«Anwälte & Detektive» halbieren Einschaltquoten

Das ging schnell: Innerhalb von 24 Stunden gelang es dem RTL-Nachmittagsformat, den eigenen Marktanteil um fast fünzig Prozent einbrechen zu lassen.

Scripted-Reality-Sendungen sind die Fliegengewichte der „leichten Unterhaltung“ – der Fokus der Produktionen liegt in der Regel weder auf der Qualität der Schauspieler, noch des Drehbuchs, sondern vielmehr auf der Maximierung von Marktanteilen unter geringstmöglichem (finanziellen) Aufwand. Dieses Konzept funktioniert im deutschen Fernsehen bereits seit einigen Jahren mit erstaunlicher Konstanz. Ein Profiteur dieser Entwicklung ist RTL, das sein Programm bis zu Primetime gerne reichlich mit Formaten des Genres bestückt. Zu den Sendungen jüngeren Datums gehört «Anwälte & Detekive – Sie kämpfen für dich!», das um seine inhaltliche Ausrichtung kein Geheimnis macht – mit Blick auf die jüngsten Einschaltquoten würde sich aber auch „Eine Achterbahnfahrt“ als Untertitel anbieten.

Am Donnerstagabend sahen 0,88 Millionen aus dem Gesamtpublikum zu, die 8,8 Prozent Marktanteil generierten. Bei den Werberelevanten wurden 0,21 Millionen gemessen, die magere 7,1 Prozent ausmachten. Diese unterirdische Zahlen verwundern insofern, als dass «Anwälte & Detektive», das ab dem 16. Oktober für einige Zeit unterbrochen wurde und seit dem 9. November wieder im werktäglichen Programm läuft, in den vergangenen Tagen durchweg mit starken Werten auf sich aufmerksam gemacht hatte.

So schalteten am Montag dieser Woche 1,25 Millionen und 11,7 Prozent aller Fernsehenden ab 15.00 Uhr ein, bei den Jungen wurden gute 0,43 Millionen und 14,0 Prozent gemessen. Am Folgetag stieg das Interesse auf 1,30 Millionen und 12,2 Prozent insgesamt sowie beeindruckende 0,49 Millionen und 15,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Ob es dem Format gelingt, wieder zu alter Stärke zurückzufinden, müssen die kommenden Tage zeigen.
13.11.2015 09:31 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/81984