-Sendung «Anke hat Zeit» im WDR ausgestrahlt - darauf haben sich nun Anke Engelke und der Sender geeinigt. Die letzte Show wartet aber noch einmal mit Hochkarätern auf.

Die Gäste von «Anke hat Zeit»

  • Fast 100 Stars und Newcomer aus unterschiedlichen Bereichen der Kulturszene
  • Unter anderem dabei: Sängerin Zaz («Je veux»), Maria Gadu (hatte mit «Shimbalaie» einen großen Hit in Italien), Sol Gabetta (Cellistin)
  • Im Juli 2014 nahm sich sogar Julian Assange Zeit für Anke - das Interview enttäuschte jedoch mit weitgehender Inhaltsarmut, wie (nicht nur) unser Kritiker Sidney Schering befand
Selten präsentierte sich ein Kultur-Format im deutschen Fernsehen so frisch, unverkrampft und unprätentiös wie «Anke hat Zeit». Doch nach insgesamt 15 Ausgaben haben sich nun der Westdeutsche Rundfunk und Moderatorin Anke Engelke darauf geeinigt, die Sendung zunächst einmal ruhen zu lassen. Dies gab der öffentlich-rechtliche Sender am Donnerstag im Rahmen einer Pressemitteilung bekannt - verbunden mit dem Hinweis, dass ihm Engelke "trotzdem verbunden" bleibe und man sich freue, "wenn sie wieder mehr Zeit hat und wir uns neue Lieblingsprogramme ausdenken können".

Das vorläufige Aus der Sendung wird nach insgesamt 15 Ausgaben erfolgen, die zumeist am späteren Samstagabend liefen - so auch bei der letzten Folge am 14. November, die für 22:45 Uhr eingeplant ist und mit zwei Hochkarätern aufwartet. Der deutsche Star-Musiker Herbert Grönemeyer hat ebenso zugesagt wie «Neo Magazin»-Moderator Jan Böhmermann. Darüber hinaus soll auch Opernsängerin Christine Schäfer zu sehen sein.

Anke Engelke präsentierte ihre Sendung erstmals im Juli 2013. Sie war Nachfolgerin von Helge Schneider, der sich damals bereits nach zwei Folgen dazu entschied, doch nicht allzu viel Zeit für die Produktion opfern zu können - oder zu wollen. Engelke selbst bezeichnet es als "Glück, all diese Künstler und spannenden Menschen einzuladen, kennen zu lernen und mit ihnen und unserem Publikum ein Stück Lebenszeit zu verbringen". Besonders hebt sie, wohl auch in Abgrenzung zu vielen anderen TV-Engagements, heraus, dass sie "nie in Routine verfallen musste, nie in TV-Strickmustern denken, sondern immer wach, flexibel und persönlich bleiben durfte". Den Stop an dieser Stelle halte sie jedoch für "nicht verkehrt, auch um einfach mal wieder neuen Input zu tanken für neue Aufgaben".
01.10.2015 12:01 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/81112