Frank Hoffmann, Programmgeschäftsführer von RTL, äußert sich mit Bedauern über die Quoten von «Deutschland 83». Dennoch verspricht er mehr serielle Eigenproduktionen.
UFA Fiction sucht Feedback
Die Causa
«Deutschland 83» beschäftigt die deutsche Fernsehbranche: Nach internationalen Auszeichnungen, großem Kritikerlob und ansehnlichen Zuschauerzahlen in anderen Ländern, generierte die Historienserie von UFA Fiction im hiesigen Fernsehen nur ernüchternde Werte. Nachdem sich aufgrund dessen bereits die verantwortliche Produktionsfirma ans Publikum richtete und einen Dialog der konstruktiven Kritik öffnete (siehe Infobox), äußert sich nun auch Frank Hoffmann zu diesem Fall. Gegenüber dem Magazin ‘Werben & Verkaufen‘ sagt der RTL-Programmgeschäftsführer:
„Wir haben mit der Serie viel mehr Menschen erreicht, als wir jemals gedacht hätten. Nur leider nicht in Deutschland.“ Der RTL-Programmchef hält fest, dass «Deutschland 83» für die RTL Group insgesamt zwar ein Erfolg sei, doch über die in der Bundesrepublik erreichten Werte kann die nicht hinwegtäuschen: „Von den Zahlen in Deutschland sind wir hingegen enttäuscht“, hält Hoffmann fest. Immerhin signalisiert er: „An unserer Lust, auf neue, eigene Inhalte zu setzen, hat sich nichts geändert.“
Darüber hinaus möchte RTL aufgrund dessen, dass US-Serien zunehmend für spitze Zielgruppen konzipiert seien, mit mehr Koproduktionen punkten. Eine Zusammenarbeit zwischen NBC Universal und TF1 soll für Nachschub an „weiteren interessanten Stoffen“ sorgen. Im Showbereich indes fürchtet Hoffmann, dass sich der nächste große Hit für ein breites Publikum erstmal nicht ankündigt. Mit Eigenentwicklungen und Importen aus kleineren Märkten will er da Genre dennoch aufrecht erhalten. Dazu verspricht Hoffmann eine anhaltende Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen, Daniel Hartwich und Günther Jauch.