Kino-Check: Flashback in die Vergangenheit und Kämpfe der Macht

Diese Woche kommen nicht nur Nostalgiker und Fans von Dramen unter anderem mit Shakespeares Meisterwerk «Macbeth» und «Der letzte Wolf» voll auf ihre Kosten, sondern auch Familien und Komödienliebhaber werden mit «Macho Man» und «V8 - Die Rache der Nitros» bestens unterhalten.

Macbeth

Metascore: 85/100
Beste Kritik: 100/100 (Empire, Variety, The Telegraph)
Schlechteste Kritik: 67/100 (indieWIRE)

FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Genre: Drama

Der Königsmörder und seine machtgierige Frau: Kaum ein Werk fasziniert seit Jahrhunderten so wie Shakespeares Tragödie vom Aufstieg und Fall Macbeths. Der Film spielt in Schottland im Mittelalter. Nach einer siegreichen Schlacht beginnt der unaufhaltsame Aufstieg des machthungrigen Heerführers Macbeth (Michael Fassbender). Verführt von einer mysteriösen Prophezeiung und angetrieben von seiner ehrgeizigen Frau (Marion Cotillard), plant Macbeth den Mord an seinem König Duncan um selbst den Thron von Schottland zu besteigen. Doch je brutaler seine Schreckensherrschaft wird, desto mehr plagen Macbeth und seine Frau die Dämonen ihrer Schuld. Als sich dann auch noch zwei Wiedersacher verbünden um eine Armee gegen den Tyrannen versammeln, wird es eng um Macbeth…

OT: «Macbeth»
Regie: Justin Kurzel
Drehbuch: Michael Lesslie, Todd Louiso, Jacob Koskoff
Buch: William Shakespeare
Darsteller: Michael Fassbender, Marion Cotillard, David Thewlis, Elizabeth Debicki, Jack Reynor
Budget: 4 Millionen US-Dollar



Macho Man

FSK: ab 6 Jahren freigegeben
Genre: Komödie

Daniel weiß genau, was Frauen wollen: ein selbstbewusstes männliches Auftreten und gestählte Muskeln - all das, womit er leider nicht dienen kann, denn Daniel wurde von seinen 68er-Eltern zum Weichei und Frauenversteher erzogen. Doch im Urlaub in der Türkei passiert ein Wunder: Die bezaubernde Aylin, in die der ganze Club verliebt ist, interessiert sich ausgerechnet für ihn - den Schattenparker, den intellektuellen Warmduscher. Ein Volltreffer! Daniel schwebt im siebten Himmel, doch zurück in Deutschland wird er bald auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Wie überlebt ein Frauenversteher in einer Welt voller Machos? Da hilft nur eins - ein Macho-Crashkurs von Aylins Bruder Cem. Ein cooles neues Outfit, türkische Clubs, über Griechen-Witze lachen und mit Aylins Cousinen flirten? Alles kein Problem für Daniel, der zunehmend Gefallen an seiner neuen Rolle findet. Mit seiner aufpolierten Männlichkeit punktet er nun zwar bei Aylins Familie, aber mit ungeahnten Folgen bei seiner Angebeteten...

OT: «Macho Man»
Regie: Jochen Alexander Freydank
Drehbuch: Moritz Netenjakob
Darsteller: Christian Ulmen, Aylin Tezel, Axel Stein, Samuel Finzi, Dar Salim



8 Sekunden - Ein Augenblick Unendlichkeit

FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Genre: Drama, Biografie, Romanze

Esra lebt in zwei Welten. In der wirklichen Welt lebt sie mit ihrer außergewöhnlichen türkischen Familie in Berlin. Trotz aller Liebe für ihre Familie fühlt sie sich eingeengt. Sie bricht mit Regeln und fühlt beständig, dass ihrem Herz Entscheidendes fehlt, sie will mehr als das. Sie sucht bedingungslose Liebe. In ihrer zweiten, geträumten Welt versucht sie die geheime Identität eines rätselhaften Mannes zu entschlüsseln, der sie wiederkehrend in ihren Träumen besucht. Ist er bei ihr, fühlt sie sich geborgen und vollständig. Je mehr sie versucht, ihre Träume zu verstehen, umso mehr beeinflussen sie ihr ganzes Leben. Während sie im wirklichen Leben immer mehr Widerständen begegnet, kommt sie im Traum immer näher hinter ihr Geheimnis. Aber was wäre, wenn ihre Träume und die Wirklichkeit nie voneinander getrennt waren...

OT: «8 Seconds»
Regie: Ömer Faruk Sorak
Drehbuch: Nuran Evren Sit, Esra Inal
Darsteller: Fahri Yardim, Esra Inal, Firat Çelik, Mehmet Kurtulus, Salih Kalyon
Budget: 5 Millionen US-Dollar


Haben wir Ihr Interesse geweckt? Hier verrät Antje Wessels, ob sich ein Kinobesuch lohnt.


Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne

FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Genre: Drama

Paris in den 1920er Jahren, der Beginn der Goldenen Zwanziger. Auf Marguerite Dumonts (Catherine Frot) Schloss findet ein großes Benefizkonzert statt, auf dem sich eine Vielzahl von Gästen versammelt. Die Gastgeberin, die kinderlos geblieben ist, hat sich ihr ganzes Leben lang ihrer großen Leidenschaft gewidmet. Der Opernmusik. Die Baronin singt, zwar von ganzem Herzen, allerdings hat sie eine grässliche Stimme. Das heuchlerische Publikum, welches sich gerne auf Kosten anderer amüsiert, bejubelt sie als die Diva, die sie zu sein glaubt. Als dann auch noch ein junger Journalist ihr eine überschwängliche und schwärmerische Kritik schreibt, beschließt Marguerite, ihr erstes öffentliches Konzert vor zahlendem Publikum in der Pariser Oper zu geben…

OT: «Marguerite»
Regie: Xavier Giannoli
Drehbuch: Xavier Giannoli
Darsteller: Catherine Frot, André Marcon, Denis Mpunga, Michel Fau, Christa Theret



Der letzte Wolf

Metascore: 58/100
Beste Kritik75/100 (Philadelphia Inquirer, New York Post)
Schlechteste Kritik: 50/100 (The Hollywood Reporter, Variety, Village Voice)

FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Genre: Abenteuer, Drama

China 1967. Der Student Chen Zhen wird in die innere Mongolei geschickt. Hier, im majestätisch sich erhebenden, grenzenlosen Grasland, soll er den Schäfern Lesen und Schreiben beibringen. Doch seine Leidenschaft gilt vom ersten Tag der archaischen Wildnis und dem von den Nomaden am meisten gefürchteten und am meisten verehrten Tier: dem Wolf. Allen Warnungen zum Trotz beobachtet Chen Zhen heimlich die stürmischen Raubzüge der Wolfsrudel. So wird er Zeuge von urgewaltigen Jagdszenen und ist tief bewegt von der Erhabenheit, die von dem erschreckend schönen und ebenso tödlichen Tier ausgeht. Als aus Peking der Befehl eintrifft, die Wölfe als Gefahr für Vieh und Mensch auszuschalten und alle Wolfsjungen zu töten, rettet Chen Zhen einen jungen Wolf und zieht ihn auf. Es entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen dem jungen Mann und dem kleinen Tier, doch das Wolfsrudel vergisst nicht, was ihm genommen wurde. Während immer mehr Bauern in die Steppe drängen, haben sich die Wölfe ein neues Ziel gewählt: die Siedlungen der Menschen. In dem tiefen Abgrund zwischen Mensch und Natur steht bald nicht nur die Freundschaft zwischen Chen Zhen und dem wilden Tier, sondern auch das Leben des letzten Wolfs auf dem Spiel...

OT: «Le dernier loup»
Regie: Jean-Jacques Annaud
Drehbuch: Jean-Jacques Annaud, John Collee, Alain Godard, Lu Wei
Buch: Jiang Rong
Darsteller: Shaofeng Feng, Shawn Dou, Ankhnyam Ragchaa, Yin Zhusheng, Basen Zhabu
Budget: 38 Millionen US-Dollar



V8 - Die Rache der Nitros

FSK: ab 0 Jahren freigegeben
Genre: Action, Abenteuer, Familie

Luca, Kiki Lilou, David und Robin konnten ihren glorreichen Sieg gegen die Barakudas feiern und damit ihrem Traum auf einen Platz in der legendären "Burg", der geheimen Rennfahrerschule für Kinder, näher rücken. Doch die Polizei ist ihnen in Person von Kommissar Habicht mit seinem Verbündeten, Robins Vater Rasmus V. Acht, dicht auf den Fersen. Deren erklärtes Ziel ist es, die geheimen Rennen ein für allemal zu beenden und alle Beteiligten zu verhaften. Währenddessen erscheinen die nach ihrer Niederlage gegen die Barakudas untergetauchten Nitro Freaks wieder auf der Bildfläche, nehmen Robin als Geisel und überreden ihn, gegen sein eigenes V8-Team zu fahren...

OT: «V8 - Die Rache der Nitros»
Regie: Joachim Masannek
Drehbuch: Joachim Masannek
Darsteller: Georg Sulzer, Maya Lauterbach, Samuel Jakob, Klara Merkel, Lina Keller



Im Sommer wohnt er unten

FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Genre: Komödie, Drama

Bei den Landbergs, einer angesehenen Bankiersfamilie, hält man es mit der Tradition und mit dem Geld. Der eine Sohn, David, ist als authentisches Alphatier in die Fußstapfen des Vaters getreten, der andere, Matthias, ist etwas aus der Art geschlagen – zumindest interessiert er sich nicht besonders für Geld und hat sich einer eher kontemplativen Lebensführung verschrieben. Die Nutzung des elterlichen Ferienhauses an der französischen Atlantikküste ist genau geregelt, nur dass David mit seiner Frau plötzlich eine Woche früher als geplant in die sommerliche Pastorale von Matthias, dessen Freundin Camille und ihrem Sohn, Etienne, platzt. Sofort halten neue Regeln und Ansprüche Einzug. Doch was zuerst auf klare Machtverhältnisse hindeutet, stellt sich als offene Konstellation heraus, umso mehr als Matthias‘ Freundin ihren antiautoritären Impulsen freien Lauf lässt. Was ein guter oder kluger Zug ist bei diesem Gesellschaftsspiel, das stellt sich immer wieder anders dar. Am Ende ist zwar einiges zu Bruch gegangen, aber dieser Sommer entlässt alle Beteiligten als andere Menschen – ein bisschen zumindest.

OT: «Le dernier loup»
Regie: Tom Sommerlatte
Drehbuch: Tom Sommerlatte
Darsteller: Karin Hanczewski, Godehard Giese, Sebastian Fräsdorf, Alice Pehlivanyan, William Peiro
27.10.2015 20:00 Uhr  •  Christian Rupp Kurz-URL: qmde.de/81627