Schweiger übt Kritik an ARD-«Tatort»-Verschiebung

Weil seine Filme auch das Thema Terrorismus anpacken, hat die ARD gleich zwei «Tatort»-Ausgaben mit Til Schweiger ins kommende Jahr verschoben. Beim Star der Produktionen stößt dies auf Unverständnis.

In die Flüchtlingsdebatte klinkt sich Til Schweiger bereits seit Monaten regelmäßig ein, nun hat sich der Schauspieler und Filmemacher auch erstmals zum Umgang der Medien mit den Terroranschlägen von Paris geäußert - was durchaus nachvollziehbar ist, sind die Attentate in der französischen Hauptstadt doch Anlass dafür, dass sich die ARD kurzfristig zu einer Verschiebung seiner neuesten «Tatort»-Filme entschieden hat (wir berichteten). In einem Interview mit der "Bild" äußert Schweiger nun Unverständnis für den Schritt der Programmverantwortlichen - immerhin dürfe man sich von den Terroristen doch nicht das Fernsehprogramm vorschreiben lassen. Handele man derart, könne man "ja bald nur noch ein Testbild senden".

Problematisch sind die Schweiger-Filme für die ARD vor allem dahingehend, dass in ihnen auch dem Thema Terrorismus eine wichtige Rolle zuteil wird. Im ursprünglich auf den 29. November angesetzten zweiten Streifen kommt es sogar zu einer Geiselnahme - was beim einen oder anderen Zuschauer unschöne Erinnerungen an die Vorkommnisse im Pariser Konzerthaus Bataclan wecken dürfte, wo es am Freitag zu den meisten Todesopfern innerhalb der Anschlagsserie gekommen war. Deshalb habe Schweiger vor allem den Kompromiss angeregt, zumindest den in dieser Hinsicht weniger kontroversen ersten Film wie geplant zu zeigen. Die ARD möchte allerdings an der Doppel-Präsentation beider Filme mit Schweigers Rolle Nick Tschiller festhalten.

Unverständnis ruft die Programmplanung auch insofern hervor, dass die ARD als Ersatz für die Tschiller-«Tatorte» schlicht andere Folgen der Reihe zu zeigen gedenkt: Am 22. November wird Maria Furtwängler im Hannoveraner «Tatort» ermitteln, in der Woche darauf läuft eine neue "Borowski"-Folge - die eigentlich erst Neujahr hätte gezeigt werden sollen.
17.11.2015 12:47 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/82071