Das HipHop-Drama verabschiedete sich in die Winterpause und hielt bislang in etwa das tolle Niveau der Vorstaffel. Der Trend geht nun jedoch in eine andere Richtung....
Der erfolgreichste US-Serienneustart der Saison 14/15
Bis Januar 2015 dachte man «How to Get Away With Murder» würde den Titel einheimsen, doch dann kam «Empire». Das Hip-Hop-Drama übertraf sich immer wieder selbst.
Hier geht's zum US-Check der ersten Staffel.Die Drama-Serie «Empire» avancierte in der vergangenen TV-Saison in den USA zum Überraschungshit schlechthin und damit zum Straßenfeger, den FOX bitter nötig hatte. Nachdem im Herbst 2014 bereits Freshmen wie «Red Band Society» oder «Mulaney» eine Bauchlandung hinlegten, brachte «Empire» ab dem 7. Januar 2015 die große Erleichterung auf Seiten des jugendorientierten Networks. Mit zunächst knapp zehn Millionen Zuschauern debütierte das HipHop-Drama über Musikproduzent Lucious Lyon und seine Familie. Die Folge war ein beispielloser Reichweitenaufschwung im Rahmen der kommenden Wochen. Fast kontinuierlich schalteten Folge für Folge mehr Zuschauer zur Mittwochsserie, sodass das Staffelfinale letztlich satte 17,62 Millionen Zuschauer erreichte. Das grandiose Ergebnis nach Staffel eins: «Empire» unterhielt durchschnittlich 12,97 Millionen Zuschauer im Rahmen der Live-Ausstrahlungen.
An diesen Erfolg sollte auch Staffel zwei anknüpfen, die 20th-Century-Fox-Produktion kehrte dafür bereits am 23. September 2015 und damit gleich zu Beginn der neuen US-Saison zurück. Darüber hinaus erhöhte FOX auch die Dosis an Episoden. Auf die 12 Folgen umfassende erste Staffel, folgte Season zwei mit 18 Ausgaben. Wie sich die Zuschauerzahlen von «Empire» daraufhin entwickelten, wird FOX allerdings nicht schmecken. Fast pyramidenartig ging es für die Serie um Terrence Howard und Taraji P. Henson nach der glorreichen ersten Season wieder abwärts. Dabei kehrte «Empire» am 23. September noch auf einem ähnlichen Niveau wie das Staffelfinale am 18. März zurück. Gegen starke Konkurrenz, unter anderem ABCs «Modern Family» und «Law & Order: SVU» bei NBC, erreichte die FOX-Serie am Mittwoch im 21-Uhr-Slot 16,18 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren sowie 20 Prozent der 18- bis 49-Jährigen. Im Laufe der drei Tage nach Erstausstrahlung knackte die Serie sogar die 22-Millionen-Zuschauer-Grenze, nur den Sunday Night Football bei NBC sahen mehr junge Zuschauer in der Woche zwischen dem 21. und 27. September.
Ein Auftakt nach Maß, allerdings verlor «Empire» danach deutlich schneller an Boden als Staffel eins an Interessenten gewann. Am 30. September interessierten sich noch immer bärenstarke 13,74 Millionen Personen für die von Lee Daniels und Danny Strong erdachte Produktion. Noch 17 Prozent standen in der Zielgruppe zu Buche. Weitere Abschläge verzeichnete die FOX-Serie, die in den ersten Wochen als Follow-Up des ungleich schwächeren «Rosewood» startete, am 7. Oktober. Noch 13,10 Millionen Zuschauer entschieden sich für die Erstausstrahlung, deutlich schwerer wogen die zwei verlorenen Prozentpunkte bei den Jüngeren, von denen noch 15 Prozent mit von der Partie waren. Damit war man reichweitentechnisch etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der ersten Staffel angelangt, das FOX natürlich unbedingt halten wollte.
Dies gelang dem US-Sender, der in den letzten Jahren nur sehr wenige Hits hervorbrachte, aber nicht. Die vierte Episode der zweiten Staffel schnitt mit 12,22 Millionen Interessierten und noch 14 Prozent der 18- bis 49-Jährigen ab. Immerhin blieben weitere Verluste vorerst aus und «Empire» verzeichnete in der Folgewoche wieder 12,28 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren. Die Konstanz war jedoch nur von kurzer Dauer, denn am 4. November kehrten «Empire» wieder 600.000 Zuschauer ihren Rücken, sodass noch 11,68 Millionen Personen gemessen wurden. An besagtem Abend machten die CMA Awards auf ABC den anderen Networks Probleme. Im Schnitt widmeten sich nämlich 13,62 Millionen Personen zwischen 20 und 23 Uhr der Preisverleihung.
In ähnlichem Maße wiederholten sich die Verluste am 11. November, als «Empire» noch auf 11,20 Millionen Interessenten kam und das obwohl nun wieder die üblichen Gegenprogramme bei den anderen US-Sendern liefen. Die ausbleibenden Steigerungen sowie die Abwesenheit außergewöhnlich starker Konkurrenz deuteten bereits zu dieser Zeit darauf hin, dass «Empire» seinen Zenit womöglich schon in Staffel eins erreichte. Mit 11,34 Millionen Zusehern verschaffte sich «Empire» am 18. November wieder etwas Zeit zum Durchatmen, ehe ein weiterer großer Einbruch folgte. Die Ausgabe am 25. November lockte nur noch 9,21 Millionen Zuschauer zu FOX, womit «Empire» die bisher niedrigste Zuschauerzahl seiner jungen Geschichte hinnehmen musste. Insgesamt wendeten sich allerdings wenige US-Amerikaner an besagtem Abend dem TV-Gerät zu, denn der Feiertag Thanksgiving nahm seinen Lauf. Zehn Prozent der Werberelevanten entschieden sich trotzdem für die FOX-Serie. Ein versöhnlicher Abschied in die Winterpause gelang am 2. Dezember immerhin mit 11,54 Millionen Zuschauer, die 14 Prozent bei den Umworbenen bewirkten.
So wie sich «Empire» in Staffel eins steigerte, gab es in Season zwei wieder ab. Zwar stellt «Empire» noch immer das beliebteste FOX-Programm dar, der Trend wird den Senderverantwortlichen jedoch Sorgen machen, denn die fast kontinuierlichen Verluste, die von Episode zu Episode ins Haus standen, obwohl sich das Format in seinem gewohnten Programmumfeld aufhielt, deuten klar auf ein schlicht gesunkenes Zuschauerinteresse hin: Im Schnitt kommen die zehn bislang gezeigten Folgen der 18-teiligen zweiten Season auf durchschnittlich 12,25 Millionen Zuschauer. FOX muss sich Gedanken machen, ob man nach Staffel eins die zweite Runde nicht zu schnell nachlegte, mit der erhöhten Episodenzahl die Handlung etwas verwässerte und damit beim Musik-Drama letzten Endes die Töne nicht richtig traf.