Plan aufgegangen: «Panem» verhilft «Wild Island» zu erstklassigem Start

Jubel bei ProSieben: Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Event-Woche mit der Abenteuer-Show sind geschaffen. Jetzt muss die Endemol-Shine-Produktion dieses Niveau halten.

#StopWildIsland

Tierschützer protestierten vor der Ausstrahlung vehement gegen die Ausstrahlung der neuen Abenteuer-Show. Sie beriefen sich auf Trailer zu dem Format, in denen zu sehen sei, wie etwa ein Pelikan oder ein Rochen auf nicht artgerechte Weise getötet würden. ProSieben dementierte umgehend - und twitterte: "Wir stellen fest: Getretener Quark wird breit, nicht stark." Oder: "Ich plapper trotzdem weiter drauf los. Denn ich habe keine Ahnung, aber Recht." Andere twitterten, dass früher Tiere bei Gladiatorenkämpfen zu schaden kamen, heute in "dümmlichen TV-Shows." Übrigens: Auch im Mutterland hatte die Show «The Island» Tierschützer auf den Plan gerufen.
Acht Jahre nach der letzten großen Survival-Show im deutschen Fernsehen («Survivor», ebenfalls bei ProSieben) ist dem Münchner Privatsender ein ganz starker Start seiner neuen Show «Wild Island» gelungen. Das Format läuft international schon – mehr oder weniger erfolgreich. In Amerika etwa, bei NBC, war es in diesem Sommer allenfalls ein solider Erfolg. Hierzulande lief der Auftakt am Sonntag ab 23.10 Uhr mit 17,9 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren ausgezeichnet. Im Schnitt schalteten bis kurz nach Mitternacht 1,57 Millionen Menschen ein.

ProSieben hatte allerdings auch sehr clever Werbung geschaltet. Die ersten 40 Minuten der Sendung wurden nicht durch Reklame unterbrochen. Dein einzigen Block gab es ab zehn Minuten vor Mitternacht. Nach diesem folgten gerade einmal noch rund fünf Minuten der Produktion, sodass die Zahl derer, die während der Werbung ins Bett gingen, nicht so stark ins Gewicht gefallen sein dürfte.

Freilich profitierte «Wild Island» am Sonntagabend auch vom erstklassigen Vorlauf. ProSieben hatte ab 20.15 Uhr fast drei Stunden lang die Free-TV-Premiere von «Die Tribute von Panem - Catching Fire» gezeigt und damit in der klassischen Zielgruppe den zweiten Rang hinter dem wieder mal überragenden Münster-«Tatort» erreicht. Der Film mit Jennifer Lawrence kam im Schnitt auf 22 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Insgesamt interessierten sich 4,10 Millionen Leute ab drei Jahren für die Geschichte, die ab kommender Woche in den Kinos ihren Abschluss finden wird.
09.11.2015 08:45 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/81876